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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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ärgerlich. „Du hast ihn da hindurchbefördert. Ich habe ihn überhaupt nicht angerührt.“
„Ja, aber es ist deine Schuld. Wenn du dich nicht eingemischt hättest, wäre das nicht passiert.“
„Ich mich eingemischt? Du unverschämter Heuchler – du bist doch hier hereingeplatzt und hast dich in unsere Angelegenheit gemischt. Dabei fällt mir ein – du schuldest mir noch Aufklärung für dieses unerhörte Benehmen. Was hast du dir eigentlich gedacht – “
Sein Gegenüber unterbrach ihn. „Laß das jetzt!“ sagte er finster. „Es ist doch zu spät. Er ist durch.“
„Zu spät wozu?“ wollte Wilson wissen.
„Zu spät, um diesen Lauf der Ereignisse aufzuhalten.“
„Und warum sollten wir das?“
„Weil“, antwortete Nummer Drei bitter, „Diktor mich – das heißt dich … oder besser gesagt, uns – ganz erbärmlich hinters Licht geführt hat. Er hat dir doch versprochen, dich dort drüben“ – er deutete auf das Tor – „zu einem hohen Tier zu machen, nicht wahr?“
„Ja“, gab Wilson zu.
„Nun, das ist alles ganz großer Blödsinn und einfach falsch. Er will uns offensichtlich mit diesem Apparat nur so unentwirrbar in die Zeit verwickeln, daß wir niemals mehr richtig herausfinden können.“
Wilson spürte plötzlich einen leisen, nagenden Zweifel. Das konnte wahr sein. Bestimmt lag nicht viel Sinn in den bisherigen Ereignissen. Und schließlich: warum sollte Diktor seine Hilfe brauchen, sie so nötig brauchen, daß er mit ihm Halbe-Halbe machen wollte? Das war offensichtlich ein wunder Punkt in seinen verschwommenen Darlegungen.
„Woher willst du das wissen?“ fragte er.
„Wozu sollen wir das jetzt erörtern?“ entgegnete der andere ungeduldig. „Warum nimmst du nicht einfach mein Wort dafür zum Pfand?“
„Warum sollte ich das?“
Sein Gefährte sah ihn mit einem Blick erbitterter Verzweiflung an. „Wenn du mir nicht glaubst, wem willst du dann glauben?“
Die unentrinnbare Logik dieser Frage ärgerte Wilson gewaltig. Er hatte sowieso eine Antipathie gegen dieses unerwünschte Duplikat seiner selbst, und daß es ihm dann auch noch zumutete, sich blindlings seiner Führung anzuvertrauen, reizte ihn noch mehr. „Ich bin aus Missouri“, erwiderte er. „Ich muß mich selbst überzeugen.“ Damit schritt er auf das Tor zu.
„Wo willst du hin?“
„Durch! Ich gehe jetzt zu Diktor und werde ein Hühnchen mit ihm rupfen!“
„Bleib!“ warnte ihn der andere. „Vielleicht können wir diesen Kreislauf auch jetzt noch aufhalten.“ Wilson sah ihn nur verstockt an. Sein Gegenüber seufzte. „Also geh, meinetwegen“, gab er nach. „Schließlich ist es deine eigene Beerdigung. Ich wasche meine Hände in Unschuld.“
Wilson, der bereits im Begriff war, durch das Tor zu steigen, zögerte einen Augenblick. „Wirklich? Hm-m-m – wie kann es aber meine Beerdigung sein, wenn es nicht zugleich deine ist?“
Der andere sah ihn verständnislos an, plötzlich aber zuckte ein aus Verstehen und Besorgnis gemischter Ausdruck über sein Gesicht. Das war das letzte, was Wilson von ihm sah, bevor er durch das Tor schritt.
In der Torhalle befand sich niemand, als Wilson von der anderen Seite her eintrat. Er sah sich nach seinem Hut um, konnte ihn aber nicht entdecken, und ging dann hinter die erhöhte Plattform, um den Ausgang zu suchen, an den er sich erinnerte. Fast wäre er dabei mit Diktor zusammengestoßen.
„Ah, da sind Sie ja!“ begrüßte der ältere Mann ihn.
„Fein, fein! Jetzt ist nur noch eine ganze Kleinigkeit zu erledigen, dann haben wir alles ins rechte Lot gebracht. Ich bin sehr zufrieden mit Ihnen, Bob, wirklich, sehr zufrieden.“
„So, sind Sie das, wie?“ fuhr Bob ihn wütend an. „Es ist nur ein Jammer, daß ich nicht dasselbe über Sie sagen kann! Ich bin nicht im geringsten zufrieden. Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, mich in diesen … diesen wahnsinnigen Kreislauf zu schicken, ohne mich zu warnen? Was bedeutet dieser ganze Unsinn? Warum haben Sie mir nichts davon gesagt?“
„Sachte, sachte“, entgegnete der andere, „regen Sie sich nicht auf. Seien Sie ehrlich – wenn ich Ihnen erzählt hätte, daß Sie nach Ihrer Rückkehr sich selbst von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen würden, hätten Sie mir das geglaubt? Raus mit der Sprache, aber ohne Ausflüchte!“
Wilson mußte zugeben, daß er das nicht geglaubt haben würde. „Na also“, fuhr Diktor achselzuckend fort; „hätte es dann irgendeinen Zweck gehabt, Ihnen mehr zu erzählen? Sie hätten

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