Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Science Fiction Almanach 1982

Science Fiction Almanach 1982

Titel: Science Fiction Almanach 1982 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
leisten!“ sagte er. – Aus Palästina wird gemeldet: Der jüdische Zentralausschuß fordert erneut den nationalen jüdischen Staat ohne jede Einschränkung …
     
    (Wegblenden)
     
    (Balalaika-Musik, Stimmengewirr, schleifende Tanzschritte)
     
    Vlacek (erläutert): Drüben im Hauptpalast des Kreml dauert der große Empfang noch an. Hier, in einem Nebengebäude, sind die Helfer, Techniker, Presseleute gleichfalls zu einer kleinen Feier versammelt. Dort in einer Ecke unsere Bekannten, Mr. Stone und Genosse Raizew!
     
    Raizew: Ihr Wohl, Stone!
     
    Stone: Danke. Ich … Seit Buchenwald vertrage ich nicht mehr viel Alkohol.
     
    Raizew (ganz leicht betrunken, aber keinesfalls besoffen): Die Deutschen müßten Ihnen einen neuen Magen einsetzen. Das wäre eine vernünftige Reparation, was?
     
    Stone: Merkwürdig, daß ihr Russen so viel von Reparationen sprecht. Ich meinte, Ihr denkt international.
     
    Raizew: Aber wir haben am meisten von allen opfern müssen. Und vor allem: Die Deutschen müssen zahlen, weil es für sie selber heilsam ist.
     
    Stone: Ich … war mal Deutscher … Ich weiß nicht, ob Versailles so besonders heilsam war …
     
    Raizew: Es wurde ja nicht durchgeführt. Aber diesmal gibt es ein Statut! Keine Ausflüchte! Alles schon klar!
     
    Stone: Ihre Theorie! Das soll ja auf der Konferenz erst beraten werden!
     
    Raizew (hartnäckig): Ihre Illusion! In Wirklichkeit – alles längst entschieden!
     
    Stone: Wozu beginnt dann morgen das ganze Gerede?
     
    Raizew: Gerede! Richtig! Ihr guten Leute haltet tatsächlich die Fassade fürs Haus. Na – Ihr Wohl! Ich trinke für Sie mit.
     
    Stone: Wir werden das ja gleich morgen hören.
     
    Raizew: Gar nichts werden wir hören! Nicht ein Wort! Stone, wollen wir wetten, daß morgen in der ersten Vollsitzung nicht ein Punkt erledigt wird? Nicht ein einziges kleines Pünktchen? Na?
     
    Stone: Ich wette nie.
     
    Raizew: Ach? Ich denke, alle Engländer wetten?
     
    Stone: Ich bin kein … noch nicht lange Engländer. Außerdem ist das genauso wahr wie die Vorstellung, kein Sowjetrusse sei national. Sie zum Beispiel …
     
    Raizew: Ich – möchte mit Ihnen wetten!
     
    Stone (lacht): Sie sind hartnäckig, Kamerad!
     
    Raizew: Soll gar nichts kosten, die Wette! Passen Sie auf: Morgen wird zuerst die Tagesordnung bekanntgegeben. Ich kenne das. Seit Rapallo – immer dasselbe. Große Rosinen und wenig Kuchen …
     
    Stone: Was wollen Sie – mit der Tagesordnung?
     
    Raizew: Kamerad, wenn auch nur die wichtigsten Punkte des deutschen Vertrages in Moskau klar festgelegt werden, haben Sie gewonnen. Dann können Sie den Astrachanpelz behalten, den ich Ihnen heute gepumpt habe. Bringen Sie ihn Ihrer Frau mit, Erinnerung an Moskau!
     
    Stone: Hm … Und – wenn ich verliere?
     
    Raizew (breit): Wenn Sie beim Schluß der Konferenz überzeugt sind, daß nichts geschehen ist, dann … dann müssen Sie das Ihren Engländern sagen! Ein Brief an die „Times“ zum Beispiel. Das dürften Sie doch? Sind doch ’ne alte Demokratie – was?
     
    Stone (nun auch lachend): Meinetwegen. Darauf laß ich’s ankommen! Prost!
     
    (Gläserklingen. Kurz klingt Balaleika auf)
    (Elektrisches Klingelzeichen)
     
    Molotow: Soeben ist beim Präsidium ein Schreiben eingegangen, unterzeichnet von den in Moskau anwesenden Vertretern von Albanien, Belgien, Dänemark, Griechenland, Jugoslawien, Luxemburg, der Niederlande, Norwegen, Polen und Tschechoslowakei. Es enthält einen Antrag auf Zulassung zweier Delegierter, die hier die Ansprüche dieser verbündeten Länder vertreten sollen. – Bitte?
     
    Stimme: Um unnötigen Aufenthalt zu vermeiden, beantrage ich Überweisung an eine Sonderkommission!
     
    Rufe: Sehr gut! Einverstanden!
     
    Molotow: Erhebt sich hiergegen Widerspruch? Einstimmig an eine besondere Kommission überwiesen. Sie wird heute nachmittag gebildet. Weiter: Punkt drei der Tagesordnung. Künftige deutsche Staatsform. Es liegen hierüber sechs Anträge vor. – Bitte?
     
    2. Stimme: Tatsächlich handelt es sich nur um zwei wesentlich voneinander unterschiedene Auffassungen: Zentralregierung – oder reiner Föderativstaat. Könnten wir nicht versuchen, wenigstens diese Klärung in besonderen Besprechungen vorzubereiten?
     
    Andere Stimme: Sehr richtig!
     
    Molotow: Erhebt sich Widerspruch dagegen? – Danke. Überwiesen an Kommission drei. Hier: Ein französischer Antrag wünscht einen besonderen Ausschuß für das Ruhrstatut. Ich denke, das besprechen

Weitere Kostenlose Bücher