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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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der sie verraten hatte und nicht einmal ein schlechtes Gewissen hatte.
    „Ich mag meine Haare“, grinste Amelie provozierend nachdem sie ihre Gedanken zur Seite geschoben hatte und schüttelte ihre Haarpracht nach hinten. Erst jetzt fühlte sie die Flügel, die ihr eng zusammengebunden auf den Rücken gefesselt waren. Wahrscheinlich dafür, dass sie nicht einfach so wegfliegen konnte. Kraft dafür hatte sie aber ohnehin nicht.
    „Serawa“, murmelte Lanicel leise vor sich hin und deutete auf ihre Haare. Dann widmete er sich seinen eigenen, sie erstrahlten in einem gräulichen Weiß, etwas verschmutzt aber bestimmt hatten sie früher auch so ausgesehen wie ihre eigenen.
    „Was?“, schnauzte das Mädchen zurück und entwendete sich seinen giftigen Blicken.
    „Alle weißhaarigen Dämonen heißen Serawa, die schwarzhaarigen nennt man Wartra.“
    „Aha. Das ist mir eigentlich vollkommen egal, worum geht’s jetzt eigentlich?“ Es machte ihr mehr als nur ein bisschen Spaß, den so mächtigen Herrscher von Icasan zu nerven. Schließlich hatte er dasselbe, nämlichen ihren eigenen Tod, mit ihr vor, auch wenn sie ihn noch mehr provozierte.
    „Ich muss testen, welche Fähigkeiten du genau hast, das wird mir helfen, zu entscheiden, wie mächtig ich selbst danach werde.“
    „Wer sagt, dass ich auf diesen Deal eingehe?“
    „Ich hab etwas, das dir etwas bedeutet.“ Geheimnisvoll machte Lanicel kehrt und schritt mit hoch erhobenem Haupt durch die Halle auf eine unscheinbare Tür zu.
    „Und das wäre?“ In ihr brodelte zum ersten Mal Angst, wenn es Caro war, würde sie alles Mögliche tun, um sie zu retten. Ganz klar, damit hätte er sie in der Hand.
    „Ein Junge.“ Erleichtert seufzte Amelie, er irrte sich. In ihrem Leben gab es keinen Jungen, der ihr nur annähernd wichtig war.
    „Es gibt keinen Jungen in meinem Leben“, wiederholte sie ihre Gedanken und lachte Lanicel frech an. Ohne auf ihre Antwort einzugehen, drehte er sich wieder um und jagte blitzschnell eine Flamme auf das Mädchen zu. Automatisch wich sie aus, die überirdisch schnelle Reaktion tat anscheinend ihre Dienste wirklich viel besser als erwartet. Der Herrscher würde das, wenn er dann ihre Fähigkeiten geklaut hatte, aber leider auch können.
    „Interessant, wirklich sehr interessant“, flüsterte er nun und hob seine Hand, völlig zusammen gekrümmt. Ein dunkel funkelnder Strahl schoss aus seinen Fingerspitzen und traf Amelie mitten ins Herz. Ein Zucken machte sich in ihrem Körper breit, vor Schmerz schreiend sank sie zu Boden.
    „Lass das, bitte“, keuchte sie verzweifelt, ungeheure Qualen folterten sie. In Todesangst formte sie ein paar Worte mit dem Mund. Das Gefühl verschwand, blitzschnell schnappte sie nach Luft. Lanicel wiederholte interessiert die Worte, die er bereits zuvor gesagt hatte.
    „Du findest mich also interessant?“, zischte Amelie und kniff wütend die Augen zusammen. Illusion, andere Lebewesen etwas glauben zu lassen, was gar nicht da ist. Diese Fähigkeit beherrschte sie, diese hatte das Mädchen schließlich mehr als nur ein bisschen trainiert, beinahe perfekt. Gespannt sah sie zu, wie sich eine weitere Amelie aus ihrem Körper schälte und im Kreis um Lanicel herum drehte. Der Herrscher drehte sich mit einem neugierigen Ausdruck im Gesicht mit ihr mit. Leise schritt die echte auf ihn zu und blieb knapp vor ihm stehen. Seine Augen huschten nervös hin und her, doch sie war wie unsichtbar. Sinne und Gefühle manipulieren und so den Gegner weitest gehend unschädlich machen. Starr ließ sie das Kribbeln wieder erscheinen und nahm dem König gezielt das Augenlicht, den Tastsinn und die vollständige Kontrolle über seinen gesamten Körper. Es fühlte sich toll an, als er vor Amelie zu Boden fiel und sich erschrocken an die Augen fasste.
    „Wer ist da also interessant? Ich finde es total interessant, wie du wie ein kleines Kind vor mir kauerst und dir die Augen reibst“, kicherte sie leise. Es fiel ihr schwer, nicht zu übertreiben, zu schön war das Gefühl, ihn besiegt zu haben.
    „So leicht kriegst du mich aber nicht unter“, antwortete er zwischen fast geschlossenen Lippen hervor. Misstrauisch trat das Mädchen ein paar Schritte zurück, ein Feuerball explodierte um ihn herum und bildete einen schützenden Kreis. So fest sie konnte, hielt sie an seinem Gehirn fest, er konnte sich nicht bewegen, doch Gedanken steuern konnte sie leider nicht.
    „Lass mich in Ruhe, du hast keine Chance.“
    „Wer kniet da wie

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