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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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aufgebraucht, es war anstrengend, auch wenn sie es nicht steuern konnte. Völlig erledigt kroch sie von der Kante weg und lehnte sich gegen einen kleinen Schornstein, aus dem in kleinen Abständen ein paar Rauchwölkchen pufften. Schnaufend schloss Amelie die Augen und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    „Wo bin ich?“, fragte sie sich zitternd und blickte kraftlos um sich, es musste ein sehr hohes Haus sein, in der Nähe ihrer eigenen Heimat existierte allerdings keines davon. Plötzlich erklang eine tiefe Stimme nur ein paar Meter entfernt und ein schwarzer Schemen, der sich von dem Hintergrund nicht wirklich abhob, trat hinter einem anderen Schornstein hervor. Zu Tode erschrocken riss das Mädchen die Augen auf und seufzte erleichtert, als sie bemerkte, dass ihre Flügel verschwunden waren. Glück gehabt! Doch anscheinend war die Person vor ihr keineswegs verwundert, wie sie hierher gekommen war.
    „Du bist auf einem Hochhaus“, antwortete die Gestalt, die Stimme erkannte Amelie nicht. Seufzend kniff sie die Augen zusammen, doch der Mond spendete zu wenig Licht, als dass sie sein Gesicht erkennen könnte.
    „Und wer bist du?“ Ein leises Schnauben erklang.
    „Eine Person, vor der du Angst haben solltest.“ Zitternd stützte das Mädchen sich auf den Rand des Schornsteins und stolperte ein paar Schritte rückwärts. Nun wünschte sie sich doch, dass ihre Flügel wieder erscheinen würden und sie wegtragen würden. Leider nicht! Als sie einen Blick auf die Seite warf, war da nur ihre Schulter, nichts anderes. Sie hatte ihr normales Gewand wieder an und von der Magie war nichts geblieben. Oder doch? Sie musste doch immer noch ihre Fähigkeiten besitzen. Hoffentlich.
    „Komm mir nicht zu nahe“, schrie sie in Richtung des Mannes und ging noch ein paar Schritte nach hinten.
    „Und was willst du mir antun?“ Kurz ertönte ein Lachen, tausende Schauer liefen ihr über den Nacken.
    „Das wirst du gleich sehen.“
    „Dann los. Beeindruck mich.“ Wütend konzentrierte Amelie sich auf den Kopf der Gestalt.
    „Bist du dir wirklich sicher? Es könnte dein Ende sein“, vergewisserte sie sich erneut und rief sich ihre Fähigkeiten zurück ins Gedächtnis. Blut gefrieren lassen, das hatte sie bei einem ihrer Fische geschafft, doch bei einem Menschen wäre das wohl etwas völlig anderes.
    „Leg los. Besieg mich mit Karate oder was auch immer.“ Ein leichtes Lächeln huschte über ihr eigenes Gesicht, der würde sich noch wundern. Mit aller Konzentration starrte sie ihn weiter an und beschwor die Magie. Das Kribbeln setzte ein und in ihrem Gehirn formte sich bereits die Kraft. Sie wurde größer und größer, bis ein gezielter Lichtstrahl sich direkt auf die Person vor ihr ergoss. Ein paar Sekunden wurde das gesamte Dach mit grellem Licht umhüllt, es war rötlich, wie Blut. Amelie kniff gespannt die Augen zusammen und drückte sich die Daumen, dass es wirklich geklappt hatte. Doch falsch gedacht! Langsam lichteten sich die Strahlen und vor ihr stand immer noch der Schemen, kurz war sein Gesicht sichtbar geworden, nur einen Bruchteil, in dieser Zeit hatte sie sofort erraten, wer er war. Er hatte Recht. Vor ihm hätte Amelie Angst haben sollen.
    „Das hast du gut gemacht. Dann kann ich mich jetzt wohl nicht mehr irren… Du musst es sein, ganz bestimmt. Hätte nicht gedacht, dass du das hier beherrschst, aber sehr interessant. Sehr sogar“, lachte die Stimme und trat näher auf das Mädchen zu. Ohne sich zu rühren, ließ sie sich von allen Seiten begutachten. Der Mann lebte, quicklebendig war er, eigentlich sollte er tot am Boden liegen. Mit gefrorenem Blut.
    „Was willst du von mir?“, stotterte sie leise und ballte die Hände ängstlich zu Fäusten.
    „Weißt du das nicht? Rate doch mal, wer ich bin.“ Amelie schüttelte mit vor Schmerz verzogenem Gesicht den Kopf. Tränen tropften auf ihre Wange und anschließend in ihre Mundwinkel. Sie schmeckten salzig und ein bisschen metallisch, so wie Blut.
    „Ich weiß nicht, wer du bist. Lass mich einfach in Ruhe“, gab sie leise zurück, es war beinahe nur ein Krächzen. Innerlich wünschte sie sich enorm, dass ihre Flügel sie an einen anderen Ort bringen würden, aber es geschah nichts. Und schließlich war sie ohnehin nirgends sicher, dieses Ding würde sie überall hin verfolgen.
    „Das ist leider unmöglich, das weißt du selbst. Wenn du nicht weißt, wer ich bin, muss ich wohl was dagegen unternehmen.“ Ein Schaudern überkam Amelie, als die Gestalt

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