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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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Samantha lehnte sich an die Muskeln, die ihr irgendwie vertraut waren, spürte die Körperkraft, die ihr im Moment ihrer Schwäche Halt und Sicherheit gaben … und vernahm ein leises Knurren? Nicht gefährlich. Oder doch? Eher ein Vibrieren wie von einem Bass, den man wahrnahm, auch wenn man ihn nicht hörte. Himmel! Nie wieder Drogen. Sam blinzelte und atmete tief durch. Die Umgebung nahm wieder klare Konturen an, die Erschöpfung ließ nach. Sie löste sich aus den Händen, ging einen Schritt nach vorn. Polizeisirenen kamen näher und weckten sie endgültig auf.
„Danke, Sir“, sagte sie und lief zu ihrem Rucksack. Sie hatte nichts verbrochen, deshalb musste sie jetzt verschwinden, bevor man sie noch einbuchtete. Sie warf den Rucksack über, schwang sich aufs Motorrad und zündete. Ein Wimpernschlag, bevor sie am Gas drehte, stand Mr. Jeans vor ihr, das Vorderrad zwischen den Beinen. Sie erschrak zutiefst. Wer machte denn so etwas?
„Sie wollen sich doch nicht vor der Verantwortung drücken, oder Miss?“
Sam wollte ihm eine gepfefferte Antwort um die Ohren schlagen, aber leider hatte er genau den wunden Punkt getroffen, der ihr schwer zusetzte. Sie stellte die Maschine aus und sah zu ihm auf. Ach du heiliger Mount Shasta; das war der Schokoladenmann. Die azurblauen Augen blickten freundlich auf sie herab, die dichten Brauen ein wenig fragend verengt. Ein Fünftagebart wuchs ihm über die maskulinen Wangen zum ovalspitzen Kinn hinab und formte einen Kreis um seinen Mund, der nun lächelte.
„Du erkennst mich.“
Eine Feststellung, als könnte er ihre Gedanken lesen. „Sicher, der Mann, der immer dort auftaucht, wo man ihn am wenigsten vermutet.“ Du doch auch , hörte sie ihn schon kontern, aber er schien sich nicht an ihrer schnippischen Antwort zu stören. Seine schwarzen Pupillen erkundeten das Chaos hinter ihr.
„Was ist passiert?“, fragte er.
Sam schloss kurz die Lider, dann erzählte sie ihm die Kurzfassung, der Henker wusste, weshalb. „So. Ich habe nichts angerichtet, heute noch einiges vor und deshalb …“ Himmel, ja noch mal. Er schaute wie ein Hundebaby, wenngleich mit einem Erfahrungsschatz von Hunderten von Jahren. Sie sollte langsam anfangen, Verantwortung zu übernehmen. „Okay, du hast recht, ich bleibe.“
„Du riechst nach Drogen.“
„Clorazepat kann man nicht …“ Im gleichen Moment biss sie sich auf die Zunge. Er verbarg sein Grinsen. Jeez! Sie wollte ihn einfach überfahren, ihm davonbrausen, weil er sie hereingelegt hatte und sie keinen Schimmer hatte, wie er es erraten hatte. Aber er sah gerade so zucker aus, dass sie ihn nur anstarrte.
„Fahr.“
„Wie bitte?“
„Fahr. Ich regle das hier. Der junge Mann wird durchkommen.“
Misstrauen wühlte Sam auf und machte ihren Kopf ein wenig klarer. „Woher willst du das nun schon wieder wissen?“
„Ich habe die Sanitäter belauscht. Sie haben deine Erste Hilfe sehr gelobt.“
„Das hätte doch jeder gemacht.“
Er hob die Brauen an. Mensch, wie hieß der Kerl gleich noch? Sie hatte ein Namensgedächtnis wie ein Affe, ach schlimmer, wie ein Toast.
„Nein, du hast recht. Ich bin eh auf den Videos drauf.“ Sam zeigte auf die Ampeln.
„Gute Entscheidung. Man wird dich erst einmal nur auffordern, ins Röhrchen zu pusten und wenn du dich nicht verdächtig verhältst, entnehmen sie keine Blutprobe. Du hast dir schließlich nichts zuschulden kommen lassen.“
Er schien im Bilde zu sein. Aber dieses Mal würde sie ihm nicht auf die Nase binden, dass sie das selbst wusste. Die Cops und sie kannten sich bereits viel zu gut. Sie nickte und sah auf ihren Wanderrucksack.
„Okay, machen wir einen Deal“, sagte er.
„Bitte? Ich kenne dich doch überhaupt nicht.“
Er lächelte wieder.
„Ich meinte, wozu verdammt?“
Seine Mundwinkel zuckten, nur ein Mal, aber es veränderte ihn wie einen Teufel zu einem Engel. Unglaublich! So etwas hatte sie noch nicht gesehen. Sobald er ernst schaute, erweckte die Umgebung den Anschein, an Farbe zu verlieren, die Sonnenstrahlen weniger Intensität zu versprühen und ihre Körpertemperatur ein bisschen zu sinken. Völlig absurd!
„Ich werde die Dinge, die nicht ans Tageslicht kommen sollen, an mich nehmen. Wir treffen uns heute Abend und ich gebe dir das Was-auch-Immer zurück.“
Das wäre eine Lösung. „Ein Date?“
„Ähm …“
„Ich habe sowieso keine Zeit.“
„Du brauchst das aus deinem Rucksack?“
Sam warf einen Blick auf die Cops, die sich langsam von Augenzeuge zu Augenzeuge zu ihr

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