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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Transformatoren aus.
Es fiel ihm nicht schwer. Sie hatten atomare Treibkraft in Energie umgewandelt und gewisse Methoden entwickelt, um Materie zu ionisieren und den Grad der Ionisation zu kontrollieren. Sie beförderten die Ionen in die Raketenröhren und zwangen sie, mit Höchstgeschwindigkeit durch Spiralen hinauszurasen. In der angewandten Elektronik war es ein elementares Problem, die Ionenkraft zu rationieren und zu kontrollieren.
Mit flinken kleinen Händen bog er Drähte zu Spulen, setzte andere Spulen in Relation zu den ersten ein und kuppelte eine Röhre an dieser Kombination fest. Rings um das Ganze nahmen andere Spulen und Röhren Form an, dann wurde eine lange Zuführungsleitung mit dem Rohr verbunden, das die Masse enthielt, die ionisiert werden mußte. Stromzuführungsschienen verbanden sich mit der aufgenommenen Energiemenge. Die Injektoren, die für die Ionenzufuhr sorgten, waren überflüssigerweise sehr kompliziert, aber er änderte sie nicht, da sie so, wie sie waren, recht gut funktionierten. In weniger als zehn Minuten hatte er die Arbeit beendet.
„So, jetzt funktioniert das Ding wieder. Aber paßt gut auf, wenn ihr es zum erstenmal benutzt! Nun erledigt es die ganze Arbeit – nicht nur einen Teil wie zuvor.“
Slim inspizierte das vollendete Werk. „Das ist alles? Und was ist mit dem ganzen Zeug, das du nicht verwendet hast?“
„Das ist nichts wert. So, wie das Ding jetzt ist, funktioniert es wunderbar.“ So gut er konnte, erklärte er Slim, was passieren würde, wenn das Gerät nun benutzt wurde. Schon vorher hatte es eines gut ausgebildeten Technikers bedurft, um die Wirkungsweise zu beschreiben. Aber nun stand ein wissenschaftliches Produkt vor den beiden Erdenmännern, das weit über die ungeschickten, viel zu komplizierten atomaren Erstlingsversuche hinausging. Irgend etwas hatte geschehen müssen – und es war geschehen, auf einfachste Weise … Slim verstand nicht, warum man das nicht gleich so gemacht hatte – eine ganz normale Reaktion, sobald die endgültige Vereinfachung erreicht war. Er nickte.
„Sehr gut, Fats, das ist die Masche! Jetzt kriegst du 99,99 Prozent an Wirkungskraft statt des üblichen Maximums von 20. Du bist ein Pfundskerl, Lhin.“
Fats verstand nichts von Elektronik, aber was Lhin da erzählte, klang einleuchtend. Und so verzichtete er auf einen Kommentar. Statt dessen ging er zum Kontrollraum. „Okay, dann werden wir jetzt starten. Leb wohl, Affe!“
Slim rollte den Draht zusammen und überreichte ihn Lhin, dann begleitete er ihn zu den Schleusentoren. Als sich die Tore schlossen, blickte der Mondmann hinauf und brachte ein erdenhaftes Lächeln zustande. „Ich mache euch die Tür am Ende des Kraters auf. Ich habe euch bezahlt – auf faire Weise, nicht wahr? Leb wohl, Slim! Die Großen werden dich lieben, weil du mir mein Volk wiedergegeben hast.“
„Adios!“ antwortete Slim und winkte noch einmal, bevor die Tore zuklappten. „Vielleicht werden wir einmal wiederkommen und sehen, wie es dir geht.“
    Lhin saß in der Höhle, streichelte das Kupfer und wartete auf den Lärm der Rakete, von gemischten Gefühlen erfüllt. Das Kupfer schenkte ihm reine Freude, aber die Gedanken, die er in Fats’ Gehirn gelesen hatte, beunruhigten ihn. Diese vielen rätselhaften Faktoren … Nun, er hatte genug Kupfer, um ganze Generationen heranzuziehen. Was mit seinem Volk geschehen würde, lag jetzt nur noch in den Händen der Großen.
    Er stand vor dem Höhleneingang und sah zu, wie die Rakete nach oben schoß und das Schicksal seiner Rasse in sich trug. Wenn sie auf der Erde von den Radioaktiva berichteten, drohten dem Volk des Mondes die Sklaverei und dann der Untergang.
    Wenn sie schwiegen, würde Lhins Rasse vielleicht zur einstigen Größe zurückkehren. Sie würde wieder zu anderen Planeten fliegen, die Reisen unternehmen, die sie auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung schon längst aufgegeben hatte. Aber nun existierte intelligentes Leben auf den Planeten statt des einstigen Dschungels. Vielleicht würde das Mondvolk mit der Zeit von anderen Welten Materie kaufen und mit seinem alten Wissen bezahlen können – vielleicht sogar einen Stoff, der es ihm gestattete, seine Welt im alten Glanz wiederaufzubauen, so wie sie gewesen war, bevor sich Hoffnungslosigkeit und die dunklen Schwingen einer tödlichen Nacht über den Mond gesenkt hatten.
    Die Rakete glitt in Spiralbewegungen direkt über ihm davon, verdunkelte immer wieder das Licht mit einem Schatten, der wie

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