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Schwingen der Nacht

Schwingen der Nacht

Titel: Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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Mal schwarze Punkte. Sie rang hörbar nach Luft und zog die Aufmerksamkeit der Männer damit wieder auf sich. “Sagt nicht, dass ihr vorhabt, diese Fotos anderen Leuten zu zeigen”, flüsterte sie mit heiserer Stimme.
    “Nein.” Bei Danes Antwort ging ihr Puls wieder etwas langsamer. Allerdings nicht lange. “Zumindest noch nicht. Zuerst werden wir etwas anderes ausprobieren.”
    “Was denn?”, brachte sie schwach hervor.
    Er zuckte die Achseln. “Wir suchen den Besitzer der Fotos.”
    Und mit etwas Glück würde sie Kyle aufspüren, bevor sie ihn fanden. Und dann würde sie ihn wahrscheinlich umbringen – oder ihm zumindest die Zunge rausreißen, damit er ihnen nicht von ihr erzählen konnte.
    “Wir werden in Fotoläden anfragen, ob sich jemand daran erinnern kann, solche Fotos entwickelt zu haben.”
    Eine Sackgasse, denn Kyle entwickelte seine Bilder selbst. Nicht, dass es darauf noch ankommen würde, denn dann hätten ihre Fotos in der Nachbarschaft schon die Runde gemacht.
    “Aber schließlich könnte es darauf hinauslaufen, dass wir von Tür zu Tür gehen und nach ihm, nach ihr oder nach beiden fragen müssen.”
    “Das ist ein Eingriff in ihre Privatsphäre”, erklärte Alec. “Also ist es der letzte Ausweg. Aber wenn alles andere fehlschlägt …”
    Clair wusste, wenn sie nicht sofort aus dem Büro verschwand, würde sie sich übergeben. Sie setzte ein furchtbar falsches Lächeln auf. “Tja, dann sollte ich auf alle Fälle mein Bestes tun und ihn am Computer ausfindig machen.” Damit kehrte sie an ihren Schreibtisch zurück.
    Leider folgte Harris ihr auf dem Fuße. “Fühlst du dich besser?”
    Nein, und das werde ich wahrscheinlich auch nie mehr.
“Ich hab dir schon gesagt, dass es mir gut geht.”
    “Bist du dir sicher?”
    Sie starrte ihn an und schob ihre Brille die Nase hinauf. “Mir. Geht. Es. Gut”, sagte sie betont – und endgültig.
    Harris hob beschwichtigend die Hände. “Schon gut, schon gut. Reg dich nicht auf. Ich muss zur Arbeit und wollte nur fragen, ob du heute Abend zum Joggen kommen kannst. Das ist alles. Wenn es nicht geht, möchte ich nicht, dass du dich quälst.”
    Sie wollte nicht joggen. Sie wollte sich verkriechen. Doch jede Änderung ihrer täglichen Routine hätte ihn vermutlich stutzig gemacht. Wieder zwang sie sich zu einem falschen Lächeln. “Um nichts in der Welt würde ich das verpassen wollen”, sagte sie.
    Er nickte und betrachtete sie noch immer prüfend. “Großartig.” Rückwärts ging er Richtung Tür. “Wir sehen uns dann.”
    Nachdem die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, atmete Clair durch und entspannte sich ein wenig. Aber Alec ließ ihr keine Zeit dazu. Mit den Fotos in der Hand kam er aus dem Büro.
    Clair richtete sich auf ihrem Schreibtischstuhl auf. “Er hat sie euch dagelassen?” Vielleicht gelang es ihr doch noch, sie verschwinden zu lassen. Oder Kaffee darüber zu verschütten. Oder …
    “Keine Chance. Das hier sind Kopien, die wir gezogen haben, gleich als er ankam. Dein Freund Harris trägt die Originale mit sich herum wie ein liebeskranker Teenager.” Alec lächelte. “Komischer Typ.”
    “Er ist ein Idiot.”
    “Er hat eine unbekannte Verehrerin und ist total begeistert von ihr. Das ist verständlich. Diese Frau ist nicht nur attraktiv und unglaublich sexy …”
    “Nackt zu sein macht sie nicht zwangsläufig sexy.”
    Alecs bedächtiges Lächeln wirkte sehr anzüglich. “Doch, das tut es.”
    Verdammt.
Wieder wurde Clair von einer Welle der Scham überrollt. Also reichte ein bisschen nackte Haut, damit ein Kerl eine Frau sexy fand? Wie lächerlich war das denn? Was war denn mit ihrer Persönlichkeit? Was war mit ihren Interessen?
    Alec schien ihre Gedanken zu erraten. “Sie hat darüber hinaus ein paar ziemlich tiefgründige Dinge über ihn geschrieben. Jeder Mann wäre fasziniert.”
    Tiefgründig?
Sie hatte doch nur die Wahrheit geschrieben.
    “Ich werde diese Bilder vergrößern und die Qualität verbessern”, sagte Alec und tippte mit den Fotos gegen seinen Oberschenkel. “Dann kann ich vielleicht ein paar wichtige Details entdecken.”
    Details – wie zum Beispiel ihre Identität? Er verschwand im Hinterzimmer. Mit zusammengekrampftem Herzen und einem Knoten im Magen starrte Clair auf die Tür. Fünf Minuten später kehrte Alec zurück. In der Hand hielt er einen Stapel zwanzig mal fünfundzwanzig Zentimeter großer Fotos.
    Das oberste Bild zeigte ihre rechte Schulter, ihre Brust und ihre

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