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Science Fiction Almanach 1981

Science Fiction Almanach 1981

Titel: Science Fiction Almanach 1981 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Reittier zu einer schnellen Gangart an und verschwand zwischen den Felsen. Mich ließ er hilflos im Staub zurück.
     
    Die Sonne stand hoch am Himmel, bevor ich wieder ganz zu mir gekommen war. Hunger und Durst zehrten mich auf. Bis dahin war es mir gelungen, mich annehmbar vom Land zu ernähren, aber hier auf dieser Ebene wuchs weder Baum noch Strauch, kein Bach floß, und der einzige Schatten wu r de von den nackten Felsen geworfen.
    So marschierte ich verbissen nach Westen los, denn mein Gegner schien sich in dieser Richtung entfernt zu haben. Nach einiger Zeit machte mir die Sonne sehr zu schaffen, und ich dachte mir Flüche aus, mit deren Hilfe ich den Dieb verstümmeln würde, sobald ich einen Seher finden würde, der kompetent genug war, diesen Flüchen Gewicht zu ve r schaffen.
    Am Nachmittag hatte sich die Ebene in niedrigen, öden Felsenhügeln verloren, und am Horizont zeichnete sich in weiter Ferne undeutlich eine Gebirgskette ab. Ich hatte schon begonnen, an meinem Überleben zu verzweifeln, denn selbst wenn ich den Wassermangel überstehen sollte, würden mit der Dunkelheit auch die wilden Tiere wieder erscheinen, denen ich vorher entkommen war. In meinem geschwächten Zustand würde ich für sie eine leichte Beute werden.
    Als ich jedoch über einen Hügelkamm wankte, sah ich unter mir ein Tal liegen, das unerwarteterweise eine quadr a tische Steinhütte mit einem Kuppeldach aufzuweisen hatte. Neben ihr wand sich ein schmaler Fluß mit einer Farbe wie Wein. Mit einem Freudenschrei rannte ich stolpernd darauf zu, an dem Gebäude mit dem runden Dach vorbei, um schließlich das Ufer zu erreichen. Meinen Umhang hatte ich schon lange vorher wegen der Hitze des Tages ausgezogen, und als ich ihn nun zur Seite warf, fiel ein Saum davon in das Wasser. Sofort wurde das Wasser von unsichtbaren W e sen aufgewühlt. Das Kleidungsstück wurde in Sekunde n schnelle unter die Oberfläche gezerrt, an die bald darauf wieder kleine Fetzen und Fäden hochstiegen. Mir kam der Gedanke, daß auch ich hineingezogen und zerfetzt worden wäre, wenn ich meine Hände oder mein Gesicht zum Tri n ken hineingetaucht hätte. So dankbar ich auch war, einem solchen Schicksal entronnen zu sein, so stürzte mich doch der Wassermangel wieder in die schwärzeste Verzweiflung. Ich kehrte dem verwünschten Fluß den Rücken und ging auf das Haus an seinem Ufer zu.
    Der Eingang wurde von einem festen Tor versperrt, das jedoch bei meiner Berührung aufschwang.
    Drinnen fand ich einen verblüffenden Raum vor. Er hatte keine Fenster, wurde aber von schwebenden Lampen e r leuchtet und war von einem verstörenden und ungreifbaren Lärm erfüllt. Der gesamte Raum von Wand zu Wand und hoch bis zu dem runden Dach war mit silbernen Röhren und kristallenen Leitungen angefüllt. Durch die unteren Leitu n gen gurgelte eine brandrote Flüssigkeit, die Schritt für Schritt immer ruhiger und blasser wurde, je höher sie zu den Behältern an der Decke stieg. Neben den Leitungen verlief ein Eisengerüst mit Gittern, um darauf gehen zu können, das hier und dort von hohen Marmortafeln unterbrochen war. Sie waren mit Knöpfen und kunstvollen silbernen Hebeln übersäht. Eine Treppe führte an einer Wand zu einer Hol z galerie hoch, die rund um den Raum verlief.
    Voller Staunen ging ich die Stufen hoch.
    Dort lag auf einem prunkvollen Bett mit einem Baldachin ein alter Mann mit einem weißen Schal um dem Kopf, der tief zu schlafen schien. Neben dem Bett stand ein offener Speiseschrank, der mit den verschiedensten Käsesorten, Fleischstücken, Pasteten und exotischen Früchten angefüllt war. Außerdem enthielt er große Flakons mit klarem, köstl i chem Wasser.
    Ich schlich mich näher, aber kaum hatte sich meine Hand um die nächste Flasche geschlossen, als der alte Mann mit einem Schrei hochfuhr und unter seinem Bett zwei scheußl i che Hunde von unnatürlichem Aussehen und furchterrege n der Wildheit hervorstürzten. Sie rissen mich zu Boden und hockten knurrend an meiner Seite. Sie betrachteten meinen Körper voller bedeutsamer Überlegung.
    „Was, habe ich denn nie Ruhe?“ fragte der alte Mann.
    „Ich bitte um Verzeihung, greiser Herr“, sagte ich. „Eine Störung Eurer Ruhe lag nicht in meiner Absicht. Ich meine jedoch, daß ich mich in so ausgestreckter Lage nicht gebüh r lich entschuldigen kann, und wenn Ihr daher Eure Hunde zurückrufen könntet …“
    „Meine Hunde zurückrufen! Ho, Reißzahn, ho, Blu t schlecker, bewacht den Schurken

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