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Science Fiction Almanach 1983

Science Fiction Almanach 1983

Titel: Science Fiction Almanach 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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dreht sich in ab­ge­nutz­ten Zu­hal­tun­gen. Die Tür schwingt auf.
    „Sie wa­ren für neun Uhr be­stellt, Mr. Strat­ton – jetzt ist es zehn!“
    Der Mann ist klein, aber be­weg­lich. Er trägt einen Kit­tel, der ihm bis zu den Knö­cheln reicht. Beim Ge­hen hum­pelt er et­was. Sei­ne Haa­re sind mi­li­tä­risch kurz ge­schnit­ten.
    „Ich konn­te nicht frü­her kom­men“, lügst du. Du bist durch den Park ge­lau­fen, gleich nach­dem es hell wur­de. Du kamst an dem Wei­her vor­bei und bliebst auf der Bank sit­zen, um den Schwä­nen zu­zu­se­hen.
    Der Mann ver­schwin­det in ei­nem klei­nen Zim­mer. Du hörst ihn ru­fen: „Ich wer­de Dr. Har­grea­ves be­nach­rich­ti­gen, daß Sie ge­kom­men sind.“
    Man gibt sich Mü­he mit dir. Kein Wun­der: Nur vier Män­ner kön­nen den Ein­satz flie­gen. Ei­ner von ih­nen bist du: Ray Strat­ton. Bald wer­den es je­doch mehr sein, denn wenn die ers­ten vier ster­ben soll­ten, wird Har­grea­ves sie re­pro­du­zie­ren.
    Re­pro­du­zie­ren! Was für ein Wort! Du gehst hin­ter dem hum­peln­den Mann her. Zum ers­ten­mal siehst du, daß er un­ter dem Kit­tel ei­ne schwe­re Waf­fe trägt. Sie zeich­net sich je­des­mal ab, wenn er sein lah­mes Bein hin­ter sich her­zieht.
    „Die An­la­ge steht im Mu­sik­zim­mer“, sagt er zu dir.
    Ihr geht zu­sam­men durch einen lan­gen Gang, an Tü­ren ehe­ma­li­ger Klas­sen­zim­mer vor­bei. Da öff­net sich am En­de des Gan­ges ei­ne Tür. Du er­kennst die dunkle Sil­hou­et­te ei­nes schlan­ken, über­aus großen Man­nes, der her­aus­kommt und auf dich zu­geht.
    Es ist Dr. Har­grea­ves.
    „Mr. Strat­ton!“ sagt er. „Ich be­fürch­te­te schon, daß Sie nicht kämen.“
    Ist der Aus­druck sei­ner um­schat­te­ten Au­gen wis­sen­schaft­li­ches In­ter­es­se oder per­sön­li­che An­teil­nah­me? Dr. Har­grea­ves trägt ein schma­les Bärt­chen auf der Ober­lip­pe.
    „Es tut mir leid“, sagst du. Dei­ne Stim­me klingt in die­sem Gang hohl und un­be­deu­tend. Du bist er­regt, aber du be­mühst dich, es nicht zu zei­gen.
    Der Mann, der dich am Ein­gang emp­fan­gen hat, ver­läßt dich. Er kehrt an sei­nen Platz zu­rück, um zu ver­hin­dern, daß Ein­dring­lin­ge den Wis­sen­schaft­ler bei sei­ner Ar­beit stö­ren.
    „Kom­men Sie her­ein, Mr. Strat­ton“, sag­te Har­grea­ves freund­lich.
    Du be­trittst das Mu­sik­zim­mer. Au­ßer dem Po­di­um, auf dem frü­her ein­mal ein Flü­gel stand, deu­tet nichts mehr auf die ehe­ma­li­ge Ver­wen­dung des Raum­es hin.
    Die An­la­ge Dr. Har­grea­ves’ nimmt fast den ge­sam­ten Raum ein. Sie äh­nelt ei­ner über­di­men­sio­na­len Han­tel. An bei­den En­den sind halb­run­de Hohl­kör­per auf­ge­stellt. Au­ßen sind sie mit Wel­len­git­tern über­zo­gen. Ei­ne Se­rie von Schal­tun­gen und Kon­trol­len ist an der Sei­te an­ge­bracht. Bei­de Hohl­kör­per sind durch ein schlauch­för­mi­ges Ge­bil­de ver­bun­den. Von al­len Sei­ten füh­ren Ka­bel zu der An­la­ge. Un­zäh­li­ge klei­ne­re An­schlüs­se ver­ei­nen sich zu ei­nem far­bi­gen Ge­wirr, über des­sen Be­deu­tung nur Dr. Har­grea­ves ge­nau Be­scheid weiß.
    Rings­um an den Wän­den ste­hen Zel­len ei­ner elek­tro­ni­schen Re­chen­ma­schi­ne. Har­grea­ves’ Schreib­tisch nimmt sich da­zwi­schen win­zig aus. Über al­lem scheint der Ge­ruch ver­brann­ter Iso­la­ti­on zu lie­gen.
    Du starrst die­se un­glaub­li­che Ma­schi­ne an und ver­suchst, dir einen Be­griff da­von zu ma­chen.
    „Et­was furchter­re­gend, wie?“ fragt Har­grea­ves hin­ter dir mit lei­sem La­chen. „Sei­en Sie un­be­sorgt, die an­de­ren ha­ben es schon hin­ter sich.“
    Du bist al­so der letz­te. As­hley sagt im­mer, daß du der wich­tigs­te Mann bist, da du ei­ne Pi­lo­ten­aus­bil­dung hin­ter dir hast. Du bist der Trumpf in ih­rem Plan.
    „Sie wer­den kör­per­lich nichts spü­ren“, ver­sucht Har­grea­ves dich zu be­ru­hi­gen. „Die Ma­schi­ne nimmt Ih­re ato­ma­re Struk­tur auf, das ist al­les. In ih­rem In­nern bleibt ei­ne Ma­tri­ze Ih­res Kör­pers zu­rück, falls Ih­nen et­was zu­sto­ßen soll­te. Dann kön­nen wir Sie mü­he­los aus ei­nem Klum­pen Ma­te­rie re­pro­du­zie­ren. Ihr Kör­per wird in

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