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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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ebenfalls aus transparentem Plastik, die einen Bericht über Klaatus Besuch und die Ereignisse nach seiner Ankunft sowie einen kurzen Tonfilm enthielt, auf dem seine wenigen Gesten und Worte aufgezeichnet waren.
    Cliff saß ganz still auf den Metallschultern und wünschte, er könnte Gnuts Gesicht sehen. Auch der Roboter verharrte lange Zeit reglos in seiner gebeugten Haltung, in einer Pose respektvoller Betrachtung. Auf dieser hell beleuchteten Pyramide, vor den Augen einer angstvollen, erregten Menge, erwies Gnut seinem schönen, angebeteten Herrn die letzte Ehre.
    Dann bewegte er sich plötzlich, griff nach der kleinen Plastikkiste, richtete sich auf und begann die Treppe hinabzusteigen.
    Er ging zurück durch das Wasser, geradewegs auf das Gebäude zu, über Wiesen und Wege, unaufhaltsam, mit gleichmäßigen Schritten. Vor ihm wichen die Menschen zurück, liefen hinter ihm her in gebührendem Abstand, zertrampelten einander im Bemühen, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Von Gnuts Rückkehr gab es keine Fernsehaufzeichnung. Denn die erregte Menge hatte die Geräte bereits demoliert, als Gnut zum Grab gegangen war.
    Als sie sich dem Gebäude näherten, sah Cliff, daß das Projektil des Panzerwagens ein Loch in die Wand gerissen hatte, das mit einem Durchmesser von zwanzig Fuß vom Dach bis zum Boden reichte. Das Tor stand immer noch offen, und Gnut stieg über den Schutt hinweg, ohne den gleitenden Rhythmus seiner Schritte zu unterbrechen, und ging geradewegs auf das Schiff zu. Cliff fragte sich, ob ihn der Roboter jetzt freilassen würde.
    Seine Hoffnung erfüllte sich. Gnut stellte ihn auf die Füße und zeigte zum Tor. Dann gab er die Laute von sich, die das Schiff öffneten. Die Rampe sank herab, und er ging hinein.
    Und dann beging Cliff jene verrückte, mutige Tat, die ihn berühmt machte. Als die Rampe zurückzugleiten begann, sprang er darauf und betrat das Schiff. Die Luke schloß sich.
    7

    Es war stockdunkel und ringsum herrschte Grabesstille. Cliff rührte sich nicht. Er spürte, daß Gnut dicht vor ihm stand.
    Die harte Metallhand packte ihn um die Taille, zog ihn an den kalten Körper, trug ihn irgendwohin. Plötzlich Übergossen versteckte Lampen den Schiffsraum mit bläulichem Licht.
    Gnut stellte Cliff auf die Beine und sah ihn an. Der junge Mann bereute seine unüberlegte Tat bereits, aber der Roboter schien nicht böse zu sein, wenn die roten Augen auch unergründlich waren. Er zeigte auf einen Stuhl in der Ecke des Raumes, und Cliff gehorchte und setzte sich ermattet und wagte vorerst nicht sich umzublicken.
    Als er sich von seinem Schrecken erholt hatte, stellte er fest, daß er sich in einem kleinen Labor befand. Komplizierte Metall- und Plastikapparate waren an den Wänden aufgestellt oder bedeckten mehrere kleine Tische. Er wußte nicht, wozu diese Geräte dienten, und er konnte es auch nicht erraten. Das Zentrum des Raumes beherrschte ein länglicher Metalltisch, auf dem eine große Kiste stand. Sie sah wie ein Sarg aus und war durch viele Drähte mit einem komplizierten Apparat an der gegenüberliegenden Wand verbunden. Ein Lichtkegel strömte von einer Lampe, aus vielen Röhren zusammengesetzt, auf den Tisch herab.
    Ein Ding, das halb verdeckt auf einem anderen Tisch lag, sah wohlvertraut aus und schien überhaupt nicht hierherzupassen. Es war eine Aktentasche – eine ganz gewöhnliche Erdentasche, und Cliff fragte sich, wie sie hierhergekommen war.
Gnut schenkte ihm keine Beachtung. Mit einem massiven Werkzeug öffnete er die kleine Plastikkiste, die er aus dem Grab geholt hatte. Er nahm die Filmrolle heraus und verbrachte eine volle halbe Stunde damit, sie in den Apparat einzulegen, der durch Drähte mit dem Sarg verbunden war. Fasziniert sah Cliff zu, wie geschickt der Roboter die harten Metallfinger bewegte. Als diese Aufgabe bewältigt war, begann Gnut an mehreren Zusatzgeräten zu arbeiten, die auf einem anderen Tisch standen. Dann hielt er nachdenklich inne. Schließlich zog er an einem langen Hebel.
    Eine Stimme kam aus dem Sarg – die Stimme des ermordeten Botschafters.
„Ich bin Klaatu“, sagte sie. „Und das ist Gnut.“
Der Tonfilm, dachte Cliff. Die ersten und letzten Worte, die der Botschafter nach seiner Ankunft gesprochen hatte. Aber in der nächsten Sekunde erkannte er, daß er sich geirrt hatte. Ein Mann lag in der Kiste. Der Mann bewegte sich, setzte sich auf, und Cliff starrte in Klaatus lebendes Gesicht.
Klaatu blinzelte überrascht und redete hastig auf Gnut

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