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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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Dämonen aufgeteilt. Das hängt meist gar nicht so von den Taten und Gefühlen ab, die der Mensch unter den Lebenden hatte, es geht meist darum, wer schneller ist. Die netten, das sind in allen Augen die Engel, auch in dem Buch ist das so, drängeln sich nicht vor, sie warten ab und verwandeln die Seelen, die übrig bleiben, in wahrhaftige Engel. Die Dämonen wiederum scheren sich nicht um das Wohl der anderen. Sie wählen einfach die, ihrer Meinung nach, besten Menschen aus und machen diese dann zu Dämonen. Sobald eine Seele verwandelt wird, verfällt sie in einen tranceartigen Zustand, der noch Wochen danach anhält. In dieser Zeit werden mithilfe von Magie alle wichtigen Dinge der Geschöpfe eingeflößt. Als würden die Menschen in der Schule sitzen, lernen sie dadurch die Sprache und auch den Charakter, sowie die Sitten des ihnen zugehörigen Geschöpfes. Wenn die Seelen schließlich aufwachen, finden sie sich in ihrer Welt wieder und leben von Anfang an so wie alle anderen. Keinem fällt es auf, wenn ein neuer Engel oder Dämon in das Land kommt, es kommen immer neue. Das Land ist, wie du dir vorstellen kannst, riesig. Viele frühere Menschen leben auf beiden Seiten. Allerdings gibt es auch welche, die keine von den beiden Rassen bei sich aufnehmen will, diese sind entweder zu nichts zu gebrauchen, fielen auf der Erde schlecht auf oder sie sind nicht dazu geeignet, ganz einfach. Diese Seelen werden auf die Erde zurück geschickt und dort als Menschen wiedergeboren, logisch, oder? Es gibt gar nicht so viele verschiedene Charaktere wie du denkst, sobald ein Mensch verstirbt, wird er entweder zum Engel, zum Dämon oder wieder zum Mensch. Jedoch wissen alle drei Geschöpfe nichts voneinander, rein gar nichts. Es wäre zu gefährlich, wenn mehrere davon wüssten“, erklärte Damian und blätterte in seinem eigenen Buch herum. Amelie blickte ihn schon fast verständnislos an.
    „Was will er damit? Mir kommt das mehr vor wie eine Lesung, was Besseres zu tun hab ich allerdings nicht und wenn er mir im Gegenzug helfen will, ist das auch okay“, dachte sie und verhinderte ein Gähnen, so wirklich interessierten sie solche Dinge nicht, sie fand den Schreibstil von dem Buch toll, es war spannend und doch immer wieder geheimnisvoll. Voller versteckter und überraschender Wendungen! Aber eine Lesung brauchte sie wirklich nicht.
    „Schon gut, es dauert nicht mehr lang. Der Sinn, warum ich dir das alles erzähle ist folgender.“ Er hielt inne als endlich die Kellnerin erschien und die Speisekarten überreichte. Glücklicherweise blieb sie gleich bei dem Tisch stehen, wenigstens mussten die zwei dann nicht noch mal warten. Die Frau durchbohrte sie währenddessen mit giftigen Blicken, sie schien mehr als nur gestresst.
    „Ich nehme einen Vanilleshake“, bestellte Amelie, sie mochte Mineralwasser nicht, ständig kam es aus ihrer Nase wieder raus. Der Junge ihr gegenüber dachte kurz nach und entschied sich dann für das gleiche. Als die Kellnerin wieder verschwunden war, fuhr er sofort fort.
    „Ich hab dich lange angelogen, nicht angelogen, so kann man das nicht sagen, aber ich hab dir etwas Wichtiges verschwiegen, das mich eigentlich zu dir gebracht hat.“
    „Und das wäre?“, unterbrach das Mädchen ihn unendlich neugierig. So richtig glauben konnte sie Damian ohnehin nicht, wenigstens sollte er alles erzählen dürfen.
    „Du bist anders als die anderen, aber nicht in dem Sinn, denn du verstanden hast. Schon klar, du trägst nur schwarze Klamotten, scherst dich nicht um das Wohl der anderen und bist eine Einzelgängerin, aber das ist normal. Unter ‚anders’ verstehe ich ganz etwas anderes. Amelie, du hast Kräfte, die sich tausende von Menschen wünschen. Kräfte, mit denen du eine ganze Welt zerstören könntest“, redete er los, seine schwarzen Pupillen wurden größer, bis seine graue Augenfarbe gar nicht mehr zu sehen war.
    „Was redest du da für einen Quatsch?“, fragte sie entgeistert nach und tastete nach dem Handy in ihrer Tasche. Sie fühlte, wie ihre Wangen zu kribbeln begannen, sie wurde blasser und blasser.
    „Gar kein Quatsch. Ich spreche die Wahrheit. Warte, ich kann es beweisen. Die Dinge, die ich über dich weiß, hab ich wegen meiner Fähigkeit herausgefunden. Es ist besonders, ich muss jemanden nur ansehen und dann weiß ich so gut wie alles über ihn.“
    „Du sagtest, du bist ein Hacker. Du kennst dich mit Computern aus, das ist deine einzige Fähigkeit… Und du hast eine blühende

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