Schwingen des Vergessens
finden, ohne meinen richtigen Namen auch nur zu erwähnen?
Unknown: Ja, so ähnlich. Ich bin eben ein toller Hacker. Mit mir auf deiner Seite bist du schon einige Schritte weiter, sei froh, dass du mich hast.
Wolfsmädchen: Sei froh, dass du so ein nettes, depressives Mädchen, wie mich kennengelernt hast.
Unknown: Ich weiß nicht, ob sich da jeder so freuen würde, wie ich es tue, aber ich überlasse dir mal deine Meinung. Aber jetzt wieder zurück zu dem, was wir eigentlich ausmachen wollten. Ich weiß nicht, wo du wohnst, das hab ich nicht herausfinden können, ich kann dir nur übers Internet helfen. Die sozialen Dinge und so musst du selbst erledigen, ich kann mich schließlich nicht hin und her teleportieren. Zwar könnte es sein, dass wir gar nicht so weit voneinander entfernt wohnen, aber ich würde sagen, du musst das trotzdem größtenteils alleine schaffen. Egal, ob ich daneben stehe oder eben nicht.
Wolfsmädchen: Das war mir klar, aber warte, du sagtest, ein Flimmern war über meinem Namen. Ist so etwas normal? Ich meine, ich habe wirklich noch nie davon gehört.
Unknown: Was ist schon normal? Ich hab es selber noch nie gesehen, geschweige denn gelesen oder was auch immer. Aber ich glaube, was ich mitgekriegt hab, wird das bei Schwerverbrechern und so gemacht, dessen Namen nicht mehr irgendwo auftauchen dürfen. Bist du ein Verbrecher? Das wäre praktisch zu wissen, damit ich weiß, ob ich aufpassen muss, was ich sage. Könnte ja sein, dass ich wegen Kontakt mit dir hinter Gitter komme. Da hätte ich dann natürlich gerne eine Vorwarnung.
Wolfsmädchen: Nein, natürlich nicht, du kannst mir vertrauen. Obwohl es schon möglich sein könnte, dass meine Eltern irgendetwas getan haben. Und vielleicht wurde auch mein Name gelöscht, deswegen. Unmöglich wäre es nicht.
Unknown: Das halte ich für sinnlos, dann wäre wenigstens irgendwo ihr Name aufgetaucht und ich hab da rein gar nichts gelesen. Auch nicht in der Zeitung und da gibt es keinen Virus dafür.
Wolfsmädchen: Das versteh ich auch nicht, aber ich versteh in letzter Zeit sowieso gar nichts mehr. Am wenigsten so etwas. Du bist der Hacker, kannst du mal schauen, wo das schon öfters aufgetreten ist?
Unknown: Ja, mach ich, derweil kann ich dir allerdings nicht schreiben. Ich schick dir dann was, wenn ich vorangekommen bin.
Wolfsmädchen: Natürlich. Ähm, ich kann sicher warten!
2.2 ~*~ Hackerfähigkeiten
Neugierig las Amelie sich erneut seine Worte durch, sie hatte nicht vermutet, dass er ein Hacker war. Ein Schaudern durchfuhr sie, als sie feststellte, dass er mit einer Leichtigkeit auf ihre Datenbank zugreifen konnte, wahrscheinlich wusste er auch dadurch so viel von ihr. Zum Beispiel, dass sie ein waschechter Gruftie war oder jedenfalls so herum lief. Damian musste nur ein paar Blicke in ihre Bilder werfen und schon würde er es wissen, wenn nur noch ein bisschen Verstand in seinem Gehirn Platz hatte. Kopfschüttelnd durchwühlte Amelie nun all ihre Ordner, entdeckte aber nichts, dass er nicht sehen durfte. Klar, ein paar Bilder würde sie keinem zeigen, löschen wollte sie diese jedoch auch nicht. Die Bilder vom Fasching fielen ihr in die Hände, damals war sie 13, der erste Fasching, an den sie sich erinnerte. Alleine hatte sie dem Umzug zugesehen, ohne verkleidet zu sein. Trotzdem hatte es sie seltsam aufgeheitert. Es war toll, andere Leute so fröhlich zu sehen, gerade, wenn man selbst tieftraurig war. Wahrscheinlich war sie eine von den einzigen, die so dachten, aber es war ihr vollkommen egal. Seufzend kletterte das Mädchen hinauf in die Nische, um nochmals selbst nachzudenken, alles konnte sie schließlich auch nicht Damian überlassen.
„Irgendwas ist komisch, dass er sich so für mich einsetzt. Der Begründung, dass er nichts Besseres zu tun hatte, glaub ich nicht wirklich, es klingt auch komisch. Jeder normale Jugendliche muss zur Schule, obwohl keiner will, und zumindest ein paar Dinge erledigen. Damian wiederum ist praktisch den ganzen Tag hindurch online, als würde er auf mich warten“, überlegte Amelie und erst jetzt kamen ihr seine Eltern wieder in den Sinn. Sagte er nicht, dass sie tot wären? Einen Tag davor hatte er gesagt, dass er sie regelmäßig besuchte, bei einem der zwei musste er gelogen haben. Anders ging es schließlich nicht, völlig egal, wie oder was er war. Natürlich war er ein Mensch, zwar gruselig und geheimnisvoll, aber immer noch im normalen Bereich. Kopfschüttelnd widmete sie sich erneut dem
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