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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Folgen?“
    „Die Frage war, ließ man sie besser am Leben oder wäre die Welt ein schönerer Ort ohne sie.“
    Ian hielt schockiert an.
    „Sutton! Um Himmels willen!“
    „Seien Sie nicht so zimperlich, McMullen. Weder der eine noch der andere war ein besonders netter Mensch.“
    „Aber das gibt uns doch nicht das Recht, unsere Mitmenschen einfach auszulöschen!“
    „Sehr brav und zivilisiert gedacht, mein Junge. Ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle.“
    „Sutton!“
    „Vielleicht haben Sie recht. Ich bin aber keineswegs überzeugt, dass das Weiterleben der beiden für irgendjemanden einen Vorteil bedeutet. Der Mönchmagier hätte genauso gut im Duell draufgehen können – das ist Ihnen doch klar, oder?“
    „Nun, ja, schon. Aber das wäre irgendwie anständiger gewesen. Ein ehrlicher Kampf.“ Er merkte, dass er ein wenig naiv klang. Ritterlichkeit war eine feine Sache. Der Tod aber war von wenig höflicher Endgültigkeit. „Natürlich sind Duelle auch verboten …“
    „Magische Duelle sind nicht verboten. Und ein arkaner Kampf ist niemals fair oder ehrlich. Bösartig vielleicht, aber nicht vom Gesetz abgedeckt.“
    „Weil niemand weiß, dass es so was gibt.“
    „Das ist unerheblich. Magische Duelle sind nicht illegal, und sie enden dennoch normalerweise mit dem Tod eines Duellanten. In diesem besonderen Fall hätte es durchaus mein Tod sein können. Ihre geschickte Handhabung des hölzernen Sitzmöbels hat das Resultat des Kampfes verändert.“ Sutton klang sauer. Er war mit knapper Not davongekommen, und er wusste es.
    „Sie hätten aber gewonnen, wenn der Schläger sich nicht von hinten an Sie herangeschlichen hätte.“
    „Möglich ist das. Ich danken Ihnen, dass Sie sich wiederum von hinten an den Meister herangeschlichen haben.“
    „Gern geschehen. Ich wünschte, ich hätte mehr tun können.“
    „Sie werden mit der Zeit mehr dazulernen. Im Moment müssen wir uns eben mit dem begnügen, was Sie derzeit können. Wenn Sie nicht mit der Macht des Geistes zuschlagen können, dann geht die Macht des Möbels genauso gut.“
    „Und was machen wir jetzt?“, fragte Ian.
    „Wir werden uns ausruhen und ganz früh losreiten. Vögel zu verfolgen, die man nicht sieht, ist schon bei Tag schwierig genug.“
    „Aber wir müssen uns beeilen! Clarissa …“
    „Ihre kleine Clarissa muss eben ein bisschen warten auf ihre Retter. Das gehört sich so für Jungfrauen in Not. Außerdem können wir ohnehin nicht fliegen.“
    „Aber das arme Mädchen …“
    Sutton wandte sich Ian zu.
    „Und die ebenfalls arme Dame, die sie zu retten versuchte. Und die armen, armen Brüder der Aroria-Loge, die nur ein bisschen Spaß und Vergnügen haben wollten. Und der arme Onkel, der sich so außergewöhnlich seltsam entwickelt hat. Wir sind gerade alle miteinander ziemlich arm dran. Selbst die Fratres Lucis sind erfreulicherweise nicht zu beneiden.“
    Ian sagte nichts dazu, und sein Logenbruder fuhr fort.
    „So. Dann wecke ich mal den Pförtner, damit er uns reinlässt.“
    Sie hatten den Eingang des Gasthofes erreicht. Die Tür war für die Nacht verschlossen. Ian klopfte und rüttelte an der Klinke. Nach einer Weile erschien ein Mann in Mantel und Nachtmütze und blickte sie verschlafen an.
    „Nun lassen Sie uns schon rein, guter Mann!“, befahl Sutton. „Wir haben hier Logis gebucht. So ist’s gut.“
    Die beiden Magier quetschten sich an dem Mann vorbei.
    „Und wenn Sie jemand fragt – wir haben den Gasthof seit unserer Ankunft nicht verlassen. Wir sind nach dem Abendessen direkt auf unsere Zimmer gegangen und dort geblieben und haben nichts getan, außer fromm in der Bibel zu lesen. Und jetzt vergessen Sie!“
    Der Mann blickte auf seine Kerze und schien nicht so recht zu wissen, warum er hier mitten in der Nacht herumstand. Nach ein paar Augenblicken schlich er zurück in sein Schlafzimmer, während der Ältere seiner Gäste hinter seinem Rücken mit den Händen gestikulierte.
    Das Licht erlosch, als der Mann die Tür hinter sich schloss. In diesem Moment knickten Sutton die Knie ein. Ian fing ihn ab und fluchte still vor sich hin. Sutton war schwer. Er schleppte ihn zur Treppe, und dort sanken sie beide nieder.
    „Verdammt!“, zischte Sutton. „Knieweich wie ein Greis. Ich muss dringend ins Bett.“ Eine blutig dunkle Träne lief ihm vom linken Auge über die Wange hinunter in den Bart.
    „Können Sie gehen?“
    Der Meister holte tief Luft.
    „Gleich. Sie werden mir helfen

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