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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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trat er aus der Steuerkabine, eilte zum Tor hinüber und schritt ohne Umstände in sein Zeitalter zurück.
Er stieß mit der Nase gegen die Ziegelmauer. Ein wenig zu scharf eingestellt, schmunzelte er, während er zwischen der Wand und dem Tor hervorrutschte. Das Tor hing ungefähr vierzig Zentimeter von der Mauer entfernt und ungefähr parallel zu ihr in der Luft. Doch der Zwischenraum reichte aus, entschied er – keine Ursache, zurückzugehen und es mit der Steuerung weiter abzurücken. Er stahl sich aus der Sackgasse und ging quer über das Collegegelände zur Studentenkantine hinüber, um keine Zeit zu verlieren.
„Hallo, Bob.“
„Hallo, Soup. Kannst du mir einen Scheck einlösen?“
„Wieviel?“
„Zwanzig Dollar.“
„Nun – ich glaube schon. Ist der Scheck in Ordnung?“
„Ich hoffe es. Er lautet auf mein eigenes Konto.“
„Na, notfalls kann ich ihn mir ja als Andenken aufheben.“ Er blätterte eine Zehnernote, eine Fünfer und fünf Einer auf den Tisch. „Tu das“, riet Wilson ihm. „Meine Unterschriften werden noch zu Raritäten in Sammlerkreisen werden.“ Er reichte ihm den Scheck, nahm das Geld und ging weiter zur Buchhandlung im selben Gebäude. Die meisten Bücher auf seiner Liste konnte er hier kaufen. Zehn Minuten später hatte er folgende Titel erstanden:
Das Buch vom Fürsten, von Niccoló Machiavelli, Hinter den Kulissen des Wahlkampfes, von James Farley, Mein Kampf (unbereinigte Ausgabe), von Adolf Schicklgruber, Wie man Freunde gewinnt und Menschen beeinflußt, von Dale Carnegie.
Die anderen Titel waren in der Buchhandlung nicht vorrätig; er ging in die Universitätsbibliothek hinüber und entlieh das Handbuch des Grundstückmaklers, die Geschichte der Musikinstrumente und den Quartband Stilwandel der Bekleidungsmode. Das letzte Buch war ein umfangreicher Band mit wunderschönen Farbbildern und gehörte eigentlich in die Handbibliothek. Er mußte seine ganze Überredungskunst aufbieten, um es für vierundzwanzig Stunden ausleihen zu dürfen.
Inzwischen war er ziemlich beladen; daher verließ er das Universitätsgelände, ging in ein Leihhaus und kaufte zwei gebrauchte, aber stabile Koffer. In einen davon packte er die Bücher. Von dort ging er in die größte Musikalienhandlung der Stadt und verbrachte fünfundvierzig Minuten mit der Auswahl von Schallplatten, wobei er besonderen Wert auf Swing und Boogie-Woogie legte – alles sehr gefühlsbetonte Stücke. Aber auch klassische und halbklassische Stücke vernachlässigte er nicht, wandte jedoch den gleichen Maßstab auf diese Kategorien an – jedes Musikstück mußte etwas Sinnliches und Zwingendes ausstrahlen. Das Resultat war eine recht merkwürdige Sammlung, Platten wie die Marseillaise, Ravels Bolero, vier Stücke von Cole Porter und L’Apres-midi d’un Faune.
Er bestand darauf, den besten mechanischen Plattenspieler zu kaufen, den es zur Zeit auf dem Markt gab, so sehr der Verkäufer sich auch bemühte, ihn davon zu überzeugen, daß nur ein elektrischer für ihn in Frage käme. Schließlich aber hatte er seinen Willen durchgesetzt, schrieb einen Scheck für seine Einkäufe, packte alles in seine Koffer und ließ sich von dem Verkäufer ein Taxi herbeitelephonieren.
Das Ausschreiben des Schecks bereitete ihm einige Gewissensbisse. Das Papier war völlig wertlos, denn schon mit dem ersten Scheck, den er in der Studentenkantine eingelöst hatte, war sein Konto restlos erschöpft. Er hatte den Verkäufer aufgefordert, seine Bank anzurufen, weil er gerade das unbedingt verhindern wollte. Der Trick hatte gewirkt. Ihm war der Dauerrekord für Wechselreiterei geglückt – dreißigtausend Jahre!
Als das Taxi gegenüber der kleinen Sackgasse hielt, wo er das Tor aufgestellt hatte, sprang er heraus.
Das Tor war verschwunden.
Ein paar Minuten blieb er, leise vor sich hinpfeifend, stehen und verdammte sich und seine ganze Schlauheit in Grund und Boden. Die Konsequenzen des ungedeckten Schecks schienen gar nicht mehr so hypothetischer Natur zu sein.
Jemand zupfte ihn am Ärmel. „Sie, junger Mann, brauchen Sie meine Karre noch oder nicht? Der Zähler läuft noch.“
„Wie? Oh, gewiß.“ Er folgte dem Chauffeur und kletterte wieder ins Taxi.
„Wohin?“
Das war ein Problem. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr, erinnerte sich aber rechtzeitig, daß dies normalerweise zuverlässige Instrument durch einen Prozeß gegangen war, der seine Angaben zumindest zweifelhaft erschienen ließ.
„Wie spät ist es?“ fragte er

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