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Science Fiction Almanach 1981

Science Fiction Almanach 1981

Titel: Science Fiction Almanach 1981 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ihr zu Hi l fe, als ein in der Wildnis lebender zottiger Untermensch sie angefallen hat.
    Die Gruppe wird von Polizisten aus der Stadt verfolgt und muß unter Beschuß eine steile Felswand hinaufklettern. Tania hat sich verstiegen. Frank Shultz versucht noch, ihr einen Riemen zuzuwerfen, aber zu spät.
     
    Blickte sie auf ihr Leben zurück, so sah sie völlig klar, wie sinnlos es im Grunde gewesen war, aber diese Erkenntnis kam zu spät; es war nichts mehr zu ändern. Sie hatte nichts in böser Absicht getan. Es gehörte zu ihrem Beruf. Und sie hatte geglaubt, daß Stabilität – selbst die sterile Stabilität von Karthago – ihren Einsatz wert gewesen sei …
    „Es ist schon gut, Frank“, sagte sie. „Wirklich … Sag Gaul (dem Anführer), daß ich ihm alles Gute wünsche. Es ist schade um dich und mich. Viel Glück.“
    Ein konzentrierter weißer Feuerstrahl bewegte sich zu dem Felsen hinauf und verwandelte ihn in Sekundenschnelle in glühende Lava. Die Hitze war unerträglich. Dann hob der Polizist die Mündung des Schlauchs höher, und der Feue r strahl traf Tania …
    Von Tania Clermont war nur ein Schatten auf dem Fels übriggeblieben.
     
    Betrachten wir ein anderes Paar dieser Gruppe, Lee Wayne und Wanda. Man spricht über „Fortschritt“ und „Rüc k schritt“ der menschlichen Gesellschaft, und Wanda sagt:
     
    „… Wer kann sagen, was gut und was schlecht ist? Eine Regression kann das Leben so einfach machen wie im Ga r ten Eden – und eine Progression kann sich selbst vernichten, denke ich.“
    Dieser simple Schluß war für Lee Wayne eine große E r leichterung. Er halte schon gefürchtet, es mit einer gefährl i chen Intellektuellen zu tun zu haben.
     
    Also, so dumm finde ich die Bemerkung von Wanda gar nicht. Aber wieso ist eine Intellektuelle gefährlich? – Tania war gefährlich durch ihre politische Überzeugung und ihr schwarzes Kästchen, aber nicht durch ihren Intellekt. Ganz im Gegenteil, Dummheit kann lebensgefährlich werden.
    Die Gruppe setzt ihre Flucht mit einem gefundenen Boot fort, und als wieder mit Thermalschläuchen auf sie gescho s sen wird, befiehlt Gaul Kalmar, der Anführer, seiner Partn e rin Jane, unter Deck zu gehen. Sie aber kokettiert erst noch herum: „Und wenn ich nein sage?“
    Jane und Wanda werden geliebt; Tania muß sterben.
    Hören wir einmal Kent Fowler von der Jupiterverme s sungskommission (Clifford Simak: Als es noch Menschen gab) über Miss Stanley, seine Mitarbeiterin:
     
    Miss Stanley saß steif und aufrecht, die Hände im Schoß gefaltet, einen hellen Schimmer auf ihrem grauen Haar, und Fowler fragte sich, was sie fühlen, was sie denken mochte. Er hatte nicht gerade Angst vor ihr, fühlte sich aber in ihrer Nähe auch nicht wohl. Diese scharfen blauen Augen sahen zuviel, ihre Hände wirkten zu tüchtig. Sie sollte die Tante irgendeines Menschen sein, in einem Schaukelstuhl, mit Strickzeug. Aber das war sie nicht. Sie war die beste Ko n versionstechnikerin im Sonnensystem, und es paßte ihr nicht, wie er die Dinge anpackte.
     
    Ähnliche Gefühle hegt der Erzähler der Kurzgeschichte L ö sung unbefriedigend von Robert A. Heinlein für die Ato m physikerin Dr. Estelle Karst.
     
    Dr. Karst war eine bemerkenswerte Frau und wahrschei n lich die erste, die jemals einen hohen Offiziersrang im Ing e nieurkorps bekleidete, dem wir formell unterstanden. Sie hatte einen zweifachen Doktortitel und erinnerte mich an die Lehrerin, die ich in der vierten Klasse gehabt hatte. Das war es wohl auch, warum ich immer instinktiv aufstand, wenn sie in den Raum kam. Ihr Rang konnte es nicht sein; wir gaben uns nicht viel mit Rangfragen ab.
    Übrigens: Dr. Estelle Karst endet durch Selbstmord.
     
    Hat Supermann vor diesen Wissenschaftlerinnen Respekt, oder hat er Angst? Und wenn Angst, warum?
    Fragen wir anders: Ist Supermann ein Mann, oder sieht er sich selbst als Kind vor einer autoritären Muttergestalt?
    Indizien für die letztere Vermutung sind einmal die vielen Geschichten über geniale und/oder parapsychisch begabte kleine Jungen, die unter verständnislosen Müttern zu leiden haben, zum anderen aber auch eine Reihe von energischen Damen, deren Aufgabe es ist, Ordnung im Chaos zu scha f fen.
    Eine solche ist zum Beispiel Miriam Wellman, von Beruf Massenpsychologie-Therapeutin, die in Mark Cliftons Kurzgeschichte Das Maß aller Dinge? auf dem Planeten Libo erscheint, wo die Menschen die intelligenten Goonies nicht nur versklavt haben, sondern sogar als

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