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Science Fiction Almanach 1982

Science Fiction Almanach 1982

Titel: Science Fiction Almanach 1982 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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glaubte, es gehörte der auf diesem Planeten herrschenden Rasse an. Einen Augenblick lang zögerte er, dann aber versuchte Xagos, sich ihnen verständlich zu machen.
    Erwartungsvoll harrte er der Reaktion, die seine übertragenen Gedanken auf diese beiden Wesen, denen in Xagos zum erstenmal eine fremde Welt zu begegnen schien, ausüben würden. Voller Überraschung stellte er jedoch fest, daß sie seine Gedanken nicht zu erfassen vermochten oder sie gar mißverstanden haben mußten. Denn eigenartig war das Verhalten eines der Wesen, das sich plötzlich abwandte und nach einem merkwürdigen Gewächs griff.
    Dumpfdröhnender Donner erscholl aus der Ferne.
     
    Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden …
     
    Verständnislos kroch Xagos, der schlangengestaltige Bewohner eines fernen Sonnensystems, von dannen.
     
    Weil du aber solches getan hast, seist du verflucht …
     
    Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, lasset uns eine Stadt und einen Turm bauen, des Spitze bis an den Himmel reiche, daß wir uns einen Namen machen.
     
    Babel 6329 Imperiumzeit
     
    Auszug aus der „Vorgeschichte des makrokosmischen Systems“:
    „Zu diesem Zeitpunkt hatte die Macht, die das Sternenimperium auf die bekannten Galaxien ausübte, ihren Höhepunkt erreicht. Sämtliche bedeutenden Sonnen und Planeten waren mittels einer grausam vorgehenden, gewaltigen Streitmacht erobert oder teils durch skrupellose Anwendung von Repressalien, teils durch niederträchtige Vertragsbrüche wider jedes Recht in die Einflußsphäre des Großimperiums einbezogen worden.
    Um diese Macht auf unbegrenzte Zeit zu festigen und zu sichern, entschlossen sich die Imperatoren des Weltenreiches, ein Supergehirn zu erbauen, das völlig fehlerfrei arbeiten sollte. Aus dieser sogenannten Unfehlbarkeit sind die verschiedensten Gerüchte entstanden, deren Wirklichkeitsgehalt bis heute noch nicht zufriedenstellend aufgeklärt werden konnte.
    Jenes Supergehirn sollte die schwerwiegende Aufgabe einer vollkommenen Verwaltung des interstellaren Herrschaftsbereiches übernehmen und die auf den einzelnen geknechteten Welten auftauchenden Probleme entsprechend der Eigenart ihrer Bewohner lösen …“
     
    Ashton C IX, Mitglied einer Gruppe von Widerstandskämpfern, kroch keuchend die nackte Mauer empor, verfolgt von den gnadenlosen Häschern des Sternenimperiums. Sie würden ihn hetzen und nichts unversucht lassen, ihn zu fangen und zu vernichten. Denn er hatte den Schleier, den die Imperatoren um jenes von Geheimnissen umwobene „Gehirn“ gelegt hatten, gelüftet. Er wußte jetzt, daß sie kaltherzig und ohne Erbarmen je einen Bewohner aller der von ihnen unterjochten Welten ergriffen, seziert und die lebenden Gehirne ihrer Opfer gemeinsam in die stählerne Hülle jenes Supergehirns gebettet hatten. Sie glaubten, durch dieses gigantische Denkwerk, in dem die einzelnen Welten in ureigenster Weise vereinigt waren, alle auftauchenden Probleme und Fragen bequem und schnell lösen zu können. Sie hielten es für ein leichtes, nachdem ihnen die Stärken und Schwächen der unterworfenen Rassen bekannt waren, die erhaltenen Ergebnisse je nach Belieben zu ihrem Vorteil auszuwerten.
    Ashton C IX vernahm unter sich die scharrenden Geräusche seiner Verfolger, und immer noch war das Ende der Mauer nicht zu erkennen. Als neben ihm ein Xon-Strahl den grauen Stein in Staub verwandelte, fühlte er, daß ihn vom Tod nur noch Augenblicke trennten.
    Die Gedanken in seinem Kopf überstürzten sich. Er ahnte, das Sternenimperium werde ein ebenso unrühmliches Ende nehmen wie er jetzt. Die Feinde würden mit ihrem Supergehirn zweifellos alles – bis auf Eines – vorausberechnen können. An diesem Einen aber würden sie scheitern. Sie hatten vergessen, ein Gehirn eines Angehörigen ihrer Rasse in dieses geistige Machtgebilde einzubauen, um so ihre eigenen Fehler zu entdecken und unter Kontrolle zu bekommen.
    Nun aber würde ihre Vermessenheit, durch nichts reguliert und im Zaume gehalten, schrankenlos fortwuchern und sie eines Tages selbst verschlingen. Denn sie hatten sich selbst zum Maßstab der Welt erhöht und dünkten sich als Mittelpunkt des Kosmos. Daran sollten sie zugrunde gehen, daß sie kein Maß mehr besaßen.
     
    Der Xon-Strahl hatte ihn erreicht. Ein Schmerz durchblitzte ihn, dann stürzte er tot die Mauer hinab.
     
    Und der Herr, der herniederfuhr, daß er sähe die Stadt und den Turm, sprach: Sie werden nicht ablassen von allem, was sie sich vorgenommen haben zu

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