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Schwur der Sünderin

Schwur der Sünderin

Titel: Schwur der Sünderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Zinßmeister
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jetzt erblickten die Männer den Gegenstand, den die junge Frau mühsam in Händen trug.
    »Du bist uns eine Erklärung schuldig«, sagte Peter streng, als er Veits Schwert erkannte.
    »Du hast mich geschlagen«, beschuldigte Nehmenich, der noch immer am Boden lag, Jakob, doch Hauser riss ihn ungerührt am Kragen hoch und führte ihn ins Haus.
    Peter nahm Susanna das Schwert ab und geleitete sie wie eine Gefangene mit Jakob in die Küche, wo Annabelle und Sarah warteten und ihren Männern ängstlich entgegenblickten. Als Annabelle Nehmenich und Susanna erkannte, stellte sie sich sogleich an Peters Seite.
    »Geht es dir gut?«, fragte sie und schielte dabei zu Susanna, die in Tränen aufgelöst war.
    Peter nickte. »Geh wieder ins Bett«, sagte er und blickte kurz zu Jakob, der Sarah ebenfalls bat, sich wieder hinzulegen. Beiden Frauen war das nicht recht, trotzdem fügten sie sich.
    Kaum hatten sie die Küche verlassen, stieß Hauser Nehmenich, der sich jammernd den Kopf hielt, auf die Bank, während Peter Susanna einen Stuhl hinschob.
    Hauser nahm Veits Schwert auf, das Peter auf dem Tisch abgelegt hatte, und stellte sich breitbeinig vor die Tür. Dabei bohrte sich die Schwertspitze in den festgestampften Lehmboden der Küche.
    »Nun sprecht!«, forderte Jakob die beiden ungebetenen Gäste auf.
    Während Susanna schluchzte, schaute Nehmenich wütend
um sich. »Ich brauche etwas zu trinken. Mir brummt der Schädel von deinem Schlag«, schimpfte er mit Jakob.
    »Du kannst von mir …«, zischte Hauser, doch Peter unterbrach ihn.
    »Ich werde uns allen einen Selbstgebrannten einschenken.« Er ging hinaus und kam mit einer Tonflasche und kleinen Schnapsbechern zurück.
    »Vaters Schnaps ist zu kostbar für diesen Nichtsnutz«, raunzte Jakob und sah mürrisch zu, wie sein Bruder einschenkte.
    Kaum hatte Nehmenich den Selbstgebrannten hinuntergekippt, hielt er Peter das Becherchen erneut zum Füllen hin.
    Jakob riss ihm mit zornigem Gesicht das kleine Gefäß aus der Hand und brüllte: »Erzähl! Oder es wird der letzte Schnaps deines Lebens gewesen sein.«
    Karl Nehmenich ließ sich nicht einschüchtern, sondern grinste die Männer hämisch an. Susanna, die nur an dem Becher nippte und angewidert das Gesicht verzog, reichte dem Vater ihr Getränk und flüsterte: »Vater, erzähl ihnen, was sie wissen möchten.«
    Peter nickte der jungen Frau zu, woraufhin sie leicht errötete.
    Nachdem der Bauer auch diesen Becher geleert hatte, leckte er sich über die Lippen und meinte: »Von mir werdet ihr nichts erfahren!«
    Kaum waren die Worte ausgesprochen, schnellte Hauser vor und versetzte ihm mit der Faust einen Schlag gegen die Nase, dass Nehmenich laut aufheulte. »Du hast mir die Nase gebrochen«, schrie er, als er Blut schmeckte.
    Susanna sprang hoch, doch Jakob drückte sie auf ihren Stuhl zurück.
    »Ich verblute«, schrie Nehmenich, dessen Blut auf den Tisch tropfte. Doch niemand kümmerte sich darum. Susanna blickte ihren Vater bittend an. »Vater! Nun sprich doch!«
    Die Männer wussten, dass Nehmenich nicht auf seine Tochter
hören, sondern nur eine Sprache verstehen würde. Deshalb erklärte Hauser mit finsterem Blick: »Erzähl, oder ich breche dir den Arm. Im Laufe meines Söldnerlebens haben ich so manchen Schlag gelernt, der selbst den Schweigsamsten zum Sprechen brachte.«
    Die Drohung zeigte Wirkung. Nehmenich tupfte sich mit seinem Ärmel das Blut fort und sagte: »Was wollt ihr Bastarde wissen?«
    »Pass auf, was du sagst«, sprach Hauser und schwang das Schwert von rechts nach links, sodass die Luft zischte.
    Nehmenichs Augen weiteten sich, und er nickte: »Ich werde alles sagen.«
    »Warum hast du Veits Schwert gestohlen?«
    »Ullein hat mich dazu gezwungen«, jammerte der Bauer. »Er will es seinem Vater zeigen.«
    »Du erzählst Unsinn«, sagte Hauser und kam näher.
    »Ich schwöre bei Gott, dass ich nicht lüge«, erklärte Nehmenich und nickte eifrig mit dem Kopf, wobei er sein Gesicht vor Schmerzen verzog.
    »Warum soll der alte Förster Stefan Verlangen nach einem gestohlenen Schwert haben?«, fragte Jakob verständnislos.
    Nehmenich lachte hämisch auf: »Der Alte verachtet seinen Sohn Ullein, der zwar in bekannten Heeren gedient hat, doch nie ein bedeutender Soldat geworden ist. Deshalb hat sein Vater nichts als Hohn für den Sohn übrig. Dieses Schwert jedoch ist eine besondere Waffe, denn es hat einst dem Ritter Franz gehört. Den anderen Namen habe ich vergessen.«
    Grüblerisch sahen sich

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