Schwingen des Vergessens
anderen.
Wolfsmädchen: Ich hab es nicht so geschrieben.
Unknown: Okay, anders, tut mir Leid. Ich werde dir helfen, kann mir nur nicht vorstellen, wie.
Wolfsmädchen: Ich auch nicht, aber das wird sich schon noch lösen, meinst du nicht?
Unknown: Vielleicht, ich bin mir aber nicht sicher. Schließlich kenn ich dich gar nicht.
Wolfsmädchen: Da sind wir ja schon zu zweit. Ich kenne mich nämlich sowieso auch nicht.
Unknown: Wenn du meinst, ich denk drüber nach, du musst ja dein anderes Leben weiterleben, oder?
2.1 ~*~ Unerwartete Hilfe
Damit hörte Amelie auf, sie war froh, dass sie endlich eine mehr oder weniger vertrauenswürdige Hilfe gefunden hatte. Vielleicht würde es ein Problem werden, doch wenigstens würde Damian ihr ein bisschen ihrer Last abnehmen, darauf vertraute sie zumindest. Einen Versuch war es auf jeden Fall wert, doch das mit ihrer Mutter musste sie wohl oder übel selbst regeln. Schließlich konnte sie nicht überall einfach wen anderen dran lassen. Trotzdem wollte sie sich ihre Worte vorher zu recht legen und jede Antwort genau abwägen. Es wäre überaus blöd, jetzt einen Fehler zu machen, in diesem Zustand würde Caro sofort wieder in Tränen ausbrechen und das wollte Amelie am allerwenigsten.
Als sie sich endlich bereit fühlte, schlich sie hinunter in die Küche, das Essen war schon lange fertig, trotzdem rannte Karoline geschäftig in dem Raum hin und her. Die Regale und der Herd glänzten bereits, doch anscheinend merkte sie es gar nicht. Das Mädchen schaute ihr eine Zeit lang zu, die Frau merkte nichts, so beschäftigt war sie. Immer wieder wischte sie über denselben Teil, der schon längst sauber war.
„Mama, bitte hör auf. Du machst mich nervös“, stammelte Amelie nach einer Weile und erst jetzt blickte Caro hoch. Ein überraschter Ausdruck im Gesicht.
„Ja, du bist hier? Was ist los? Ich muss noch kochen, tut mir leid, und dann noch putzen, es ist hier überall noch so dreckig, siehst du das etwa nicht?“ Ihre Worte kamen stockend und krächzend, sie klang wie eine Irre aus der Psychiatrie. Womöglich war dieses Verhalten sogar mehr als nur berechtigt.
„Mama, hör auf. Es ist sauber, das Essen ist schon lange fertig, du bist schon lange fertig. Setz dich hin. Wir müssen nicht unbedingt reden, aber bitte hör auf damit“, unterbrach das Mädchen ihre unechte Mutter und blickte ihr tief in die blauen Augen, die voller Tränen waren.
„Meinetwegen, aber ich weiß nicht, ob ich dir wirklich helfen kann. Schließlich geht es mir genauso schlecht wie dir im Moment. Es tut mir so schrecklich leid, dass ich dir nicht helfen kann.“ Der Teenager nickte verständnisvoll. In Wirklichkeit war es schlimm für sie, dass Karoline ihr genau in diesem schweren Moment nicht weiterhelfen konnte, normalerweise waren Eltern genau für solche Dinge verantwortlich. Langsam ließen die zwei sich nebeneinander auf der Couch nieder und ignorierten sich völlig. Es herrschte eine angespannte Stimmung, genau das hatte Amelie im Grunde genommen auch erwartet. Also rief sie sich die vorbereiteten Worte nochmals ins Gedächtnis.
„Mama, ich weiß, dass es schwer für dich ist, aber wir müssen drüber reden. Es hilft uns nicht weiter, ständig nur drum rum zu reden und so zu tun, als wäre alles normal. Es ist einfach nicht alles normal…und wird es auch leider nie wieder sein“, legte sie los und dachte kurz nach. Caro nickte nervös und lehnte ihren Kopf an die Heizung. „Ich weiß nicht, ob es für dich zu tragen ist, wenn ich herausfinde, wer meine echten Eltern sind, aber ich muss es wissen. Obwohl du dich um mich sorgen musst, erwarte ich nicht, dass du mir helfen musst, nur bitte durchkreuze nicht meine Pläne. Ich muss es wissen, versteh das bitte.“ Nervös blickte die Frau in alle Richtungen, suchte wohl nach einem Anhaltspunkt, der ihr weiterhelfen konnte oder etwas dergleichen. Sie fand nichts.
„Okay, ja, ich meine, ich muss dir die Freiheit überlassen. Aber bitte erwarte nicht von mir, dass ich dir helfen kann. Ich würde es nicht übers Herz bringen, dich weg zu geben, aber das weißt du hoffentlich selber. Wenn du deine wahre Mutter findest und bei ihr leben willst, kann und muss ich das natürlich verstehen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sie dich nach vier Jahren wieder aufnehmen will. Vielleicht bereut sie ihre Entscheidung, aber ich bin mir wie bereits gesagt nicht sicher. Bitte, mein Liebes, erwarte dir nicht zu viel.“ Damit stand Caro auf,
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