Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwingen der Nacht

Schwingen der Nacht

Titel: Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
Vom Netzwerk:
mir … Sorgen gemacht.”
    “Das tut mir leid.” Er streichelte ihren Rücken, erwiderte ihre feste Umarmung. Schließlich ergriff er ihren Arm und zog sie mit sich in die Wohnung.
    Es tut ihm leid?
Verwirrt versuchte Clair, sich an diese neue Seite an Harris zu gewöhnen, an seine Milde. Was hatte das zu bedeuten?
    “Lass mich duschen, und dann reden wir”, sagte er, und seine Stimme war tief und ruhig.
    Clair blickte ihm hinterher, als er verschwand. Er pfiff ein kleines Liedchen. Seine Erschöpfung war noch zu spüren, die angespannten Schultern und der Schmutz unter seinen Augen klar zu erkennen. Doch mit einem Mal wirkte er etwas fröhlicher, so als hätte sie ihn irgendwie glücklich gemacht.
    Clair sah sich um, und ihr dämmerte eine Erkenntnis. Harris war in einer sanften, aufgeschlossenen Stimmung. In seiner Wohnung war es bis auf eine kleine Lampe in der Küche dunkel. Sie hatte die perfekte Szenerie und würde vermutlich in nächster Zeit keine bessere Chance bekommen.
    Das Herz schlug ihr bis in den Hals hinauf, und ihr Puls pochte erwartungsvoll, als sie ihm schweigend folgte. Sie schob die Schlafzimmertür auf, um Harris mitten im Raum stehen zu sehen. Sein Shirt hatte er schon ausgezogen, Schuhe und Socken ebenfalls, und seine Hände lagen am obersten Knopf seiner Jeans.
    Fast geschafft, dachte sie.
    Harris sah auf. Ihre Blicke hielten einander ein paar Momente lang fest, und der Ausdruck auf seinem Gesicht veränderte sich plötzlich. “Clair?”
    Sie ließ sich nicht die Möglichkeit, einen Rückzieher zu machen. Schnell schaltete sie die Deckenlampe aus. Nur noch das schummrige Mondlicht erhellte sanft das Zimmer.
    Harris war nicht mehr als ein schemenhafter Umriss. “Was soll das?”
    Clair machte vorsichtig ein paar Schritte auf ihn zu und fand seinen Oberkörper – fest und muskulös und warm. Mit den Händen strich sie zu seinen breiten Schultern hinauf und dann weiter in seinen Nacken. Sie zog seinen Kopf zu sich heran. “Ich hatte Angst um dich.”
    Er legte seine Hände auf ihre Taille. “Ich beherrsche meinen Job, Süße. Du musst dir keine Sorgen machen.”
    “Du hast gesagt, dass Sex alles ändern würde.” Clair schob ihre Finger in sein kühles, weiches, dichtes Haar, das einen solchen Kontrast zu seinem starken, heißen Körper bildete. “Tja, du wirst dich daran gewöhnen müssen, dass ich mir Sorgen mache. Ich weiß, dass es dir nicht gefällt. Wie du rumschimpfst, sobald eine Frau anfängt, sich zu sorgen … Aber wenn wir Sex haben …”
    Er fuhr mit seinen Händen über ihre Hüften. “Das werden wir”, murmelte er. “Genau jetzt.”
    Clair holte tief Luft. “Großartig. Dann habe ich auch Rechte.”
    Sie konnte das Lächeln in seiner Stimme hören, als er fragte: “Das Recht, dir Sorgen zu machen?”
    “Darauf kannst du wetten. Und außerdem …”
    Er küsste sie und schnitt ihr damit mitten im Satz das Wort ab.
    “Harris?”
    “Ich bin völlig offen für neue Regeln, Süße. Aber lass uns morgen früh darüber reden.”
    Am Morgen? Die Sonne würde scheinen, und das Zimmer wäre lichtdurchflutet. “Erwartest du von mir, dass ich die ganze Nacht über bleibe?”
    “Und ob. Neben mir. In meinem Bett.”
    “Oh.” Sie schluckte. Doch vielleicht wäre es am nächsten Morgen ja egal. Vielleicht wäre ihm dann schon klar, dass er sie wollte und nur sie. Oder vielleicht wäre ihm sogar endlich aufgefallen, dass sie und die geheimnisvolle Unbekannte ein und dieselbe Frau waren.
    “Du bist mir in mein Schlafzimmer gefolgt, Clair. Du beanspruchst für dich das Recht, dir Sorgen machen zu dürfen. Das gibt mir auch ein paar Rechte. Wie das Recht, dich die ganze Nacht lang wieder und wieder lieben zu dürfen – wann auch immer mir danach ist.” Mit seinen Händen liebkoste er ihren Rücken, ihre Hüften, ihre Taille, streichelte sie und lernte sie auf eine Art kennen, die bisher verboten gewesen war. “Falls du sehnsüchtig oder scharf werden solltest”, fügte er schmunzelnd hinzu. Er drehte sich um, machte zwei Schritte und ließ sich mit ihr aufs Bett fallen. Halb lag er auf ihr. “Oder falls du mich einfach willst”, knurrte er.
    “Ich will dich immer.” Clair schloss die Augen, als er mit den Fingern über die Innenseite ihrer Oberschenkel strich. Ihr Herz pochte. “Harris?”
    “Ich rieche nach Rauch”, beklagte er sich. Er küsste ihren Nacken, ihre Schulter, und ihre Haut fing an zu kribbeln. “Egal, wie lange ich dusche oder wie gründlich ich

Weitere Kostenlose Bücher