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Schwingen der Lust

Schwingen der Lust

Titel: Schwingen der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Riccarda Blake
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das Telefon.
    Überrascht rieb sie sich die Augen. War es tatsächlich schon Tag? Sie schaute auf und aus dem Fenster. Es war tatsächlich schon hell. Richtig hell. Ein Blick auf die Uhr zeigte halb neun. Der Kaffee war inzwischen eiskalt. Die Zeit hatte einen riesigen Sprung gemacht. Ein Phänomen, das Maggie beim Recherchieren und auch beim Schreiben öfter widerfuhr und das sie immer ein wenig orientierungslos zurückließ, sobald sie es bemerkte.
    Entsprechend irritiert nahm sie den Hörer zur Hand und meldete sich knapp.
    „Guten Morgen, Maggie.“ Es war Larry. „Entschuldige, falls ich dich geweckt haben sollte, aber ich habe gute Nachrichten. Verdammt gute sogar.“
    „So schnell?“, fragte sie, überrascht und freudig gespannt. „Wir haben mit der Plakatwerbung und dem Presseverteiler doch noch gar nicht angefangen.“
    „Vielleicht brauchen wir das auch gar nicht mehr“, sagte Larry mit einem Lachen.
    „Was meinst du?“
    „Zieh dir sofort etwas Schickes an und fahr nach Downtown Manhattan zu den River Piers.“
    „Zu den River Piers?“
    „Pier 6 E“, bestätigte Larry. „Du triffst dich da mit jemandem zum Frühstück.“ Er gab, wie Maggie deutlich hören konnte, seiner Stimme ganz absichtlich eine geheimnisvolle Note.
    „Mit wem treffe ich mich dort, Larry, und warum?“, hakte Maggie ungeduldig nach.
    „Das ist eine Überraschung, Kleines“, erwiderte Larry.
    Überraschungen waren nicht Maggies Ding. Nun ja, eigentlich mochte sie sie schon ... sie liebte sie sogar; aber sie fand, dass sie in den vergangenen sechsunddreißig Stunden ihr Soll an Überraschungen erfüllt hatte. Für die nächsten fünf Jahre. Außerdem war sie gerade so richtig schön im Recherche-Modus und mehr als gespannt darauf, Weiteres über Azazel zu erfahren. „Wenn du mir nicht sagst, worum es geht, fahre ich nicht.“
    Larry stieß einen enttäuschten Laut aus. „Es ist wirklich etwas ganz Wunderbares. Vertrau mir.“
    Aber Maggie blieb eisern. „Ein Stichwort, Larry.“
    „Hm“, machte er. „Na gut. Ein Stichwort.“ Dann eine lange Pause. Maggie wollte schon nachfragen, aber Larry wollte wohl lediglich die Spannung steigern. Was ihm auch tatsächlich gelang. „Filmrechte.“
    Maggie verschlug es den Atem, und ihr Herz machte einen Sprung. „Hast du gerade Filmrechte gesagt?“
    „Ja, Kleines, ich habe gerade Filmrechte gesagt.“
    „F-Filmrechte“, echote Maggie noch einmal.
    „Der Typ hat mich vor drei Stunden aus dem Schlaf geklingelt. Sein Angebot ist umwerfend. Ihr müsst also gar nicht mehr verhandeln. Es geht nur darum, dass ihr euch mal kennenlernt, ehe die Anwälte die Verträge aufsetzen.“
    Jemand wollte tatsächlich die Filmrechte an Bloody Bill kaufen?
    „Wie viel, Larry?“, war das Erste, das ihr dazu einfiel.
    „Das wirst du nicht glauben.“
    „Los, sag schon.“
    „Schätz mal.“
    „Larry, ich habe keine Ahnung, in welcher Höhe Filmrechte gehandelt werden“, gab sie zu.
    „Och, von Hunderttausend aufwärts ist da alles drin“, sagte Larry. „Schätz einfach mal.“
    „Hm, wenn du sagst, das Angebot sei umwerfend, dann greife ich mal ziemlich hoch und sage Dreihunderttausend.“ Laut Vertrag standen ihr sechzig Prozent davon zu. Das wären dann Einhundertachtzigtausend Dollar. Es war schon erstaunlich, wie sich innerhalb kürzester Zeit ihre finanziellen Nöte in Rauch aufgelöst hatten.
    Auch ohne Axels Diamanten wäre sie spätestens jetzt alle ihre Geldsorgen los. Sie merkte, dass ihre Finger angefangen hatten zu zittern ... vor Freude ... und ganz sicher auch vor Erleichterung.
    Good bye, Aurora, Missouri würde jetzt auch für ihre Mutter gelten. Sie konnte sie endlich von da weg holen.
    „Ich meine richtig hoch, Maggie.“
    „Dreihunderttausend ist richtig hoch!“
    Aus dem anderen Ende der Leitung gluckste es vergnügt. „Fünf Millionen, Kleines. Davon gehören drei dir.“
    „F-f-f-ünf?“, stotterte Maggie.
    „Millionen“, vollendete Larry.
    Maggies Knie gaben nach, und sie ließ sich auf ihr Sofa plumpsen, um nicht Gefahr zu laufen, hinzufallen.
    „Und die Fünfzigtausend von gestern bekommst du natürlich auch wieder zurück. Jetzt, da Hollywood einen Film aus deinem Buch macht, wird selbstverständlich auch hier im Verlag der Werbeetat erhöht. Verdrehte Zahlenschubserlogik.“ Larry seufzte.
    Maggie konnte es noch immer nicht fassen. Deshalb fragte sie sicherheitshalber noch einmal nach. „Du hast doch eben fünf Millionen Dollar gesagt,

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