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Schwingen der Lust

Schwingen der Lust

Titel: Schwingen der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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und in die Schuhe geschlüpft und griff nach Jacke und Handtasche.
    „Ich bitte Sie noch einmal ausdrücklich, zu bleiben“, sagte Virginia.
    Maggie kramte in ihrer Handtasche nach dem Autoschlüssel. Dabei griff sie den Block und zog ihn raus, um leichter suchen zu können. Ihr Blick fiel auf die Zeichnung von Axels Tattoo und die hebräischen Buchstaben.
    A-Z-A-Z-L
    Da wusste sie plötzlich wieder, was sie vergessen hatte.
    Axel hatte ihr versprochen, ihr beim Essen mehr darüber zu erzählen, aber dann war es ihr entfallen, und er hatte es von sich aus auch nicht mehr zur Sprache gebracht.
    Sie wunderte sich sehr darüber, wie sie etwas so Wichtiges hatte vergessen können. Sicher, der Sex war großartig, so wie überhaupt alle Eindrücke von Axel, seinem fantastischen Haus und auch dem Menü - aber musste sie darüber gleich jeden Verstand verlieren?
    „Was ist das?“ Sie hielt Virginia den Block hin.
    Virginias Miene erstarrte. Bedeutete das, sie wusste Bescheid? Konnte sie ihr helfen, Axels Geheimnis zu lüften?
    „Wenn Sie mir sagen, was das ist und vor allem, was es zu bedeuten hat, bleibe ich“, bot Maggie an.
    Virginia senkte niedergeschlagen den Kopf. „Ich kann nicht.“
    „Dann gehen Sie mir aus dem Weg.“
    Maggie stapfte an ihr vorüber, schaltete das Flurlicht an und ging zum Aufzug.
    Mit der Entschlossenheit eines Adlers auf der Jagd flog er durch die Nacht. Dieses Mal verschloss er seine Ohren vor dem Lied der Menschen, das der Wind herantrug, um sich besser auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Er musste rasch handeln, wenn er verhindern wollte, dass schon bald wie der die Trommeln des Krieges wie dunkler Donner durch die Weiten der Himmel hallten und die Flügel des Todes ihre Schatten auf die Erde warfen, wie damals beim Untergang Caphtors. Eines wahnsinnigen und vor allem völlig sinnlo sen Krieges, der so furchtbar werden würde, dass ihn keine Seite gewinnen konnte.
    Er erinnerte sich an den brennenden Sturm der Zerstörung, der damals über die Welt gerast war und sie beinahe völlig vernichtet hatte. Wie jedes Mal bei dem Gedanken daran flossen auch jetzt Tränen aus seinen ewig jungen Au gen, und ein Bedauern, das nicht Reue war, ließ das Herz in seiner Brust verkrampfen. Er hatte es seinerzeit nicht verhindern können, aber dieses Mal würde er all seine Macht einsetzen, dass es nicht wieder geschah. Seine Macht und, wenn es nötig sein sollte, auch sein Lehen.
    Der Seraph war ihnen schon auf der Spur und bereits jetzt oder schon bald auf dem Weg hierher nach New York. Die Schutzsymbole um die Stadt herum mussten verstärkt werden, um ihm die Orientierung zu nehmen und ihn daran zu hindern, Magdalenas Witterung aufzunehmen. Sie wür den ihn nicht auf Dauer stoppen, doch zumindest würden sie ihn für eine Weile aufhalten. Einen so riesigen Moloch wie New York zu durchsuchen, war auch für einen Engel keine leichte Aufgabe und würde einige Zeit in Anspruch nehmen. Zeit, die er brauchte, um die Dinge in Ordnung zu brin gen, die durch seine Gefühle und die Freiheit, sie auszule ben, durcheinandergeraten waren.
    Es gab nichts zu bereuen - aber einiges zu entwirren, da hatte Virginia völlig recht. Doch wenn er dabei einen Fehler machte, konnte er alles, wofür er in den vergangenen Jahr tausenden gekämpft hatte, zerstören. Und auch alles, was ihm in den letzten Tagen und Nächten ganz ohne jeden Kampf geschenkt worden war.
    Er wusste nicht, vor welchem der beiden er mehr Angst hatte.
    Es wäre ein Leichtes, sie unter den Einfluss des Di’Mai zu bringen und damit zu manipulieren - und zugleich war das das einzige Mittel, das einzusetzen er nicht bereit war.
    Ihr freier Wille war ihm das Wichtigste. Wenn es hart auf hart kommen würde sogar wichtiger noch als ihre Liebe.

8. KAPITEL

    Nachforschungen und Neuigkeiten
    Maggie setzte Kaffee auf und fuhr den Computer hoch.
    Nach dem Aufenthalt in Axels „Palast“ kam ihr ihr Apartment noch kleiner vor als sonst. Sie ging unter die Dusche und fragte sich zum hundertsten Mal, worum es in dem Gespräch zwischen Axel und Virginia gegangen sein mochte. Sie konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, aber es ärgerte sie gründlich, dass diese so romantische und sinnliche Nacht ein derart unangenehmes Ende gefunden hatte.
    Vielleicht wäre es besser, nach all dem Chaos, das er, seitdem er auf ihren Wagen gefallen war, in ihr Leben gebracht hatte, Axel einfach zu vergessen und ihn als kurzes Intermezzo abzuhaken, bevor die Dinge noch

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