Schwur fuer die Ewigkeit
Brüder und Schwestern hinunter, die alle nickten - manche von ihnen jedoch widerwillig. »Ihr könnt ja gehen, wenn ihr wollt, aber wir lassen uns nicht von Bishop vertreiben. Und ganz egal, was ihr sagt - genau das tut ihr nämlich. Ihr erspart ihm nur die Mühe, euch ins Exil zu schicken.«
»Wenn es das Exil wäre, das mir Sorgen macht, würde ich dir zustimmen. Aber das ist es nicht.«
»Du glaubst, e r wird versuchen, uns umzubringen?« Jacob schüttelte den Kopf. »Nein. Die alten Zeiten sind vorbei, Großvater. Niemand verfolgt uns hier.«
»Wenn ich in meinem langen Leben irgendetwas gelernt habe, dann die Tatsache, dass uns immer jemand verfolgt«, sagte Theos Frau. »Nun setz dich hin, Jacob. Ihr anderen auch. Wir wollen nichts mehr davon hören. Ihr seid sehr unhöflich unserer Freundin gegenüber.«
Claire wollte sich irgendwie entschuldigen; Jacob warf ihr einen halbwegs ärgerlichen Blick zu, aber er ließ sich mit hängenden Schultern wieder auf seinen Platz am Boden fallen. Sie hatte noch nie darüber nachgedacht, aber sie nahm an, dass Morganville für viele Vampire das Beste war, was sie k riegen konnten - man musste nicht dauernd über die Schulter nach hinten schauen, in der Erwartung, dass man verfolgt wurde. Man konnte, ohne sich Sorgen machen zu müssen, Wurzeln schlagen, Freunde finden und eine Art geregeltes Leben führen.
»Theo«, sagte Mrs Goldman und nickte zu der Tür hin, durch die sie hereingekommen waren. »Ich höre jemanden kommen.«
»Sie hat bessere Ohren als ich«, teilte Theo Claire mit. »Bleib hier, ich werde sie hereinlassen.«
»Aber...«
»Bleib hier. Kein Grund, Angst zu haben. Bald bist du bei deinem jungen Mann.«
Er ging und machte die Tür hinter sich zu. Mrs Goldman ging dazu über, leise und eindringlich auf ihre Kinder und Enkel einzureden - auf die Art und Weise, wie Moms immer mit ihren Kids sprachen, die in der Gegenwart von anderen einen Wutanfall bekommen hatten -, und Claire wusste nicht so recht, was sie jetzt tun sollte. Wenn es ihnen tatsächlich gelungen sein sollte, Shane aus dem Gefängnis herauszuhauen, dann war das eine gute Sache, oder? Vielleicht nicht ganz nach Amelies Plan, aber das machte das Ganze doch nicht automatisch schlecht.
Claire holte ihr Handy heraus und rief über Schnellwahl im Glass House an. Niemand ging ran, zumindest nicht bei den ersten drei Klingelzeichen.
Beim vierten Klingeln glaubte sie gehört zu haben, wie jemand abhob, aber es wurde von einem Warnruf übertönt, den Mrs Goldman hinter ihr ausstieß.
Die Tür flog auf und Theo krachte gegen Claire und warf sie zu Boden. Das Handy flutschte ihr aus der Hand und schlitterte unter einen alten Polstersessel in die Dunkelheit. Sie konnte nicht atmen; Theo hatte ihr die Schulter in den Magen gerammt, und während sie sich bemühte, ihre Muskeln wieder zu bewegen, sah sie schwarze Punkte am Rand ihres Blickfelds herumschwimmen. Ihr ganzer Körper fühlte sich flüssig und heiß an und sie wusste nicht, was da passiert war, außer, dass es schlecht war...
Mrs Goldman beugte sich über Claire und packte Theo, der kraftlos versuchte, sich wieder aufzurichten. Sie zog ihn zurück in die Ecke zu den Kindern und stellte sich furchtlos vor sie alle. Ihre Vampirzähne blitzten weiß auf, als sie dem Feind entgegentrat.
»Nun, tu das lieber nicht«, sagte eine dunkle. honigsüße Stimme im Schatten des Türrahmens. »Es gibt keinen Grund, Gewalt anzuwenden, nicht wahr?« Licht fiel auf das Gesicht der Vampirin und Claire wurde es ganz elend. Ysandre, Bishops widerliche kleine Lieblingsschlampe. Sie hatte ihre Arbeitskleidung an - eine schwarze Lederhose und eine schwere, langärmlige Jacke mit Kapuze. Sie hätte ein Schwarzweißbild sein können, wenn man mal vom roten Schlitz ihres Mundes absah. »Ich hab was für dich, Alte.«
Sie griff nach hinten, packte zwei Leute an den Haaren und zerrte sie beide ins Zimmer. Es waren der Sohn und die Tochter der Goldmans. Vampiren sah man es nicht oft an, wenn sie verprügelt worden waren, aber diesen beiden schon, und Claire wurde ein wenig übel, als sie die Angst in Mrs Goldmans Gesicht sah.
»Lass sie los«, sagte sie. »Kinder! Kommt her!«
»Nicht so schnell«, sagte Ysandre und riss die beiden an den Haaren zurück, an denen sie sie immer noch festhielt. »Zuerst unterhalten wir uns. Mr Bishop ist nicht gerade erfreut darüber, dass deine Familie ihm gegenüber ihr Wort gebrochen hat. Er hat euch erlaubt hierzubleiben, am
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