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Schwingen der Nacht

Schwingen der Nacht

Titel: Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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“Wenn diese Erklärung nicht gereicht hat, dann wirst du es nie verstehen. Du bist hoffnungslos.” Sie drehte sich um.
    Mussten Frauen Männer eigentlich immer so durcheinanderbringen?
    Dieses Mal joggte keiner von ihnen. Schon das Gehen fiel Harris schwer. Er war unglaublich erregt. Doch auf sie schien ihr Kuss gar keine so starke Wirkung gehabt zu haben. Abgesehen von ihren etwas unsicheren Schritten vielleicht. Und der Art, wie sie immer wieder tief durchatmete.
    Er konnte diesen Kuss nicht einfach unkommentiert stehen lassen. Und so räusperte er sich nach einem halben Dutzend Schritten und wagte den Sprung ins kalte Wasser. “Also … war das nur eine Lehrstunde, oder wie?”
    “Das kannst du sehen, wie du willst.”
    Sie klang schon wieder gereizt. Eigentlich reagierte Clair nie gereizt auf ihn. Er war das nicht gewohnt und hatte keine Ahnung, wie er mit ihr umgehen sollte, wenn sie in dieser Stimmung war. “Wie wäre es, wenn du es einfach erklärst?”
    Clair zuckte halbherzig die Schultern. “Männer werden scharf und wollen Sex. Frauen werden sehnsüchtig und wollen berühren und berührt werden, wollen kuscheln und zärtlich sein.” Sie warf ihm einen flüchtigen Blick zu. “Und dann wollen sie lieben.”
    Er hob die Hand. “Ich wäre mit beidem einverstanden.”
    “Das sollte kein Angebot sein.”
    “Es klang aber so.” Als sie sich zu ihm umdrehte, warf Harris ihr einen tadelnden Blick zu. “Ich bin vielleicht manchmal ein bisschen schwer von Begriff, aber ich bin kein kompletter Idiot. Du hast mich angemacht.”
    Darauf reagierte sie nicht.
    Verdammt, er musste es jetzt wissen. “Ich bin bereit, Clair.”
    Der ungläubige Blick, den sie ihm zuwarf, verhieß nichts Gutes. “Bereit? Oh, toll! Einen Tusch bitte! Harris ist
bereit.”
Ihr Lachen troff vor Sarkasmus. “Womit hab ich dieses Glück nur verdient?”
    Aus ihr schlau zu werden würde nicht einfach werden. “Schlechte Wortwahl? Sollte ich sagen: Ich bin gern bereit, der Bitte nachzukommen? Begierig? Vielleicht verzweifelt?”
    Hinter ihren Brillengläsern verengte sie ganz leicht die Augen. “Stimmt das?”
    “Nach diesen unwiderstehlichen Küssen? Was glaubst du?”
    Sie griff um ihn herum, um ihm wieder einen Klaps auf den Hintern zu verpassen – direkt über der Tasche, in der sein Schlüssel und das Foto steckten. Diese Frau hatte wirklich etwas übrig für seinen Po.
    “Ich glaube, du bist verzweifelt auf der Suche nach deiner geheimnisvollen Schönheit, und ich wäre nur ein netter Zeitvertreib.” Sie verschränkte die Arme vor der Brust und stand aufrecht und wütend vor ihm.
    Oh-oh.
    Seine verzweifelte Suche nach einer angemessenen Antwort dauerte ihr offensichtlich zu lange, denn sie fragte: “Stimmt das etwa nicht?”
    Harris streckte die Arme aus. “Komm schon, Clair. Ich kann sie nicht so einfach vergessen. Aber ich kenne sie doch überhaupt nicht.”
    “Zu mir hast du auch gesagt, dass du mich nicht so gut kennst.”
    Sie waren noch gute eineinhalb Kilometer von zu Hause entfernt. Das bedeutete, sie würde – egal, was er sagte – nicht so einfach wütend davonstapfen können. Für Harris war das allerdings nur ein schwacher Trost, denn er wusste noch immer nicht, was er sagen sollte. “Bis vor ein paar Minuten wusste ich auch nicht, dass du interessiert bist an … so was.”
    “An
so was?”
, fragte sie bissig, schürzte die Lippen, war bewusst verächtlich.
    “An Sex. An mir.”
    “An beidem zusammen?”
    “Genau.” Er schlang seine Finger um ihren Oberarm und bremste sie etwas. Als sie sich nicht wehrte, beschloss er, sie nicht loszulassen. Sie zu berühren war schön. Zumindest war es das jetzt. Bevor sie ihn geküsst hatte, war ihm nicht klar gewesen, wie es sich anfühlte, sie zu berühren. “Ich brauche ein paar Minuten, um das alles für mich einzuordnen, das ist alles. Keiner von uns hat doch je ernsthaft darüber nachgedacht, dass wir miteinander schlafen könnten.”
    “Das ist deine Meinung.”
    War das ein Geständnis? Sein Interesse wuchs ins Unermessliche. “Du hast an … mich gedacht?”
    “Du bist äußerlich schließlich kein Monster, Harris. Und meistens verhältst du dich auch nicht allzu idiotisch. Ich bin mit niemandem zusammen. Da kannst du ja wohl eins und eins zusammenzählen.”
    Harris dachte über diese kritischen und fragwürdigen Komplimente nach. Die Schlussfolgerung, die er ziehen musste, gefiel ihm nicht. “Also wäre ich, wie dein Exfreund auch, nur ein

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