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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Unsinn ein für allemal einen Riegel vorschieben.
Die beiden anderen stritten sich; einer schwankte betrunken auf das Bett zu. Der andere packte seinen Arm. „Das kannst du nicht tun!“ sagte er.
„Laß ihn jetzt bitte in Ruhe!“ fuhr Wilson sehr heftig und mit lauter Stimme dazwischen.
Die beiden anderen wirbelten herum und musterten ihn betroffen. Wilson beobachtete, wie der nüchternere des Paares ihn abschätzend betrachtete, sah, wie sein Ausdruck von ungläubigem Staunen zu erschrockener Gewißheit wechselte. Der andere, der erste Wilson, schien Mühe zu haben, sich überhaupt auf ihn zu konzentrieren. Das wird noch eine harte Aufgabe, dachte Wilson; der Kerl ist ja stinkbesoffen. Wie kann man nur so dumm sein, auf leeren Magen Alkohol zu trinken! Das ist nicht nur dumm, sondern auch sinnlose Verschwendung guten Schnapses.
Er war gespannt, ob sie ihm noch einen Schluck übriggelassen hatten.
„Wer sind Sie?“ verlangte sein betrunkener Doppelgänger zu wissen.
Wilson sah ,Joe’ an. „Er kennt mich“, sagte er bedeutungsvoll.
,Joe’ musterte ihn noch einmal eingehend. „Ja“, gab er zu, „ja, ich glaube, ich kenne dich. Aber was, zum Teufel suchst du denn hier? Und warum versuchst du, den Plan auffliegen zu lassen?“
„Keine Zeit für langatmige Erklärungen“, sagte Wilson rasch. „Ich weiß mehr darüber als du – das wirst du zugeben müssen –, und folglich kann ich ihn auch besser beurteilen. Er geht nicht durch das Tor.“
„Ich gebe überhaupt nichts dergleichen zu …“
Das Läuten des Telephons beendete ihren Streit. Wilson begrüßte die Unterbrechung erleichtert, denn er erkannte, daß er die Sache vom verkehrten Ende her anging. War es denn möglich, daß er diesem Geschehen genauso schwerfällig gegenüberstand wie anscheinend dieser hoffnungslose Dummkopf? Machte er auf andere Leute vielleicht auch einen solchen Eindruck? Aber die Zeit war zu kurz für Selbsterforschung und Selbstverdammung.
„Nimm den Hörer ab!“ befahl er Bob (dem betrunkenen) Wilson. Der Betrunkene machte einen streitsüchtigen Eindruck, gehorchte aber, als er sah, daß Bob (,Joe’) Wilson ihm zuvorkommen wollte.
„Hallo … Ja. Wer spricht da? … Hallo … Hallo!“
„Was war los?“ fragte ,Joe’.
„Nichts. Irgendein Verrückter mit einem fehlgeleiteten Sinn für Humor.“ Das Telephon läutete wieder. „Da ist er nochmal.“ Der Betrunkene riß den Telephonhörer an sieht, bevor die anderen ihn fassen konnten. „Hör zu, du verkümmerter Gartenzwerg! Ich bin ein vielbeschäftigter Mann und kein telephonisches Auskunftsbüro! … Wie? Oh, du bist’s Genevieve …“ Wilson schenkte dem Telephongespräch wenig Beachtung – er hatte es schon zu oft gehört und mußte zu viel anderes bedenken. Seine erste Personifizierung war viel zu betrunken, um vernünftig denken zu können; daher mußte er ein Argument finden, das ,Joe’ einleuchtete – anderenfalls würde er den beiden unterlegen sein. „… Wie bitte? Oh, gewiß doch!“ endete das Telephongespräch. „Jedenfalls komm’ ich heut’ abend zu dir. Wiedersehen.“
Wilson wußte, daß er jetzt sprechen mußte, bevor dieser redselige Tölpel wieder den Mund öffnen konnte. Aber was würde überzeugend klingen?
Doch seine berauschte Erstausgabe sprach zuerst. „Also gut, Joe“, erklärte er; „ich bin bereit, mitzukommen, wenn du soweit bist.“
„Fein!“ sagte Joe. „Du brauchst nur hindurchzugehen. Das ist alles.“
Die Situation entzog sich seiner Kontrolle – auf einmal sah alles ganz anders aus, als er es geplant hatte. „Nein, das wirst du nicht tun!“ stieß er barsch hervor und sprang vor das Tor. Er mußte sie zur Einsicht bringen, und das so rasch wie möglich.
Aber er bekam keine Chance mehr dazu. Der Betrunkene verwünschte ihn erst in Grund und Boden und holte dann zu einem Schwinger nach ihm aus; Wilson riß die Geduld. In einer Mischung von Wut und Frohlocken erkannte er plötzlich, daß er schon seit langem darauf gewartet hatte, jemand verprügeln zu können. Wofür hielten die beiden sich, daß sie es wagten, in seine Zukunft eingreifen zu wollen?
Der Betrunkene war unbeholfen; Wilson unterlief ihn und traf ihn hart ins Gesicht. Der Schlag war gewichtig genug, um einen nüchternen Mann überzeugt zu haben, aber sein Widersacher schüttelte nur den Kopf und drang wieder auf ihn ein. ,Joe’ kam ihm zu Hilfe. Wilson kam zu dem Schluß, daß er seinen ersten Gegner möglichst rasch abfertigen und ,Joe’ seine volle

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