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Schwur fuer die Ewigkeit

Schwur fuer die Ewigkeit

Titel: Schwur fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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hin aus dem Fenster, auch wenn draußen nichts als verschwommener Backstein zu sehen war.
    »Darf ich Sie einfach Nichtvonbelang nennen?« Es war ein Witz, wie ihn Eve gerissen hätte, aber Claire glaubte nicht, dass sie damit Eindruck geschunden hatte, denn der Vampir blinzelte nicht einmal. Er ignorierte sie einfach.
    Sie konzentrierte sich darauf, nicht daran zu denken, was Shane zugestoßen sein könnte.
    Das Auto brauste mit hoher Geschwindigkeit aus dem Tunnel, fuhr eine Rampe hinauf und aus einer Art Industriegebäude heraus - noch eine von Morganvilles geheimen Straßen. Sie bogen in der Nähe des Hauses von Claires Eltern in ein Wohngebiet ab - sie erkannte zwei der abgebrannten Häuser und die sorgfältig in Tierform geschnittenen Büsche vor dem gelben, mit Schindeln bedeckten Haus an der Ecke. Sie hatte immer den Eindruck gehabt, dass das Eichhörnchen irgendwie irrsinnig aussah.
    Die Limousine fuhr durch die Straßen, ohne das Tempo zu verlangsamen. Die Leute gingen ihnen aus dem Weg - Fahrräder, Autos, sogar ein oder zwei Fußgänger eilten im Licht des Sonnenuntergangs heimwärts. Das Auto hatte eine getönte Windschutzscheibe, trotzdem trug der Vampir am Steuer eine Sonnenbrille und Handschuhe; selbst sein Gesicht war großenteils bedeckt. Er ist jung , dachte Claire. Älteren Vampiren machte die Sonne nicht so viel aus. Sie bereitete ihnen Schmerzen, aber sie brachte sie nicht um. Vielleicht hatte Bishop neue Typen angeheuert.
    Bevor ihr noch einfiel, was sie sagen könnte, ohne gleich dafür umgebracht zu werden, bog die Limousine in eine breite, schattige Straße ab. An ihrem Ende entdeckte Claire einige Gebäude, die ihr vertraut waren, und die große grüne Fläche von Founder's Square.
    Sie brachten sie zu Bishop.
    Sie rutschte ganz langsam ans andere Ende der Rückbank, und als das Auto an der nächsten Abzweigung langsamer wurde, versuchte sie, die Tür zu öffnen und sich hinauszustürzen.
    Abgeschlossen. Natürlich. Der Vampir, der neben ihr saß, machte sich nicht einmal die Mühe, zu ihr herüberzuschauen.
    Eine weitere Rampe; diese führte unter die Straßen und dreißig Sekunden später hatten sie dort unten geparkt. Claire versuchte, sich einen Plan aus dem Ärmel zu schütteln, aber wenn sie ehrlich war, fiel ihr nichts ein. Sie hatte ihr Handy verloren, als Theo mit ihr zusammengeprallt war; nicht dass sie auch nur einen blassen Schimmer gehabt hätte, wen sie hätte anrufen können. Unten in ihrem Rucksack war ein Pfahl versteckt, den sie vielleicht, vielleicht , zum Einsatz bringen konnte - allerdings nur, wenn es eins gegen eins stand, und dann auch nur, wenn dieser eine weit weniger Furcht einflößend sein würde, als die beiden, die sie gerade begleiteten.
    »Steig aus«, sagte der Vampir, der hinten saß, als die Türschlösser mit einem Klicken aufgingen. »Versuch erst gar nicht wegzulaufen.«
    Das hatte sie auch nicht vor. Sie wollte ihre Kräfte für etwas Sinnvolleres sparen.
    Was immer das auch sein sollte! Es fiel ihr auch noch nichts ein, als sie sich auf den Weg zum Aufzug machten und sich hineindrängten. Verlogene Möchtegern-Musik erklang in dem mit Teppich ausgelegten Stahlkasten und machte alles noch albtraumhafter.
    Die Aufzugtüren öffneten sich zu einem großen, offiziell aussehenden Raum; es war der runde Raum, in dem Myrnin und sie vor Bishops Willkommensball umhergegangen waren; hier war der Ausgangspunkt für alles, was in Morganville so schiefgegangen war. Die Türen zur Banketthalle waren geschlossen und ihre Vampirwachen begleiteten sie stattdessen zu Bishops Büro.
    Michael öffnete die Tür. Er zögerte und hätte beinahe seine Coolness verloren, dann nickte er und trat beiseite, um die drei eintreten zu lassen. Niemand sonst war in dem Zimmer.
    Nicht einmal Bishop.
    »Was ist hier los?«, fragte Claire. »Ich dachte... Wo ist er?«
    »Setz dich hin und halt die Klappe«, knurrte ihr Vampirwächter vom Rücksitz und schubste sie auf einen Stuhl. Michael sah aus, als wäre er in Versuchung, ihr zu Hilfe zu eilen, aber sie schüttelte den Kopf. Das ist es nicht wert. Noch nicht jedenfalls.
    Die Bürotür ging auf und Mr Bishop trat ein; so wie es aussah, hatte er noch immer den schwarzen Anzug und das weiße Hemd vom Vortag an. Es lag etwas Wildes in dem Blick, den er Claire zuwarf, aber er hielt nicht an; er ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich hin.
    Das tat er sonst nie. Sie glaubte nicht, dass es ein gutes Zeichen war.
    »Komm her«, sagte

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