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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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ein kleines Kind vor mir hinter einem winzigen Mäuerchen?“
    „Wer wird von Akahiern angegriffen?“ Blitzschnell wirbelte Amelie herum, genau diesen Moment nutzte Lanicel, in dem er kleine Dämonen erschuf, die wie eine kleine Armee auf sie zu rasten. Schützend hob sie die Arme, ließ von dem Körper des Herrschers ab und konzentrierte sich auf ihr eigenes Leben. Der Mann sprang hoch und stoppte die winzigen Dinger mit einem überlegenden Lachen. Sofort zerflossen die kleinen Tierchen in eine Flüssigkeit, rot wie Blut.
    „Hätte ich dich nicht gerettet, wärst du gestorben. Akahier setzen sich auf der Haut fest und kriechen hinein, wie Blutegel, nur viel grausamer. Sie ernähren sich von der Seele, sobald du mehr als fünf davon in dir trägst, stirbst du innerhalb ein paar Minuten“, erklärte er und rieb sich stolz die Hände. Sofort sprangen ein paar Wachen hoch und führten Amelie weg, kraftlos ließ sie sich wegführen, da sie wusste, Chancen hatte sie anscheinend doch keine. Zu fest saß ihr der Schock über diese winzigen Dinger noch in den Gliedern. War sie wirklich gerade fast gestorben? Es klang unglaubwürdig und schrecklich.
    Auf halbem Weg kam ihr Damian entgegen, die Worte von Lanicel kamen ihr wieder in den Sinn. Ich hab etwas, das dir etwas bedeutet. Ein Junge. Doch, es gab einen Junge in ihrem Leben, doch dieser hatte sie verraten, hintergangen und betrogen. Wie auch immer man es nennen wollte, sie wollte nichts mehr von ihm hören. Die Wachen hielten an und verneigten sich ehrfürchtig vor ihrem eigenen Schützer.
    „Und wie war es? Was denkt er über dich?“, fragte er grinsend und lehnte sich an die Wand des Ganges.
    „Er meint, ich wäre die Falsche, ich bin nicht die mit den riesigen Fähigkeiten. Du hast die falsche Person mitgenommen, das hab ich von Anfang an gesagt. Lanicel hat dich zu ihm geschickt, nicht wahr? Er will dich nur bestrafen, aber das muss ich dir wohl nicht sagen, du bist ja immerhin sonst auch immer so klug“, zischte Amelie zurück und stolperte ohne weitere Worte weiter. Die Wachen folgten ihr verwirrt. Damian blieb geschockt zurück, ein bisschen Glauben schenkte er ihren Worten bestimmt, sonst würde er nicht so reagieren.
    „Bringt mich in dieses tolle Verlies, aber lasst mich in Ruhe. Und verdammt! Bindet meine Flügel los, ich bin doch kein Sklave, der zusammengebundene Flügel braucht“, befahl Amelie und ließ alleine mit ihrer Gedankenkraft die Fesseln um ihre Flügel aufspringen. Sofort spannten sich die Dinger und stießen hart an der Wand an. Mit einem leisen Aufschrei legte sie die Flügel wie ein Adler im Sturzflug an und setzte ihren Weg unbeachtet fort.
    Im Verlies angekommen setzte sie sich hin und bat um ein Blatt Papier.
    „Wie bitte?“, fragte ein anscheinend schwerhöriger Wache verwundert und nickte einem seiner Kollegen zu.
    „Mehrere Blätter Papier und einen Stift“, wiederholte das Mädchen genervt. „Du meinst, ich kann mit einem Zettel jemanden umbringen? Das kannst du mir ruhig vorzeigen, also ich kann es nicht.“ Der Mann nickte leicht nervös und wechselte ein paar Worte in der Dämonensprache mit einem anderen: „sahgö haod qedz.“ Ein zustimmendes Nicken kam als Antwort und ein paar Minuten später erhielt Amelie ihren Wunsch endlich. Sie hatte nicht vor, alles wieder zu vergessen. Das Tagebuch schreiben wollte sie deshalb genau in so einer Situation keineswegs aufgeben. Würde sie irgendwann doch wieder auf die Erde zurückkommen, wären bestimmt ihre Erinnerungen auch wieder weg. Das wollte sie bestimmt nicht.
     
    Liebes Tagebuch,
    du würdest mich, wenn du mich sehen würdest, bestimmt nicht wieder erkennen. (was sehr sinnlos ist, denn du hast mich noch nie gesehen und würdest mich sowieso nicht erkennen können, da du keine Augen hast, aber egal) Ich bin nun hier, in einer neuen Welt mit Verrückten. Überall rennen nur schwarze Dämonen herum und ich bin selbst einer von ihnen. Meine Flügel wurden gefesselt, aus Angst, ich könnte damit davon flattern. Vorhin hatte ich ein Vorstellungsgespräch bei Lanicel, dem arroganten Herrscher von Icasan. Er fühlt sich wohl total cool, obwohl er genau weiß, dass er nichts taugt. Ich verstehe wirklich nicht, wie so ein Trottel Herrscher werden kann, aber da kann man wohl nichts machen… Auf jeden Fall hat er mich angegriffen und danach behauptet, ohne ihn wäre ich gestorben. Wie großzügig von ihm, dass er mich gerettet hat, auch wenn ich es diesem Typ nicht glaube,

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