Schwur fuer die Ewigkeit
Königin von Morganville war.
Der andere Anführer der Meute war natürlich Oliver. Das war weniger beruhigend.
»Milton Dyer«,sagte Amelie. »Bitte nehmen Sie die Hand von meiner Freundin Claire. Aber ein bisschen plötzlich .«
Der Mann wurde ungefähr so bleich wie sein weißes Hemd, er schaute auf Claire hinunter und auf die Hand, mit der er noch immer ihren Arm umklammert hielt. Er ließ los, als sei sie plötzlich elektrisch geworden.
»Und nun gehen Sie«, sagte Amelie mit dieser ruhigen, emotionslosen Stimme zu ihm. »Ich möchte Sie nicht mehr sehen.«
»Ich...« Er befeuchtete seine Lippen. »Ich bin meinem Beschützer noch immer treu...«
»Ihr Beschützer war Charles«, sagte Amelie. »Charles ist tot. Oliver, hast du vielleicht Interesse daran, Mr Dyers Vertrag zu übernehmen?«
»Nein, wirklich nicht«, sagte Oliver. Er klang gelangweilt.
»Dann ist das entschieden. Gehen Sie mir aus den Augen, Mr Dyer. Das nächste Mal, wenn sich unsere Wege kreuzen, sind Sie erledigt.« Sie sagte das nicht einmal besonders drohend, aber Claire zweifelte nicht einen Augenblick daran, dass sie es so meinte. Mr Dyer ebenso wenig, er zog sich rasch in sein Büro zurück. Er wagte nicht einmal, die Tür hinter sich zuzuschlagen. Er schloss sie mit einem sanften, achtsamen Klicken.
Und ließ Claire mit einer Horde Vampire im Flur zurück. Alten Vampiren, wie sie annahm - bei Amelie und Oliver war es klar, aber auch die anderen schienen bei ihrem Spaziergang in der Sonne nicht zu Schaden gekommen zu sein. Es waren insgesamt zehn. Die meisten von ihnen machten sich nicht die Mühe, ihre Kapuzen abzunehmen und ihre Gesichter zu enthüllen.
»Du hast das Armband auf eine Art und Weise benutzt, die ich dir nicht beigebracht habe«, sagte Amelie. »Wer hat dir gezeigt, wie man es verwendet, um mich zu rufen?«
»Warum?«
»Spiel keine Spielchen mit mir, Claire. War es Myrnin?«
»Nein. Es war Ada.«
Amelies graue Augen flackerten, nur ein bisschen, aber genug, dass Claire klar wurde, dass sie über Wissen verfügte, von dem Amelie wünschte, dass sie es nicht hätte. »Verstehe. Darüber reden wir später«, sagte sie. »Warum hast du den Blutsruf verwendet? Er soll mich nur alarmieren, wenn du schwer verletzt bist.«
»Na ja, jemand ist verletzt. Myrnin ist sehr krank. Er ist unten. Ich muss Hilfe für ihn holen. Ich kam hierher, um Dr. Mills zu finden, aber...«
»Dr. Mills wurde umgesiedelt«, sagte Amelie. »Das hielt ich nach Myrnins unüberlegtem Besuch hier für das Beste. Ich kann dir nicht sagen, wo er ist. Du verstehst, warum.«
Claire verstand. Und sie fühlte sich elend und auch ein wenig zornig. »Sie denken, ich könnte ihn verraten. An Bishop. Nun, dass würde ich nicht tun. Myrnin wusste das.«
»Was auch immer Myrnin glaubt, aber ich kann das Risiko nicht eingehen. Wir nähern uns dem Showdown, Claire. Ich riskiere nur, was ich unbedingt muss.«
»Es gefällt Ihnen nicht, dass Myrnin mir Ada vorgestellt hat, nicht wahr?«, fragte Claire.
»Myrnins Urteilsvermögen ist zurzeit ein wenig... fragwürdig. Wie du schon sagtest, ist er krank. Wo können wir ihn finden?«
»Unten, beim Portal«, sagte Claire. Amelie entließ sie brüsk mit einem Nicken und wandte sich mit all ihren Gefolgsleuten zum Gehen um. »Warten Sie! Was soll ich Ihrer Meinung nach jetzt tun?«
Amelie sagte nichts. Oliver, der noch einen Augenblick zurückblieb, sagte: »Steh uns nicht im Weg herum. Und wenn du deine Freunde wertschätzt, dann sorg dafür, dass sie dasselbe tun.«
Dann verschwanden sie schnell und leise durch die Kellertür. Claire stand einige tiefe Atemzüge lang im leeren Flur und lauschte den Geräuschen des Unterrichts, der in den Klassenzimmern gehalten wurden - Schüler stellten Fragen oder gaben Antworten.
Das Leben ging weiter.
So seltsam .
Sie wollte gerade wieder hinunter in den Keller gehen, als ein Vampir, den sie nicht kannte, ihr den Weg versperrte. »Nein«, sagte er bestimmt. »Du kommst nicht mit uns.«
»Aber...«
»Nein.«
»Hannah und Michael...«
»Jemand kümmert sich um sie. Geh jetzt.«
Da war kein Verhandlungsspielraum. Claire verstand den Hinweis schließlich und wandte sich ab, um auf althergebrachte Art die Highschool zu verlassen... hinaus ins Sonnenlicht, so wie Amelie und ihre Gang hereingekommen waren. Sie hatte keine Ahnung, wo sie hergekommen waren oder wohin sie gingen.
Amelie hatte es so gewollt.
Claire setzte sich ein paar Minuten auf die Stufen der Highschool
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