Schwingen der Lust
Ihre Lust und deren Unstillbarkeit bereiteten ihm große Freude. Aber er durfte auch seine Mission nicht vergessen.
„Sag mir, wo ich sie finde“, verlangte er, während er ihren Hals küsste und biss. „Du hast keine andere Wahl, als mir zu gehorchen, Bilkis.“
„Ich weiß“, keuchte sie. „Aber ich will noch nicht, dass du schon aufhörst.“
„Ich werde nicht aufhören“, versprach er. „Nicht vor dem Morgengrauen. Und wenn alles vorüber ist, werde ich zurückkehren.“
„Schwörst du es?“
Seine Finger und sein immer noch harter Schwanz brachten sie noch einmal zum Kommen. „Ich schwöre es.“
Die Malikat stieß einen spitzen Schrei aus - und verriet dem General der Seraphim, wo er die Abgal finden würde.
7. Kapitel
Ein rätselhaftes Gespräch
Maggie wurde mit dem Gefühl wach, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Aber sie hatte natürlich keine Ahnung, was es war, das sie vergessen hatte. Sie schälte sich aus den angenehm kühlen Seidenlaken des gewaltigen Vier-Pfosten-Bettes und schaute sich in Axels Schlafzimmer um, das beinahe dreimal so groß war wie ihr ganzes Apartment. Axel war nirgendwo zu sehen.
Wo war er? Was hatte sie geweckt?
Was war es, das sie vergessen hatte?
Wie sie hierhergekommen war, wusste sie noch. Nach dem umwerfenden Sex auf dem Karussell hatte Axel sie ganz nach oben in den Wintergarten des Gebäudes gebracht, der in Wahrheit ein riesiges Jugendstil-Penthouse aus Stahl und Glas war. Dort wuchsen nicht nur die wunderschönsten wilden Blumen, sondern sogar ganze Büsche und kleine Bäume.
Umgeben von Orchideen und Lianen und begleitet vom Gesang der exotischsten Vögel, die dort oben völlig frei lebten, hatte Virginia, Axels rechte Hand, mit der Unterstützung zweier weiblicher Bediensteter ihnen das delikateste Fünf-Gänge-Menü serviert, das Maggie jemals gegessen hatte: ein Kokosschaum-Curry-Süppchen mit in Mandelbutter glasierten Venusmuscheln und Hummer; gefolgt von Pfifferling-Ravioli auf sautiertem Blattspinat; gebratener Gänsestopfleber an mit Sesam gerösteten und mit Calvados flambierten Apfelspalten und einem Duett von rosa gebratener Entenbrust und in Joghurt geschmortem Zickleinfilet mit Mousse von roter Paprika und Safran-Thymian-Püree.
Zum Dessert gab es ein Schokoladen-Nougat-Souffle mit in Amaretto geschwenkten Sauerkirschen.
An all das - jedes einzelne Aroma - und auch an die verschiedenen französischen und kalifornischen Weine, die dazu serviert worden waren, konnte Maggie sich erinnern.
Und natürlich auch an Virginia.
Sie war bei Weitem eine der schönsten Frauen, die Maggie jemals gesehen hatte (Maggie fiel auf, wie oft sie, seit sie Axel begegnet war, in Superlativen dachte). Virginia war beinahe eins achtzig groß, Mitte zwanzig, Modelmaße, blond und blauäugig. Fast schon eine Klischee-Barbie - dabei aber hinreißend charmant, distinguiert, kultiviert und gebildet, was sie unter Beweis stellte, als sie im hochgeschlossenen, anthrazitgrauen Chanel-Kostüm ganz unaufdringlich durch das Menü und die Getränkefolge führte.
Nach dem Essen, als sie wieder alleine waren, hatte Alex sie auf dem großen Teakholztisch bei Kerzenschein noch zweimal ausgiebig geliebt, ehe er sie hier herunter in sein Schlafzimmer gebracht hatte. Unter seinen köstlichen Verwöhnkünsten und seiner düster herrischen Art war sie dann noch dreimal gekommen.
Daran erinnerte Maggie sich bis ins kleinste Detail - und war sich sicher, dass sie es niemals vergessen würde.
Was also hatte sie vergessen?
Maggie wickelte sich in eines der Seidenlaken und schlüpfte aus dem hohen Bett. Im spärlichen Licht, das durch die drei Meter hohen Bogenfenster schien, blickte sie sich suchend um.
Das Zimmer, das man ohne zu übertreiben auch Salon nennen konnte, war altmodisch, aber sehr geschmackvoll eingerichtet. Das mit dem weiten Baldachin überdachte Bett stand im Zentrum auf einem drei Stufen hohen Podium. An den mahagonigetäfelten Kassettenwänden hingen kostbare Ölgemälde aus der Renaissance, die Engel, Satyrn und Nymphen zeigten. Trotz ihres Alters hatten sie nichts von ihrem erotischen Charme verloren. Wie schon im Vergnügungspark und auch dem Jugendstil-Wintergarten fühlte Maggie sich in eine andere Zeit versetzt.
Es kam ihr seltsam vor, dass ein so junger Mann wie Axel in einer so altertümlichen Umgebung lebte, aber sie kannte ihn noch zu wenig, um sich ein Urteil darüber anzumaßen. Nichts von all dem hier schien willkürlich von einem
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