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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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beschützen und stopfst mich mit Wattebäuschen aus? Ich bin nicht aus Zucker, zur Hölle noch mal.“
Jonas presste kurz die Lippen aufeinander. „Und was ist mit dem, was du mir erst vor fünf Tagen vor dem Schloss gesagt hast? Du kannst nicht jede Sekunde auf mich achtgeben, Jonas. Es muss Wichtiges geklärt werden. Also, bitte, lass dieses gequälte Mienenspiel. Du bist der beste Aufpasser, den es im Diesseits und im Jenseits gibt. “
Cira ballte eine Faust. „Ich hasse es, wenn du längst vergangene Worte gegen mich einsetzt. Kann ja nicht jeder ein perfektes Gehirn haben.“
„Also zählt das nicht mehr?“
„Doch, aber nur, solange du mir auch die Wahrheit erzählst. Wir haben noch nicht ein Mal über die Hexe mit dem Diamantring gesprochen.“ Cira schnappte nach Luft. „Ergo fang an zu antworten! Weshalb jetzt?“
Jonas versuchte, sie erneut in den Arm zu nehmen und scheiterte kläglich. „Weil ich glaube, dass wir das bescheuerte Rätsel um die Ringe und deine Nachfolge und den ganzen verfluchten Mist nur lösen, wenn wir deiner Vergangenheit auf den Grund gehen.“
„Aha.“ Cira stapfte auf und ab. „Und wieso nicht deiner Vergangenheit?“
„Der natürlich auch. Aber die kennst du doch.“
„Ha!“
„Du immer mit deinem Ha. Frag, wenn du noch was wissen willst. Ich habe dir alles erzählt.“ Jonas stemmte die Fäuste in die Hüften und starrte sie an. Er wusste, dass sie seine Gefühle durchschaute, bevor sie den Mund aufmachte.
Er rauschte in vampirischer Geschwindigkeit aus dem Raum.
„Bleib hier, verdammt!“, rief Cira ihm hinterher. „Oder soll ich das ganze Hotel zusammenschreien, wenn ich mit dir reden will?“
Jonas wandte sich nicht um. „Das tust du bereits.“
    23. April 2011
    T imothy nahm Elena-Joyce’ Hand und half ihr beim Hinsetzen auf eine gepolsterte Bank. Üppige Eichen umstellten die weitläufige Veranda des luxuriösen Prunkbaus. Sanfte Rasenhügel und Blumenrabatte schmückten den vor ihnen liegenden Garten der Anstalt für Wesen. Das Gewitter hatte sich verzogen, doch noch immer
    hingen graue Wolkenberge am Himmel.
„Mr. Fontaine! Schön, Sie zu sehen.“
Er blickte sich um und sah sich dem Leiter der Sicherungsverwahrung gegenüber. Einem alten Vollblüter mit gutmütigen
    Augen. Er neigte den Kopf. „Doktor.“
„Wären Sie so freundlich, uns Ihre aktuelle Telefonnummer mitzuteilen?“
Timothy dachte an sein Handy, das er zu einem Ball gequetscht und verbrannt hatte. „Tut mir leid. Ich muss mir eine neue
    besorgen und reiche sie sofort nach.“
„Ist 555-0166 nicht Ihre jetzige?“
Die Nummer kannte er nicht. „Nein. Warum?“
„Wir erhielten einen dringenden Anruf einer Dame namens Lili Theurg, die Sie zu erreichen versuchte.“ Der alte Vampir
    räusperte sich ein wenig verlegen. „Da Ihre hinterlassene Telefonnummer tatsächlich nicht aktiv war, leiteten wir das Gespräch an die letzte Nummer weiter, unter der Sie uns anriefen.“
    Timothy zuckte zusammen, als sein Gehirn in Sekundenschnelle alle Details erfasste. Er hatte im Rohbau der Villa mit Sams Handy bei seiner Mutter angerufen. Das hieße, Ms. Theurg würde ihn später auf Sams Handynummer versuchen zu erreichen oder die Dame hatte ihre Nachricht bereits überbracht – in Form einer mörderischen Explosion.
    Da in einem Handy niemals genug Sprengstoff für solch eine gewaltige Detonation gewesen sein konnte, diente es als Zünder. Das TNT oder C4 musste sich in der Gürteltasche befunden haben, die wie platziert über der Stuhllehne hing. Der Anschlag galt offenbar ihm und nicht Sam, wie er vermutet hatte. Und der letzte Anruf auf seinem eigenen Handy, den er nicht entgegengenommen hatte, hätte ihn vielleicht in seinem Wohnzimmer begraben.
    Lili Theurg. Der Name sagte ihm nichts; ein Pseudonym. Wer wollte ihn tot sehen? Timothy schluckte, riss sich aber am Riemen. Hier war nicht der beste Ort, um durchzudrehen. Er bedankte sich bei dem Leiter der Einrichtung und wandte sich seiner stillen Mom zu.
    Ein Lächeln eroberte sein Gesicht, weil sie ihn die ganze Zeit nicht losgelassen hatte. Er setzte sich neben sie auf die Bank und betrachtete seine Mutter aus dem Augenwinkel. Nachdem er Sam auf ihren Wunsch am Rande der Stadt in ein Taxi gesetzt hatte, hatte er sich vom erstbesten Mann genährt, der ihm in die Quere kam und rauschte eher kopflos als geplant in die Luxusanstalt, in der Elena-Joyce untergebracht war. Er hatte versucht, sie auf ihrem Zimmer auf ihre Vergangenheit anzusprechen, auf

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