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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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schwarzer Zettel, den sie zuvor noch nicht entdeckt hatte. Entweder Damian hatte ihn gerade vorhin zwischen den Seiten verschwinden lassen oder Amelie hatte ihn einfach nicht entdeckt. Verwundert holte sie das Blatt hervor und begann zu lesen: „Hallo Amelie, ich weiß, wenn du diesen Zettel findest, bist du wahrscheinlich sehr verwirrt, sehr sogar. Ich wusste, dass du nicht weiter kommst mit dem Lesen als bis zu dieser Seite. Der Zettel wird dir erst nach unserem Treffen in die Hände fallen, falls ich mich verrechnet habe und du mich noch nie gesehen hast, lege den Brief zurück. Du darfst ihn erst nach diesem Zeitpunkt lesen, davor bringt es dir ohnehin nichts. Es tut mir leid, dass du die Welt nicht mehr verstehst.“ Ein Lächeln spiegelte sich auf Amelies Gesicht wider, wie nett, er entschuldigte sich sogar. „Aber du kannst nicht länger auf der Erde leben, es ist hier zu gefährlich. Du hast Kräfte, die kein anderer hat und die wirklich echt sind. Ich hab dir etwas vorgezeigt, das waren nicht nur sinnlose Effekte, was du wahrscheinlich gerade denkst. Das war Magie, reine Magie. Und du kannst das alles auch. Mit ein bisschen Übung kannst du sogar besser werden wie ich. Du musst mir allerdings vertrauen. Wir können weiter chatten, ich werde dir deine Fragen beantworten, wenn du versprichst, dass du mit mir mitkommen wirst. Dein Damian!“ Kopfschüttelnd las sie den Zettel erneut durch, immer wieder und wieder, doch er wollte einfach keinen Sinn ergeben. Warum sollte das Mädchen mit Damian mitkommen? Warum war es auf der Erde zu gefährlich für sie? Woher hatte sie diese Fähigkeiten? Waren die überhaupt echt? Verwirrt zerriss sie das Blatt in tausend Fetzen und verteilte sie am Boden. Ein weißes Muster aus Papier, es sah wie ein Gemälde aus, nur nicht so finster wie ihre eigenen.
    „Ich soll also verschwinden, wegen meiner Fähigkeiten von denen ich vor ein paar Stunden noch keinen leisesten Schimmer hatte. Damian ist wahrscheinlich, weil er mir von Icasan erzählt hat, ein Dämon, als Engel stufe ich ihn nicht ein. Zu düster und traurig. Das heißt, wenn ich irgendwas bin, dann dieselbe Rasse wie Damian. Das würde meine Vorliebe für die Dunkelheit erklären, aber das ist unmöglich. Warum lebe ich dann hier als Mensch auf der Erde? Und warum weiß ich nichts davon? Nein, das muss eine Verwechslung sein. Ich kann kein Dämon sein, ich bin normal, ein normaler Mensch und Schluss“, redete sie sich ein, anderes konnte es schließlich nicht sein. Nie und nimmer war sie ein Wesen der Dunkelheit, dann müsste sie ja bereits in Icasan wohnen und Amelie lebte eindeutig auf der Erde. Außerdem wurden nur Tote mit den Kräften ausgestattet und diese waren allesamt in Icasan, nicht hier. Ohne noch Lust aufs Weiterlesen zu haben, klappte das Mädchen das Buch zu, sie war nicht tot. Natürlich nicht, wie sollte sie denn von den Toten auferstehen? Kopfschüttelnd betrachtete sie den Einband, ein dunkles Reich auf der einen Hälfte und ein helles auf der anderen. Links schwebte ein lächelnder Engel in der Luft, die weißen Flügel hoben ihn. Dem Geschöpf gegenüber stand ein schwarzer Dämon, er trug eine Rüstung, nur sein Gesicht war zu sehen und seine schwarzen Flügel, die wie die Schwingen eines Adlers von ihm weg standen. Doch er flog nicht. Erst bei genauerem hinsehen erkannte Amelie unter den zwei Kreaturen eine Reihe von Menschen, die am Boden lagen, knapp über den winzigen Personen schwebte eine silberne Kugel. Bei manchen war sie dunkel, bei anderen hell und ganz selten gab es gar keine. Nachdenklich betrachtete das Mädchen die verschiedenen Leute genauer. Die mit der schwarzen Seele würden wahrscheinlich zum Dämon werden, die weißen zum Engel und die ohne wieder zum Menschen. Im Grunde genommen war es also simpel, trotzdem verstand Amelie das Gerede von Damian nicht. Sie hatte keine Fähigkeiten, das mit dem getrennten Mann, der Selbstmord begehen wollte, war nur geraten. Oder doch nicht? Fieberhaft überlegte sie, was ihr bei der Aussage durch den Kopf gegangen war und was sie gefühlt hatte. Doch eigentlich kamen die Worte wie aus der Pistole geschossen, sie waren nicht überlegt, und am wenigstens wegen einer Fähigkeit. Seufzend schüttelte sie die Gedanken ab, schirmte die Buchseiten vor dem Licht ab und begann weiter zu lesen. In der Hoffnung, noch etwas Interessantes herauszufinden, das ihr weiter helfen könnte.
    Irgendwann später, als die Sonne bereits erste Schatten auf ihren

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