Schwimmtraining Triathlon
400-m-Schwimmstufentests.
Tab. 1/7.6: Stufentest 4 à 400 m nach Neumann & Müller (1994)
Mithilfe der aus dem Stufentest mathematisch berechneten oder grafisch dargestellten Laktatleistungskurve erfolgt die Ergebnisinterpretation.
Tab. 2/7.6: Auswertungsprotokoll 4 à 100-m-Freistil-Schwimmstufentests eines 25-jährigen Triathleten (Auszug), Bahnlänge 50 m
Bestwerte:
400 m Bestzeit 4:26,2 min
Wettkampffrequenz: 44
Wettkampflaktat 10 mmol/l
Zur Bestimmung des Ausdauerniveaus von Langtriathleten sind Langstreckentests im Becken und auch im Freiwasser auf abgemessenen Strecken geeignet. Zu bevorzugen sind Teststrecken von 1.500 m bis 3.000 m, die mehrmals im Jahr absolviert werden sollten.
Neben den Teilzeiten (50 m oder 100 m) und der Gesamtzeit ist unbedingt die Zugfrequenz der Armbewegung zu erfassen und die Berechnung der Zykluswege daraus vorzunehmen.
Von groÃer Bedeutung für die Entwicklung der konditionellen Fähigkeiten ist die konsequente Optimierung der individuellen Schwimmtechnik. Hierbei sind solche messbaren Technikparameter wie das Verhältnis von Schwimmgeschwindigkeit, Bewegungsfrequenz und Zyklusweg zur Technikanalyse heranzuziehen. Die Stabilität der Schwimmtechnik auf den längeren Stecken ist in dynamisch-zeitlicher und räumlich-zeitlicher Hinsicht ein wesentlicher Leistungsfaktor. Im Jahresverlauf sollten regelmäÃig Technikanalysen mithilfe von Videoaufzeichnungen im Becken und, wenn vorhanden, im Strömungskanal vorgenommen werden. Praktikabel bei Freiwasserwettkämpfen ist das Messen der Zugfrequenz der Arme mit einer Frequenzuhr zur Gewinnung von Angaben über den Geschwindigkeitsverlauf.
Im Jahre 2002 wurde erstmals ein Satellitenortungssystem zur Erfassung der individuellen Schwimmgeschwindigkeit im Freiwasser eingesetzt (Neumann, Pfützner & Hottenrott, 2005, S. 45). Abb. 1/4.1 schematisiert diese ersten Ergebnisse der Erfassung und zeigt, dass sich dieses System hervorragend für die Ermittlung individueller Geschwindigkeiten im Freiwasser eignet.
Triathleten, die weder in einem Kaderprogramm eines Verbandes noch als Profis privat an einer regelmäÃigen KLD oder LD teilnehmen, wird dringend empfohlen, jährlich einen sportmedizinischen Belastungstest zu absolvieren.
Erstens bieten diese Tests Aussagen zur Gesundheit und Leistungsfähigkeit allgemein (Elektrokardiogramm, ärztliche Befragung, Vergleich zum Vorjahr etc.).
Zweitens werden unter anderem Laktatkonzentration und Sauerstoffaufnahme während des Leistungsvollzugs gemessen. Die entsprechende Auswertung liefert Daten für die Beurteilung der aerob-anaeroben Schwelle in Beziehung zu den Pulswerten. Damit erhält man eine wichtige Grundlage für die Trainingssteuerung. Zudem können mit diesen Werten die Angaben der üblicherweise im Training eingesetzten Pulsuhren überprüft und beurteilt werden.
Drittens bilden die Daten aus den Belastungstests über mehrere Jahre eine gute Grundlage für die persönliche Leistungszielstellung und weitere Trainingsplanung.
KAPITEL 8
Beispiele für die Trainingsplanung
8.1 Beispielhafte Mikrozyklen (Wochen) ausgewählter Vorbereitungs- und Wettkampfperioden für Fitness- und Leistungssportler im Kurz- und Langtriathlon
Wie schon angesprochen, erfordert die Trainingsplanung und -auswertung im Triathlon einen hohen zeitlichen Aufwand. Eine Standardisierung der Haupttrainingsaufgaben der Meso- und Mikrozyklen reduziert den Zeitaufwand erheblich und ermöglicht eine bessere Kontrolle des erreichten Entwicklungsstandes und der Wirksamkeit der eingesetzten Trainingsmittel und -methoden. Ein standardisiertes Training darf aber nicht zum Dogma werden. Bei standardisierten Trainingsaufgaben muss immer der jeweilige Trainingszustand vorhanden sein, der die Wirksamkeit der Trainingsforderungen garantiert. Sind die Leistungsvoraussetzungen nicht gegeben, z. B. auf Grund von Trainingsausfall durch Krankheit oder Formschwäche, muss das Trainingskonzept geändert werden.
Den Trainingsplänen für die einzelnen Leistungsgruppen (Fitness-, Kurz- und Langtriathleten) sind Belastungskennziffern vorangestellt, auf deren Basis die Pläne erarbeitet wurden. Die Kennzifferntabellen beinhalten den Belastungsumfang in Kilometer und Prozent der Gesamtkilometer für die einzelnen konditionellen Fähigkeiten und die Gesamtkilometer und -stunden sowie Kilometer pro Stunde der Vorbereitungsperioden und der
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