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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Tasche griff. Schreck und Überraschung überzogen ihr Gesicht. Dann hatte er sie. Ihre Muskeln spannten und wanden sich wie Stahlfedern. Aber sie waren nutzlos gegen seine Superstärke, seine Superschnelle. Er fesselte sie mit Draht, den er in einer halbgeöffneten Schublade bemerkt hatte.
Dann trat er zurück, und in diesem Augenblick traf Leigh der Schock, den das plötzliche Erkennen des unglaublichen Geschehnisses mit sich brachte. Er begriff erst jetzt, daß all dies, was so normal zu sein schien, in Wirklichkeit derart unfaßbar und übermenschlich war und sich derart schnell abspielte, daß nur Sekunden verstrichen waren, seitdem er den Raum betreten hatte.
Sein privater Gedanke endete. Er wurde gewahr, daß der Geist nüchtern erwog, was er getan hatte und was er noch tun mußte, bevor der Meteorit vollständig unter Kontrolle sein würde.
Der Sieg der Vampire stand nahe bevor.
Es kam die Phase, in der er durch lange, leere Korridore schritt und mehrere Treppenfluchten hinuntereilte. Er eilte mit einem simplen, tödlichen Vorhaben vor Augen geradewegs zu den Maschinenräumen auf dem vierten Stockwerk, wo Professor Ungarn und Hanardy daran arbeiteten, einen neuen Verteidigungsenergieschirm zu errichten.
Er fand Hanardy allein vor. Der Mann stand an einer Drehbank, die laut summte, und das Geräusch machte es ihm leicht, sich heranzuschleichen.
Der Professor befand sich in einem riesenhaften Raum, in dem große Maschinen summten. Er war ein hochgewachsener Mann, und er hielt seinen Rücken der Tür zugekehrt, als Leigh eintrat. Aber seine Reaktionen waren ungleich viel schneller als Hanardys, schneller noch als die des Mädchens. Er fühlte die Gefahr. Mit katzengleicher Geschmeidigkeit wirbelte er herum und unterlag im gleichen Augenblick Muskeln, die ihn überwältigten. Leigh fesselte ihn und hatte während dieser Arbeit einen Moment Zeit, seinen Gefangenen zu betrachten.
Auf den Fotografien, die Leigh gesehen hatte, war das Gesicht des Professors gefühlvoll, müde, zugleich aber edel gewesen, wie er es der Dreegh, Merla, im Hotel erklärt hatte. Aber es war mehr als das. Der Mann strahlte buchstäblich Kraft aus, wie es kein Foto zu zeigen vermochte, gute Kraft im Gegensatz zu der rohen, bösartigen Kraft der Dreeghs.
Der Eindruck einer kraftvollen Persönlichkeit verging vor der Aura kosmetischer Müdigkeit, die ihn umgab. Es war ein erstaunlich gefurchtes Gesicht. Und Leigh erinnerte sich plötzlich daran, was die Dreegh-Frau gesagt hatte. Es traf alles zu: tief eingegrabene Linien von Trauer und unsagbarem seelischem Leiden, verwoben mit einer seltsamen Abgeklärtheit. Wie Resignation. In jener Nacht vor vielen Monaten hatte er die Dreegh-Frau gefragt: Resignation wovor? Und jetzt fand er hier in diesem zermarterten, gütigen Antlitz die Antwort: Resignation vor der Hölle.
Eigenartigerweise tröpfelte eine unerwartete zweite Antwort in sein Bewußtsein: Schwachsinnige; es sind Galaktische Schwachsinnige. Kluggs. Der Gedanke schien keinen Ursprung zu besitzen, aber er gewann an Stärke. Professor Ungarn und seine Tochter waren Kluggs. Schwachsinnige im Galaktischen Sinn. Kein Wunder, daß das Mädchen wie eine geistesgestörte Person reagiert hatte. Offensichtlich hier geboren, mußte sie die Wahrheit erst in den letzten zwei Monaten geahnt haben.
Der Intelligenzquotient von menschlichen Schwachsinnigen schwankte zwischen fünfundsiebzig und neunzig, der von Kluggs etwa zwischen zweihundertfünfundzwanzig und vielleicht zweihundertdreiundvierzig. Wie mußte erst die Galaktische Zivilisation beschaffen sein, wenn die Dreeghs über vierhundert verfügten, und die Kluggs, die auf der niedrigsten Intelligenzstufe standen, nach irdischem Standard den größten Genies gleichkamen und die höchste Intelligenzebene einnahmen? Jemand mußte natürlich die eintönigen Routinearbeiten der Zivilisation ausführen. Offensichtlich wurden Kluggs und Lennels und dergleichen dazu bestimmt. Kein Wunder, daß man ihnen die Last ihrer untergeordneten Existenz ansah, die sich selbst auf ihre innerste Nerven- und Muskelstruktur auswirken mußte. Kein Wunder, daß ganze Planeten in Unkenntnis gehalten wurden.
Leigh hatte den Professor an Händen und Füßen gefesselt und begann jetzt, Stromkreise auszuschalten Mehrere der großen Motoren verlangsamten sich bereits sichtlich, als er den riesenhaften Maschinenraum verließ. Das machtvolle Brummen der Kraft wurde leiser und leiser.
Wieder im Apartment des Mädchens, betrat er

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