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Schwiegertöchter (German Edition)

Schwiegertöchter (German Edition)

Titel: Schwiegertöchter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Trollope
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hätten beide kein Problem mit Freiheit, keine Sorge also, und war beschwingt auf die Straße getreten und in ein Taxi gestiegen. Edward blieb mit dem Gefühl zurück, aus Unachtsamkeit etwas ohnehin schon sehr Fragiles noch näher an den Abgrund gebracht zu haben. Er blieb einen Moment stehen, sah die Rücklichter von Ralphs Taxi verschwinden und war drauf und dran, sofort nach Hause zu gehen und sein schlechtes Gewissen bei Sigrid abzuladen. Dann wurde ihm klar, dass er genau das nicht tun, sondern mit seinen Selbstvorwürfen allein fertig werden sollte, um mit sich im Reinen zu sein, bevor er nach Hause ging.
    Und als er seinen Drink zur Hälfte ausgetrunken hatte, fragte er sich sogar, ob es nicht tatsächlich besser wäre, mit Petra statt mit Sigrid zu reden.
    Luke betete, dass es nicht seine Mutter sein würde, die das Telefon abnahm. Ihm grauste ohnehin vor diesem Anruf, aber es war unbedingt nötig, dass er zunächst mit seinem Vater sprach, allein und ungestört. Da sein Vater sein Handy nur gelegentlich und das auch nur während der Vorlesungszeit benutzte, blieb ihm nichts anderes übrig, als es auf der Festnetzleitung zu versuchen, zu einer Zeit, von der er annahm, dass seine Mutter außer Haus oder im Garten und sein Vater allein im Atelier war.
    »Hallo?«, meldete sich Anthony.
    »Dad …«
    »Luke«, sagte Anthony mit warmer Stimme. »Schön, von dir zu hören, Junge …«
    »Wie geht es dir?«
    »Gut«, antwortete Anthony wahrheitsgemäß. »Gut. Zeichne gerade ein paar Spatzen. Die Royal Mail bringt vielleicht eine Serie mit Vogelbriefmarken raus. Ich zeichne schrecklich gerne Spatzen, sie sind so gesellig.«
    »Hübsch …«
    »Und wie läuft es bei euch beiden? Eure Wohnung hat mir gut gefallen.«
    »Na ja …«
    »Na ja, was?«
    »Deshalb rufe ich an. Wegen uns. Wir haben ein Problem …«
    Anthonys Stimme klang nun schlagartig besorgt. »Oh nein …«
    »Ich meine, nicht miteinander«, sagte Luke schnell. »Uns geht es gut. Es gibt da nur dieses andere Problem. Ich versuche, irgendeine Lösung zu finden für – Charlotte, eigentlich für uns beide. Deshalb rufe ich an.«
    »Worum geht es?«, fragte Anthony.
    Luke zögerte. Er war allein im Studio, Jed war unterwegs wegen eines neuen Projekts. Bloß gut, dass er allein war. Seit Charlotte ihm nach dem Aufwachen erzählt hatte, dass sie am Tag vorher nicht bei der Arbeit, sondern bei ihrer Mutter gewesen war, war er so von der Rolle gewesen, dass es Jed kaum entgangen wäre. Also hätte Luke ihm zumindest ein bisschen erzählt und es dann bereut, denn obwohl Jed ein wirklich prima Kerl war, hielt er Leute, die heirateten, für nicht ganz richtig im Kopf. Und auf keinen Fall hätte er ihm gegenüber zugeben können, wie entsetzt er darüber war, dass Charlotte ihn angelogen und er ihr geglaubt hatte. Das Entsetzen wurde noch stärker, da Charlotte anscheinend der Meinung war, nichts wirklich Schlimmes getan zu haben, sondern immer noch viel empörter über Rachels abscheuliches Verhalten war, das jedes Fehlverhalten ihrerseits zu rechtfertigen schien. Und jetzt stellte er mit Schrecken fest, dass die verständnisvolle Stimme seines Vaters ihn entschieden beunruhigte.
    »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, Dad.«
    »Versuch’s einfach.«
    »Es geht – also, es geht um Sonntag, neulich.«
    »Ja.«
    »Und was Mum …«
    »Ich weiß.«
    »Die Sache ist die, Dad, Charlotte ist noch immer furchtbar aufgebracht.«
    »Armes Mädchen«, sagte Anthony mitfühlend.
    »Ich nehme an, es hat mit der Schwangerschaft und den Hormonen und so zu tun, aber sie kommt irgendwie nicht darüber hinweg.«
    »Gib ihr Zeit«, sagte Anthony. »Ist ja erst zehn Tage her. Ich kann dir nur sagen, dass Mum sich anschließend schrecklich gefühlt hat. Ich will nicht behaupten, dass sie nicht auch allen Grund dazu gehabt hat, aber sie sollten es jetzt beide darauf beruhen lassen und es nicht weiter aufbauschen.«
    »Ich fürchte, das wird so nicht funktionieren …«
    »Ach nein? Ich sehe nur keine andere praktikable Lösung.«
    »Dad, ich glaube, es gäbe eine. Charlotte findet, es gibt eine. Sie hat dazu eine sehr klare Vorstellung.«
    Eine winzige Pause entstand. Luke fragte sich, ob sein Vater mit der freien Hand weiterzeichnete.
    »Und die wäre?«
    »Oh Gott«, sagte Luke. »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, also sage ich es einfach. Charlotte möchte, dass Mum sich bei ihr entschuldigt. Könntest du – könntest du sie womöglich darum bitten? Für – für

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