Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Science Fiction Almanach 1983

Science Fiction Almanach 1983

Titel: Science Fiction Almanach 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
ver­moch­te es nicht aus­zu­spre­chen.
    „Al­so doch ein Un­fall!“ sag­te La­ser­ma pro­vo­zie­rend.
    Sil­ber­mö­wen schos­sen vor dem Höh­len­ein­gang hin und her und kreisch­ten.
    „Die Sa­che mit mei­nem Au­ge … das ist der Rest des Ge­heim­nis­ses.“
    „Wie er zu dei­ner gan­zen Sto­ry paßt, Tes­sa!“
    Al­le Mäd­chen fuh­ren her­um. Ar­go zeich­ne­te sich als dun­kelblaue Sil­hou­et­te ge­gen den hel­len Him­mel ab. Auch sie trug den Uni­form­blou­son. Ge­bie­te­risch in die Hän­de klat­schend, ver­füg­te sie: „Schluß, Mäd­chen, eu­er Aus­flug ist be­en­det!“
    „Was für ein ‚Zu­fall’, daß Sie uns ge­fun­den ha­ben.“ Ty­ra setz­te den Zu­fall in Gän­se­füß­chen.
    „Ein freund­li­cher Hin­weis“, er­wi­der­te Ar­go und lä­chel­te mas­ken­haft.
    „Den kann nur Mu­ja …!“
    „Laß gut sein, Ty­ra. Ich fürch­te Ar­go nicht. Ja, dann kehrt nur schön brav in eu­re Wohn­spi­ra­le zu­rück, Mäd­chen. Und ver­geßt nicht, einen An­ta­rak­ti­ka-Cock­tail zu schlür­fen, da­mit eu­er Angst­zen­trum blo­ckiert bleibt.“
    „Hört nicht auf sie, sie ge­hört nicht mehr zu uns!“ kom­man­dier­te Ar­go und trat ener­gisch auf die Mäd­chen­grup­pe zu. Mit ei­nem über­ra­schen­den Griff riß Tes­sa der Funk­tio­nä­rin den Funk­sprech­klipp vom Re­vers und schleu­der­te ihn, so weit sie konn­te, in das Fels­watt hin­aus, wo er auf stei­ner­nen See­gangs­rip­peln auf­schlug. „Da­mit kei­ne von euch auf falsche Ge­dan­ken kommt“, wand­te sie sich an die Mäd­chen, „je­des Wort, das hier ge­spro­chen wird, wird im glei­chen Au­gen­blick auf­ge­zeich­net. In mei­ner Hals­ket­te ist ein In­te­gra­ti­ons­sen­der.“
    „Nehmt ihr die Ket­te ab!“ bell­te Ar­go.
    „Sie ist ver­schweißt. Wenn ihr sie ha­ben wollt, müßt ihr mir zu­erst den Kopf ab­schnei­den, mei­ne Lie­ben! Jill Lars­son sitzt im Offs­ho­re-Ho­tel am Emp­fän­ger. Mit ei­nem An­walt und dem Ophto­lo­gen, der mir das Kunst­au­ge ein­ge­pflanzt hat. Al­le drei hal­ten Ver­bin­dung zur JA­FO , zur In­ter­na­tio­na­len Auf­sichts­be­hör­de für Or­gan­ver­pflan­zung.“
    „Bluff, al­les Bluff!“
    „Dann las­sen Sie es doch dar­auf an­kom­men, Ar­go!“
    „Schluß, ha­be ich ge­sagt. En­de der Vor­stel­lung!“
    „Las­sen Sie Tes­sa zu En­de re­den!“
    „Das sagst aus­ge­rech­net du, Mu­ja?“
    „Ja, ich will es hö­ren.“
    „Wir al­le wol­len Tes­sa an­hö­ren“, un­ter­stütz­te La­ser­ma das Kat­zen­ge­sicht.
    „Okay“, er­griff das große, schlan­ke Mäd­chen mit der Au­gen­klap­pe ih­re Chan­ce. „Hört zu. Die Sit­te, Zwi­schen­na­men an­zu­neh­men, ist al­ter In­sel­brauch. Da­mit hat man uns ge­kö­dert. Wir konn­ten so­gar frei aus ei­ner Na­mens­lis­te wäh­len. Doch an­stel­le des großen Ge­winns ha­ben wir uns die Lo­se für An­onyms­pen­de­rin­nen ge­zo­gen. Al­le Na­men, die auf A en­den. Klar?“
    La­ser­ma warf ein: „Und was ist mit den En­dun­gen auf O wie Ar­go?“
    „O be­deu­tet: oh­ne Spen­den­ver­pflich­tung!“ Der Schuß traf ins Schwar­ze. Die Funk­tio­nä­rin mit dem Durch­schnitts­ge­sicht, an dem nur das ener­gi­sche Kinn auf­fiel, wur­de un­ter ih­rer So­la­ri­ums­bräu­ne blaß.
    „Ich dach­te, Sie sei­en un­ser großes Vor­bild“, wag­te sich das Kü­ken an Ar­go her­an.
    „Mo­ment!“ rief Mu­ja. „Tes­sa hat doch auch einen A-Na­men. Trotz­dem hat sie den Trans­plan­tat-Emp­fän­ger ken­nen­ge­lernt.“
    „Ja, das war die Pan­ne, die pas­siert ist – der klei­ne Web­feh­ler im mo­ra­li­schen Stütz­kor­sett. Das Kli­nik­per­so­nal war of­fen­sicht­lich noch nicht auf die neu­en Si­cher­heits­vor­schrif­ten ein­ge­schwo­ren. Ich fun­gier­te schließ­lich als Vor­rei­te­rin. Ich bin der Pro­to­typ. Eu­re ge­we­be­freund­li­chen Nier­chen wer­den die Se­ri­en­ty­pen! Die Kör­perer­satz­tech­ni­ker ha­ben im letz­ten Vier­tel­jahr hun­dert tol­le Ar­beit ge­leis­tet. Das wis­sen wir al­le. Aber für Bauch­spei­chel- und Brust­drü­sen, Ei­er­stö­cke, Ner­ven­fa­sern, Kno­chen­mark, Lun­gen, Le­ber, Milz und Nie­ren ste­hen wir Li­fe-Spen­der hö­her im Kurs als je

Weitere Kostenlose Bücher