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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Gegners konnte sie nichts als beflissenen Eifer lesen.
    Der junge Mann kam ihm nach, und Konstanze bemerkte erst im Nachhinein, dass er zusammen mit ihr laut „Nein!“ in die Nacht gerufen hatte.
    „Sie müssen sie uns übergeben!“, sagte der Mönch besorgt. „Man muss sie prüfen und von üblen Einflüssen reinigen.“
    Er streckte seine Arme nach dem Mädchen aus und hielt dann inne, als der Junge, der um einiges kleiner war, ihn von hinten fasste und mit seinem ganzen Gewicht zurückzog. Nicht dass er viel an Gewicht aufzubieten hatte. Der fromme Diener Gottes lächelte mitleidig. Und Konstanze wusste nicht, was sie machen sollte, sah nur, dass von Rosberg und der Preuße sich immer noch reglos gegenüberstanden und in Schach hielten.
    „Hilfe! Helfen Sie uns! Hilfe! Mörder! Unholde! Hilfe!“, schrie sie nun so laut sie konnte und stellte fest, dass ihre Stimme zu einiger Gewalt fähig war.
    Der Mönch hatte den jungen Mann nun abgeschüttelt. Von Rosberg wandte seine Aufmerksamkeit ihr zu. Der Preuße sprang los, den Dolch in der Hand, um diesen Moment der Unaufmerksamkeit zu nutzen.
    „Nein!“, schrie sie.
    Aus dem schwarzen Nachthimmel fielen noch schwärzere Flügel. Raues Krächzen fuhr bodenwärts. Krallen schnitten durch die Dunkelheit.
    Konstanze riss unwillkürlich die Arme hoch, um ihr Gesicht zu schützen. Dann merkte sie, dass sie Clarissa so nicht schützen konnte, und zwang sich, die Hände vom Gesicht zu lösen. Sie erkannte, dass der Mönch und der junge Mann geradeso wie sie reagiert hatten. Der Preuße hieb mit dem Messer durch die Luft. Und von Rosberg rannte in unglaublich schnellen Sätzen in die entgegengesetzte Richtung – über den Hof, zur Mauer, über die Mauer hinweg. Es sah aus, als galoppierte er auf allen Vieren. Irgendetwas fiel zu Boden. Er hatte seine Waffe verloren. Er merkte es nicht, warf nur Konstanze einen letzten Blick aus silberglühenden, nachtaktiven Augen zu. Und schon war er fort.
    Clarissa ebenso.
    Dem fliehenden Mann nachzublicken hatte nur ein paar Momente gedauert. Die kreischende Wolke aus schwarzen Schwingen flog gen Nachthimmel, und eine Sekunde lang glaubte Konstanze einen weißen Mädchenfuß aus dem Schwarm dunkler Aasvögel hervorlugen zu sehen. Sie streckte ihre Arme danach aus, doch sie fasste ins Leere.
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und rannte los. Ihr Umhang flog im Wind. Sie nahm die lauten Stimmen hinter sich wahr und hoffte, dass der junge Mann den Mönch aufhalten würde. Wenigstens für ein paar Augenblicke. Die Vögel sah sie nicht mehr, aber sie hörte ihr triumphierendes Gekrächze.
    Das Pferd losbinden und sich emporschwingen war eins.
    „Lauf!“, flüsterte sie und trat dem Tier in die Weichen.
    Von irgendwoher vernahm sie das Heulen eines wilden Tieres.

Kapitel 17

    G ottverfluchtes Durcheinander !“, zischte Sutton, als sie durch die Regennacht auf ihre Unterkunft zuliefen. „Das Chaos, in das Sie mich wieder mal gestürzt haben, Bruder McMullen, werde ich Ihnen nicht vergessen.“
    Er war keineswegs gut aufgelegt. Es war augenscheinlich, dass er das magische Duell nicht ohne Blessuren überstanden hatte. Seine Blässe wurde besonders deutlich, wann immer sie eine der wenigen Straßenlampen passierten, die ihr gelbliches Gaslicht in die Nacht sandten und doch nur einen winzigen Teil der Welt um sich selbst erhellten.
    „Es tut mir leid!“, gab Ian zurück und versuchte, nicht allzu sehr zu schnaufen, während er neben seinem Freund herlief, der mit längeren Beinen gesegnet war. „Aber ich bin sicher, dass auch Sie ein unschuldiges Mädchen, das man an einen solchen Ort verschleppt hat, nicht einfach seinem Schicksal überlassen hätten. Sie war doch fast noch ein Kind. Sie hätten sie doch nicht … das hätten Sie doch nicht?“
    Der Meister des Arkanen war außer Atem, doch Ian war sich sicher, dass er ein zustimmendes Brummen ausstieß. Nach einer Weile antwortete er schließlich.
    „Natürlich nicht. Moralisch ist an Ihrem Verhalten gewiss nichts auszusetzen. Aber es bringt uns in eine wirklich verquere Lage.“
    Sie eilten weiter ihrer Unterbringung entgegen.
    „Tut mir leid“, wiederholte Ian. Eine Lüge. Es tat ihm nicht im Mindesten leid, dass er eingegriffen hatte. Es tat ihm ebenso nicht leid, dass er den anderen Meister des Arkanen mit einem Stuhl niedergeschlagen hatte. Tatsächlich war das eine der besseren Erinnerungen dieser Nacht.
    Trotzdem waren sie nun, wie Sutton es ausgedrückt hatte, in einer

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