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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Aber es war wie ein betäubender Schock, als ihm bewußt wurde, daß diese Wesen tatsächlich dazu imstande wären, eine andere intelligente Kreatur zu töten. Galt das Leben auf der Erde so wenig?
„He! Fats! Hör auf!“ Der Lärm hatte Slim geweckt … Lhin drehte sich vorsichtig um und sah, daß der andere Mann den wütenden Fats am Arm festhielt. „Was ist denn los?“
Aber nun war Fats hellwach und beruhigte sich. Er ließ den Metallbarren fallen und grinste verlegen. „Ich weiß nicht … Er meinte es wahrscheinlich gut. Aber er saß da, hielt dieses Metallding in der Hand und starrte mich an, und da dachte ich, er wollte mir die Kehle durchschneiden oder so was Ähnliches. – Komm zurück, Affe, es ist alles in Ordnung!“
Slim ließ seinen Partner los und nickte Lhin zu. „Natürlich. Komm zurück, mein Junge. Fats hat ein paar komische Ideen über die Leute, die nicht auf der Erde wohnen, aber im Grunde ist er ein gutmütiger Kerl. Wenn du brav bist, wird er dir nichts tun. Vielleicht krault er dich sogar hinter den Ohren.“
„So was Verrücktes!“ Fats grinste, und seine Stimmung hob sich wieder. Er wußte zwar, daß Slim ihn mit dieser Bemerkung zurechtweisen wollte, aber das war ihm egal. Was war schon dabei, wenn man Marsmenschen und Affen so behandelte, wie sie es verdienten? „Was hast du denn da, Affe? Noch ein paar Bilder ohne Bedeutung?“
Lhin nickte, womit er die Erdenmenschengeste der Zustimmung imitierte, und gab Slim die Metallrolle. Fats war zwar freundlicher geworden, aber er war eine unbekannte Größe, und außerdem zeigte Slim mehr Interesse. „Bilder, die sehr viel bedeuten. Das ist Nra – die Nummer 29 unter dem Natrium.“
„Eine Tabelle mit acht Spalten“, erklärte Slim, zu Fats gewandt. „Zumindest sieht es so aus. Gib mir mal das Handbuch, ja? Hm … unter Natrium – die Nummer 29. Natrium, Kalium – Kupfer! Das ist die Nummer 29. Habe ich recht, Lhin?“
Lhins Augen blitzten triumphierend. Gepriesen seien die Großen! „Ja, es ist Kupfer. Habt ihr welches? Und wenn es nur ein Gramm ist …“
„Zehntausend Gramm, wenn du willst. Bedien dich nur …“
„Moment mal“, unterbrach ihn Fats. „Sicher haben wir Kupfer, Affe. Was willst du dafür bezahlen?“
„Bezahlen?“
„Was gibt du uns dafür? Wir helfen dir, du hilfst uns. Das ist doch fair, nicht wahr?“
Auf diese Idee wäre Lhin nie gekommen, aber es war tatsächlich fair. Und was sollte er den beiden für das Kupfer geben? Dann las er, was sich in Fats Gehirn abspielte. Für das Kupfer sollte er arbeiten, ausgraben, die Radioaktiva raffinieren, die dem Krater Wärme, Licht und Leben gaben, die man so mühsam geschaffen hatte, als dieser Zufluchtsort gebaut worden war, die man so transmutiert hatte, daß sie den speziellen Bedürfnissen des Volkes genügten, das hier leben sollte. Und nach ihm würden seine Söhne und deren Söhne graben und schwitzen und dafür nur so viel Kupfer bekommen, daß genug Bergarbeiter am Leben blieben.
Fats’ Gehirn füllte sich wieder mit Träumen von jener Erdenperson. Für sie würde er eine Rasse zu einem Leben ohne Stolz, ohne Hoffnung verdammen. Lhin konnte das nicht verstehen. Es gab doch so viele Lebewesen auf der Erde. Warum war es nötig, ihn zu versklaven?
Aber nicht nur die Versklavung drohte ihm, sondern der Untergang. Seine Rasse würde sterben, wenn die Erde mit Radioaktiva gesättigt oder wenn der Vorrat auf dem Mond so geschrumpft war, daß er unter den lebenswichtigen Grad sank. Lhin erschauerte, als er sich die Tragweite der Entscheidung vor Augen führte, die jetzt von ihm verlangt wurde.
Slims Hand legte sich behutsam auf seine Schulter. „Fats sieht das ganz falsch, Lhin. Er wird sich’s sicherlich überlegen. Nicht wahr, Fats?“
Da war etwas in Slims anderer Hand – etwas, das Lhin vage als Waffe erkannte. Der andere Mann zuckte zusammen, aber dann grinste er.
„Du bist zu weichherzig. Slim. Vielleicht glaubst du wirklich an diesen Unsinn von der Gleichheit aller Rassen. Aber du würdest mich für diesen Glauben nicht umbringen. Jedenfalls gebe ich mein Kupfer nicht umsonst her.“
Plötzlich grinste auch Slim und steckte die Waffe wieder ein. „Okay, Lhin kann mein Kupfer haben. Es gibt genug in der Rakete – in Formen, die wir entbehren können. Vergiß nicht, daß ein Viertel davon mir gehört!“
Fats Gedanken gaben Antwort. Er überlegte hin und her, dann zuckte er mit den Schultern. Slim hatte recht. Er konnte mit seinem Anteil machen,

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