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Schwur der Sünderin

Schwur der Sünderin

Titel: Schwur der Sünderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Zinßmeister
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meinem Herrn in Ehren gehalten und es nicht achtlos weggegeben.«
    Langsam dämmerte es Veit. Er konnte sich an den Blick erinnern, mit dem Ullein bei der vermeintlichen Wolfsjagd vor einigen Wochen in Mehlbach das Schwert gemustert hatte.
    »Du bist des Wahnsinns«, flüsterte er. »Johann hat mir das Schwert nicht geschenkt. Ich habe es meinem Bruder gestohlen.«
    »Halts Maul! Man sollte euch beide wie räudige Hunde erschlagen.«

    Veit setzte sich auf und ging auf schwachen Beinen zu den Gitterstäben. Ullein wich vor Schreck zurück und prallte gegen den Tisch. Veit konnte das blanke Entsetzen in seinem Blick erkennen.
    »Johann wird alles erfahren und mich rächen!«, krächzte Veit und schlurfte zu seinem Lager zurück. Dort legte er sich nieder und streckte Ullein den Rücken zu. Als die Tür ins Schloss fiel, wusste Veit, dass seine Worte gewirkt hatten.

    Es war späte Nacht, als Hauser Mehlbach erreichte. Niemand mehr wach, dachte er, da das Gehöft dunkel war. Er führte sein Pferd in den Stall, wo er es absattelte und mit Stroh trockenrieb. Erschöpft von dem langen Ritt und der Kälte, streute er Stroh aus, als er unvermutet Schritte auf dem Boden über sich hörte. »Anscheinend kann einer der Knechte nicht schlafen«, murmelte er und gab seiner Stute reichlich Heu und frisches Wasser. »Jetzt kannst du dich ausruhen, Brunhilde«, flüsterte er und streichelte ihr über den Rücken, als es über ihm schepperte.
    Da scheint jemand zu viel getrunken zu haben, dachte Hauser und erstarrte im nächsten Augenblick. »Das ist Veits Kammer«, flüsterte er. Die beiden Knechte, die mit ihm dort wohnen, sind seit Tagen auf der Rauscher-Mühle und sollen erst am Freitag zurückkommen. Wer zur Hölle trampelt da oben herum? , dachte er und zog sein kleines Messer aus dem Schaft am Gürtel.
    Langsam schlich er die Stiege hinauf, doch alles blieb ruhig.
    »Ich habe mich wohl geirrt«, murmelte er und wollte bereits zurückgehen, als es erneut krachte. Kurz darauf fluchte jemand, und eine andere Stimme wisperte.
    Verdammt! Das müssen Einbrecher sein, überlegte Hauser und ging rückwärts die Stiege nach unten. Er öffnete leise das Stalltor, schlüpfte hindurch und rannte, so schnell er konnte, über den Hof ins Haus und geradewegs die Treppe hinauf. Vor
Peters Tür blieb er schwer atmend stehen und klopfte dagegen. »Peter«, rief Hauser verhalten. »Peter, wach auf!«
    Wenige Augenblicke später öffnete Peter und blinzelte Hauser verschlafen an. »Was ist?«, nuschelte er, als sich gegenüber ebenfalls die Tür öffnete und Jakob herausschaute. »Du bist schon zurück?«, fragte Jakob erstaunt.
    »In Veits Stube sind Einbrecher«, flüsterte Hauser ohne Umschweife.
    Sofort waren die beiden Brüder hellwach und verschwanden in ihren Kammern. Hauser konnte hören, wie sie leise ihre Frauen beruhigten. Kurz darauf standen die Brüder angezogen vor ihm, Jakob mit einem Knüppel in der Hand.
    »Sollen wir die Knechte wecken?«, flüsterte Peter, doch Hauser schüttelte den Kopf.
    »Dafür ist keine Zeit«, sagte er und stieg die Treppe hinunter. Jakob und Peter zogen sich rasch ihre Stiefel über und liefen Hauser hinterher, der am Stall auf sie wartete.
    Als die beiden Männer bei ihm waren, schickte er sich an, das Tor zu öffnen, schreckte aber sogleich zurück. Als Jakob etwas sagen wollte, legte Hauser seinen Zeigefinger auf den Mund, um ihm zu bedeuten, dass er schweigen sollte. Dann gab er ihm ein Zeichen, sich dicht an die Hauswand zu pressen.
    Kaum waren Peter und Jakob seiner Aufforderung gefolgt, öffnete sich die Stalltür, und ein Mann erschien, der sich vorsichtig nach allen Seiten umblickte. Als er Peter entdeckte und weglaufen wollte, schlug Jakob ihm mit dem Knüppel gegen den Schädel, sodass der Einbrecher wie ein nasser Sack in den Schnee fiel. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür erneut, und eine weitere Person trat aus dem Stall heraus. Als sie den Bewusstlosen sah, beugte sie sich über ihn, sodass Jakobs Schlag sie verfehlte.
    »Vater!«, flüsterte die Gestalt beunruhigt und schrie auf, als sie die drei Männer neben sich erblickte.

    »Susanna!«, rief Peter. Auch Hauser und Jakob reagierten überrascht, als sie die junge Frau erkannten.
    Jakob drehte den Bewusstlosen um, der gerade wieder zu sich kam. »Nehmenich! Das hätten wir uns denken können«, zischte er wütend. »Was habt ihr beide auf unserem Hof und in Veits Kammer zu suchen?«, fragte er Susanna, die leise weinte. Erst

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