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Science Fiction Almanach 1982

Science Fiction Almanach 1982

Titel: Science Fiction Almanach 1982 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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schweren Gegenstandes auf den sumpfig-feuchten Moorboden vernahm.
    Sie waren geschlagen, besiegt.
     
    Vor Jahrzehnten bereits hatte der Mensch die Bande, die ihn seit Urzeiten an Terra gekettet hatten, gesprengt und war in die Tiefen des Raumes vorgedrungen.
    Er jedoch, ein Krüppel, war an einen alten, hölzernen Stuhl gefesselt.
    Sein Geist aber hatte die Unendlichkeit zwischen den Welten überwunden und seinen bisher größten Sieg errungen.
     
    Und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, daß er zu schänden mache, was stark ist. Denn seine Kraft ist in den Schwachen mächtig.
     
     
    Denn meine Gedanken sind nicht Eure Gedanken, und Eure Wege sind nicht meine Wege; sondern so viel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn Eure Wege und meine Gedanken denn Eure Gedanken.
     
    Der Mensch denkt
     
    Gott aber lenkt, und seine Gerichte sind für den Menschen unbegreiflich und seine Wege unerforschlich.
     
    Erdrückend war das Gefühl der plötzlichen Erkenntnis, daß das Experiment mißlungen, seinen jahrelangen Forschungsarbeiten kein Erfolg vergönnt gewesen war. Professor Karsson wehrte sich verzweifelt gegen die erschütternde Wahrheit, indem er versuchte, das Bild vor seinen Augen zu verwischen. Doch vergeblich!
    Und diese Tatsache brachte ihn um sein Lebenswerk! Denn alles, was er wahrnahm, bewies, daß seine Zeitmaschine trotz gewissenhärtester Überprüfung vor dem Start im entscheidenden Augenblick versagt hatte! Er befand sich an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit, als die Zeiger auf den Skalen der Maschine anzeigten. Er wußte, daß es nun zu spät war. Dennoch mußte er den Fehler finden, der ihn wahrscheinlich für immer in diese Zeit verbannt hatte.
     
    Willkürlich ließ sich Professor Karsson von dem Strom der tobenden, sich vorwärtsstürzenden Menge treiben. Schreiend und johlend drängten sich die Menschen in Richtung einer steinernen Treppe. Und Professor Karsson, der Mann aus einer anderen Zeit, befand sich mitten unter ihnen, um Zeuge des kommenden Schauspiels zu werden.
    Beinahe ruckartig erstarrte die wütende Menge, und tausend Augenpaare richteten sich auf die Szene, die sich vor ihnen auf der obersten Stufe dieser Treppe abspielte.
    Wild gestikulierend redete ein Mann in einer Professor Karsson unverständlichen Sprache auf die Masse ein, abwechselnd auf die beiden gefesselten Männer neben sich und das Volk zu seinen Füßen weisend. Wie im Traum verfolgte Karsson das Geschehen, bis ihn ein Schrei aus vielen hundert Kehlen in die grausame Wirklichkeit zurückrief.
    Zugleich aber überkam ihn die erschreckende Erkenntnis dessen, was sich in wenigen Minuten vor seinen Augen ereignen würde. Und er wußte, daß er der einzige war, in dessen Macht es lag, dieses Volk vor einer ewigen Schuld zu bewahren.
    Einen Augenblick lang verhielt er sich völlig ruhig, um sich dann der vorwärtsstürmenden Menge mit ausgebreiteten Armen und laut schreiend entgegenzuwerfen.
    Mit aller Kraft versuchte er, sie aufzuhalten. Er wollte sie vor dem gähnenden Abgrund zurückreißen. Doch es war aussichtslos. Er strauchelte, fiel, und die Masse rannte erbarmungslos über ihn hinweg. Seinen gequälten Verzweiflungsschrei erstickten die schmutziggrauen Staubwolken, die die stampfenden Schritte der aufgebrachten Menge aufwirbelten, während jemand mit ruhiger Stimme sagte: „Ich aber wasche meine Hände in Unschuld.“
     
    Stecke dein Schwert, mit dem du mich verteidigen willst, an seinen Ort. Denn wie würde sonst die Schrift erfüllet?
     
    „… Wie wir soeben von unserer Stockholmer Redaktion erfahren, ereignete sich in den späten Abendstunden des gestrigen Tages in den Versuchslaboratorien der TAS-Company eine gewaltige Explosion, bei der Professor Karsson tödlich verletzt wurde. Genauere Einzelheiten über das Unglück liegen bis zur Stunde noch nicht vor. Professor Karsson, der …“
     
    Die Gerichte des Herrn sind für den Menschen unbegreiflich und seine Wege unerforschlich.
     
     
    Und sie werden ihre Pflugscharen zu Schwertern schmieden und ihre Winzermesser zu Speeren, und Nation wird wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg lehren. Das aber bedeutet ihr Ende.
    Das Wort aber wird bestehen bis an das Ende aller Zeiten, denn
     
    Es währt ewig
     
    Kalter, fahler Dunst lag über der leblosen, mit grauem Staub bedeckten Ebene. Aus klaffenden Erdspalten quoll schmutziger Nebel, der sich zu geheimnisvollen Gestalten formte,

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