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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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Feuerwehr und vielleicht auch noch die Armee werden hier gleich anrücken.“
Timothy drehte den Kopf. Sterne flackerten vor seinen Augen, Galle kam ihm hoch.
„Und bestimmt die Presse … sieh zu, dass du Land gewinnst.“
Timothy stützte sich auf einen Ellbogen. Augenblicklich verschwand die Stille. Männer erhoben den Tonfall, eine ihm
    wohlbekannte Waffe wurde geräuschvoll entsichert. Er atmete ruhig durch und richtete seinen Blick auf den jungen Daddy. „Geht es der Kleinen gut?“
    Kurz zuckten die Mundwinkel seines Gegenübers vor Erleichterung. „Red keinen Scheiß, Entführer. Ich weiß zwar nicht, was das Ganze sollte, aber krank ist es. Du bist krank.“
„Sag’s ihm doch.“
„Es tut mir sehr leid, was Ihnen zugestoßen ist.“
„Schwachsinn!“
Timothy wollte sich langsam aufrichten, sein linkes Bein trug ihn jedoch nicht und er klappte auf dem Sofa zusammen. Eine Welle Übelkeit ließ ihn würgen. Er legte die Handflächen vor das Gesicht. Verflucht, er fühlte sich vollkommen hinüber. Wundmalgeruch stieg ihm in die Nase. Er unterdrückte einen Würgreflex, als er seine Handinnenflächen sah. Er musste weg, bevor die Heilung seiner verbrannten Haut einsetzte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass irgendwer ihm kühle Wickel auf sein Schienbein gelegt hatte. Sein Blick suchte die junge Mutter und fand sie im hinteren Bereich des Wohnzimmers mit dem Baby auf dem Arm. „Danke.“
Sie nickte ihm schüchtern zu.
„Bitte, lassen Sie mich gehen. Ich war’s nicht. Ich habe ihr …“
„Vergiss es, Kumpel. Fall wieder in Ohnmacht. Macht alles leichter.“
Timothy hörte die gewiss unbeabsichtigte unterschwellige Bewunderung in der Stimme des Mannes, die ihn darin bestärkte, dass er es wagen konnte, einfach aufzustehen. Doch auch beim zweiten Versuch brach er vor dem Sofa auf die Knie. Die Welt drehte sich und sein Mageninhalt kam hoch. Er schaffte es nicht, es zu unterdrücken, spuckte Blut und fing es unbeholfen mit einer Hand auf, bevor es auf die Auslegeware gelangte. „Verdammt.“
Jemand reichte ihm ein Handtuch. Er hielt es sich vor den Mund. Es duftete …
Wie ein Blitz traf ihn die Erinnerung, die sich bis jetzt in feuriger Finsternis versteckt hatte. Nach dem Handyklingeln war etwas explodiert.
Samanthas Handy!
Ein Mensch wäre gestorben. Ein Mordanschlag – auf Sam.
Er rappelte sich auf, überragte die anwesenden Männer um einiges. Er konnte keine Rücksicht mehr nehmen. Seine Sicht trübte sich, doch er sah, was ihm fehlte, als zöge die düstere Aura seinen Blick an. „Das dort auf dem Sekretär gehört mir.“
Alle wandten sich kurz um. Der golfballgroße Diamant funkelte im hellen Wohnzimmerlicht. Das lange abgegriffene Lederband wirkte deplatziert.
Er blickte den Daddy an. „Ich tue euch nichts und habe das Baby zurückgebracht.“
Keiner sagte etwas, keiner sah seine schlimmen Verletzungen direkt an. Sie hielten ihn für gefährlich und verrückt. Die Stille knisterte. Am liebsten hätte er ihnen erklärt, wer und was er war und vor wem sie sich in Acht nehmen mussten, doch das wäre töricht. Sie würden ihm nicht glauben und die Zeit drängte. Er streckte die Schultern und bog das Kreuz durch, was höllische Schmerzen verursachte. Drei Männer wichen kaum merklich zurück. Nur der junge Dad blieb mit erhobener Pumpgun stehen, was Timothy ein anerkennendes Lächeln entlockte.
„Sie hat das Herz ihrer Mutter, aber den Mut ihres Vaters. Begleite mich doch per Waffe hinaus, denn ich werde jetzt gehen.“
Draußen ertönten unterschiedliche Sirenen.
„Die Kavallerie.“
„Wir …“, er tauschte einen Blick mit seiner Frau, „können dich nicht gehen lassen.“
Timothy sammelte seine Kräfte, indem er an Sam dachte, die allein durch die Gegend brauste und keine Ahnung hatte, dass sie in Lebensgefahr schwebte. Er lächelte die Mutter durch den Raum hindurch an, sah, wie die Kleine den Kopf in ihrer Armbeuge anlehnte. Auf einem silbernen Armbändchen stand ihr Name. „Kim, das passt zu ihr.“
Er schnappte sich den Diamanten, huschte aus der offenen Haustür an hineineilenden Sanitätern und aussteigenden Cops vorüber und verschwand im angrenzenden Wald. Bestimmt würden sie das Gebiet sofort absuchen, doch als die Tannen genügend Sichtschutz boten, musste er sich erst einmal an einen Stamm lehnen, um den Schwindel zu verdrängen. Stimmen und Gebell erfüllten die Waldluft.
Vor seinem inneren Auge sah er Sam, wie sie zum Handy griff und lächelnd abnahm. Er biss die Zähne

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