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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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kleinen Fleck warf, rappelte das Mädchen sich endlich hoch und verschwand aus ihrer Pflanzenhöhle. Bevor sie über den Zaun kletterte, warf sie noch einen Blick auf beide Seiten. Seltsamerweise hatte sie erwartet, Damian hier anzutreffen, die Straße war jedoch wie leergefegt. Etwas erleichtert sprang sie auf der anderen Seite wieder herunter und begann gemächlich nach Hause zu joggen. Ihre Mutter würde sich bestimmt schon lange enorme Sorgen machen, normalerweise war sie nicht so lange weg, schon alleine deswegen, da sie nur 6 Stunden hatte. Entspannt sog sie die frische Luft ein und zog sich ihre dünne Jacke enger um den Körper, mittlerweile war es schon relativ kühl. Da sie keine Armbanduhr besaß und die Kirchturmuhr von hier aus auch nicht zu sehen war, schätzte sie, dass es ungefähr 16 Uhr sein musste.
    Als sie das Haus erreichte, war niemand zu sehen, weit und breit nicht, schon wieder hatte sie das seltsame Gefühl gehabt, dass Damian doch noch irgendwo sein würde, doch anscheinend hatte sie ihn überschätzt. Seufzend betrat sie die Wohnung, hörte auf ihre Mutter, doch sie war wahrscheinlich gerade in der „Stimmbildung“. Jede Woche am Dienstag besuchte sie vor dem Abendessen einen Kurs, der ihre Stimme bessern sollte. Dies war eine der wenigen Dinge, die Caro sich tatsächlich gönnte. Die Ruhe genießend verzog Amelie sich in ihrem Zimmer und grinste vor sich hin. Vor Unknown hatte sie mehr denn je Angst, trotzdem konnte sie sich ein Lachen über seine wilden Ausführungen nicht verkneifen. Sie hatte bereits mehrere Shows gesehen, in denen sich Zauberer auf einmal in eine andere Person verwandelten, bei ihm war es wahrscheinlich das gleiche. Das Szenario der Frau konnte sie allerdings immer noch nicht verstehen. Schließlich hatte sie diese Person selbst ausgewählt, nicht er, und die Frage mit den Katzen konnte kein Zufall gewesen sein. Doch auch dafür gab es wohl eine simple Erklärung. Kopfschüttelnd ließ sie Icasan, das sie mittlerweile ausgelesen hatte, auf Seelensplitter fallen und hüpfte auf ihr Bett, um die Decke zu betrachten. Die Bilder an der Wand waren teilweise verwischt, manchmal hatte sie geweint und die Tränen waren auf die Farbe getropft. Trotzdem kamen die Motive, ihrer Meinung nach zumindest, noch gut zur Geltung. Ein paar Augenblicke starrte Amelie auf ein Bild, das ihre Mutter als Gekritzel bezeichnet hatte, es stellte einen Arm da, der vom Ritzen völlig entstellt war. Wenn sie sich richtig erinnerte, war die Zeichnung ein Original von ihrer eigenen Hand, mittlerweile sah es allerdings nicht mehr so schlimm aus. Nachdenklich stieg sie über ihr Handy ins Internet ein und suchte heraus, wie lange der Zirkus noch in der Stadt bleiben würde, doch leider war er bereits gestern wieder verschwunden.
    „Schade, vielleicht kann ich ja noch die Nummer herausfinden“, seufzte sie und tippte sich durch die Darstellerseite. Ein paar wichtige Tiere, die alle einen Part in der Show hatten, waren sogar namentlich erwähnt, ihre Suche ergab allerdings erst lang später eine Nummer. Schnell wählte sie die Zahlen und sog gespannt die Luft ein. Dass es dem Zirkus überhaupt erlaubt war, solche Informationen preiszugeben, irritierte sie zwar etwas, aber in diesem Fall war es ohnehin nur zu ihrem Glück. Wahrscheinlich würde die Frau eh nicht abheben, doch sie musste mit ihr reden, auch wenn sie dafür noch so oft anrufen müsste.
    „Hallo, wer bist du?“, meldete sich die Wahrsagerin zu Wort, ihre Stimme klang gleich rauchig wie in dem Zelt, allerdings redete sie nicht mit dem geheimnisvollen Ton, sondern wie ein normaler Mensch eben.
    „Weißt du noch? Das Mädchen, das dir von dem Traum mit dem Autounfall erzählt hat“, antwortete Amelie gespannt, in ihrer Hand lag bereits ein Stift, bei wichtigen Fakten wollte sie unbedingt mitschreiben.
    „Huch? So schnell? Ich wusste ja, dass du anrufen wirst, aber ich hab mit einer Woche gerechnet. Na ja, hast du schon was rausgefunden?“
    „Ich weiß nicht, ja. Ich hab eigentlich eine einzige Frage, die nicht direkt mit mir zu tun hat.“ Das Mädchen wusste selbst nicht, ob sie log oder nicht.
    „Und die wäre?“
    „Gibt es Himmelswesen? Sprich Engel und Dämonen?“
    „Hmm… Das ist eine schwere Frage. Ich kann zwar nicht glauben, dass du einfach mit dieser Frage zu mir kommst, wenn sie dich nicht betrifft, aber es geht mich schließlich nichts an. Diese zwei Wesen erscheinen immer wieder, ob im Buche Gottes oder in diversen

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