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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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was er wollte. Trotzdem … „Okay, ich helfe dir, das Zeug loszueisen oder auszubuddeln. Wie wäre es mit dem Draht im Maschinenraum?“
    Lhin sah schweigend zu, als sie eine kleine Kabine öffneten und darin herumwühlten. Mit seinem halben Gehirn studierte er die Maschinen und Kontrollschalter, die andere Hälfte zitterte vor Entzücken, als sie an das Kupfer dachte. Er würde nicht nur eine Handvoll bekommen, sondern soviel er tragen konnte, reines Kupfer, das sich mit Hilfe der Säuren, die er bereits vorbereitet hatte, leicht in verdauliches Sulfat verwandeln ließ. In einem Jahr würde der Krater wieder bevölkert sein, vor Leben nur so wimmeln …
    Dann weckte ein Teil der Maschinerie, die er betrachtete, seine ganze Aufmerksamkeit, und er zupfte Slim am Hosenbein. „Das Ding da ist nicht gut, was?“
    „Eh? Nein, ist es nicht. Deshalb sind wir ja hier. Warum fragst du?“
„Dann kann ich ohne Radioaktiva bezahlen. Ich werde es reparieren.“ Dann kamen ihm Zweifel. „Das wäre doch auch eine Form der Bezahlung?“
Fats schleppte eine Rolle aus herrlich duftendem Draht aus der Kabine, wischte sich den Schweiß von der Stirn und nickte. „Das wäre eine Bezahlung, aber laß dieses Ding in Ruhe. Es ist schon kaputt genug, und vielleicht kann Slim es wieder reparieren.“
„Ich kann es reparieren.“
„Ach! Und in welcher Schule hast du deinen Elektroingenieur gemacht? In dieser Rolle sind zweihundert Fuß Draht, das macht fünfzig für ihn. Willst du ihm wirklich alles geben, Slim?“
„Ja, ich denke schon.“ Slim sah Lhin zweifelnd an. „Hast du so ein Ding schon mal in der Hand gehabt, Lhin? Die Kontrollen für die Ionenzufuhr und die Injektoren sind ziemlich kompliziert in so einer Rakete. Wieso glaubst du, daß du den Injektor reparieren könntest? Es sei denn, deine Rasse besaß solche Dinge, und du hast die Berichte studiert.“
Lhin suchte nach Worten, als er es zu erklären versuchte. Sein Volk hatte solche Dinge nicht besessen, seine Atomenergie hatte auf andere Weise funktioniert, da Uran auf dem Mond nur in geringen Mengen vorkam und direkt in Kraft umgewandelt worden war. Aber das Prinzip dieses Geräts war ihm klar, auch wenn er es nur von außen sah. Er konnte die Art, wie es funktionierte, in seinem Kopf spüren.
„Ich fühle es. Ich hätte es schon reparieren können, als ich eben erst herangewachsen war. Es ist die Art, wie ich denke, nicht die Art, wie ich lerne – obwohl ich alles in den Berichten gelesen habe. Dreihundert Millionen Jahre lang, nach eurer Zeitrechnung, hat mein Volk das alles gelernt – und nun fühle ich es.“
„Dreihundert Millionen Jahre! Ich wußte, daß deine Rasse alt ist, als du mir sagtest, du hättest von Anfang an reden und lesen können – aber damals war unsere Erde noch von Dinosauriern bewohnt.“
„Ja, mein Volk hat sie auf eurer Welt gesehen“, versicherte Lhin feierlich. „Darf ich das Ding reparieren?“
Slim schüttelte verwirrt den Kopf und übergab dem Mondmann wortlos einen Werkzeugkasten.
„Dreihundert Millionen Jahre, Fats … Und während all dieser Zeit waren sie weiter, als wir es jetzt sind. Als wir noch kleine Kriechtiere waren und von den Eiern der Dinosaurier lebten, flogen sie schon von einem Planeten zum anderen. Wenn sie auch nicht lange bei uns bleiben konnten – denn die Erdenschwerkraft ist sechsmal so stark wir die des Mondes. Und jetzt – nur weil sie auf einer leichten Welt bleiben mußten und der Luftverlust sie dazu zwang, sich hier zurückzuziehen und künstlich die nötigen Lebensbedingungen zu schaffen, ist nur noch Lhin übrig.“
„Und wieso wird er deshalb zum Mechaniker?“
„Durch Instinkt. Überleg doch, was die Tiere in demselben Zeitraum instinktiv gelernt haben – sie wissen, was sie essen müssen, sie wittern ihre Feinde, sie sorgen für ihre Jungen. Lhin kennt sich instinktiv mit dieser Maschinerie aus. Wahrscheinlich weiß er nicht alles, aber er kann fühlen, wie so ein Ding funktionieren müßte. Wenn man jetzt noch bedenkt, wie viele wissenschaftliche Berichte er gelesen hat … Eigentlich dürfte es keine einzige Maschine geben, die er nicht reparieren kann.“
Fats sagte sich, daß es keinen Sinn hatte zu protestieren, und so schaute er schweigend zu. Entweder brachte der Affe das Ding in Ordnung, oder sie würden nie mehr von hier wegkommen. Lhin hatte eine Metallschere genommen und die Kontrollkiste abgetrennt. Mit erstaunlichem Geschick löste er Drähte, zog Röhren heraus, kuppelte

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