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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Desintegrationsprozeß zu unterwerfen wie – nun, wie den Mannikin. Aber wenn er bei seiner Konstruktion etwas Wesentliches übersah – was blieb ihm dann anderes übrig?
Lösung: Er durfte nichts übersehen. Sam grinste bitter, als der Lift ihn zu seinem Büro trug. Wenn er nur noch etwas Zeit hätte, um mit einer Person zu üben, deren Reaktionen er so genau kannte, daß ihm jede Abweichung von der Norm sofort auffiel! Aber der seltsame, alte Mann würde heute abend kommen: und wenn der Besuch den Build-A-Man-Baukasten betraf, würden Sams Experimente ein abruptes Ende finden. Und wo sollte er eine solche Person finden – er hatte wenig echte Freunde, mit denen er sich wirklich verbunden fühlte. Und um Nutzen aus dem Experiment zu ziehen, mußte es jemand sein, den er ebenso kannte wie sich selbst.
Sich selbst!
„Ihr Stockwerk, Sir!“ Der Liftboy sah ihn tadelnd an. Sams Ausruf hatte ihn dazu veranlaßt, die Kabine zehn Zentimeter unter dem Stockwerksniveau zum Halten zu bringen.
Und warum nicht er selbst? Sam kannte seine eigenen physischen Attribute besser als die Tinas. Und irgendwelche geistigen Instabilitäten in seinem reproduzierten Ich würden ihm lange, ehe sie den Punkt der Psychose oder noch Schlimmeres erreichten, auffallen. Und das Schönste daran war, daß er nicht die geringsten Skrupel haben würde, einen überflüssigen Sam Weber zu zerlegen! Ganz im Gegenteil: Es wäre viel schrecklicher, wenn ein Duplikat seiner Persönlichkeit existierte, und es mußte ihm Erleichterung bringen, es zu entfernen.
Einen Zwilling seiner selbst herzustellen, würde ihm die notwendige Übung in einem vertrauten Medium liefern. Ideal! Er würde sehr sorgfältig Notizen machen müssen, damit er – falls irgend etwas schiefging – genau wußte, welche Fehler er vermeiden mußte, wenn er seine Tina baute.
Und vielleicht interessierte sich der alte Knilch gar nicht für den Baukasten. Und selbst wenn dem so war – Sam konnte immer noch den Rat seiner Wirtin annehmen und nicht zu Hause sein, wenn der Mann kam.
    Lew Knight starrte das Instrument an, das Sam in der Hand hielt. „Was, im geheiligten Namen von Blackstone und all seiner Kommentare, ist das? Das sieht wie ein Rasenmäher für ein Fensterkästchen aus!“
    „Es ist – äh – eine Art Meßgerät. Man kann damit die richtigen Maße nehmen. Ich kann mein Hochzeitgeschenk, das ich vorhabe, nicht bekommen, wenn ich nicht die richtigen Maße habe. Tina, würde es Ihnen etwas ausmachen, in den Gang herauszukommen?“
    Sie sah das Gerät zweifelnd an. „Das tut doch nicht weh?“
Es würde überhaupt nicht weh tun, versicherte ihr Sam. „Ich möchte das bloß bis nach der Feier vor Lew geheimhalten.“
Sie lächelte schon wieder und ging vor Sam hinaus. „He, Euer Ehren!“ rief einer der jungen Anwälte Lew nach. „He, Euer Ehren, lassen Sie das nicht zu! Besitz ist alles, sagt Sam immer. Er bringt sie bestimmt nicht zurück.“
Lew zwang sich zu einem Lächeln und beugte sich über seine Arbeit.
„Ich möchte jetzt, daß Sie in die Damentoilette gehen“, erklärte Sam der verblüfften Tina. „Ich werde draußen Wache stehen und den anderen sagen, daß die Toilette nicht funktioniert. Wenn jemand drinnen ist, dann warten Sie, bis sie wieder geht. Und dann ziehen Sie sich aus.“
„Ausziehen?“ kreischte Tina.
Er nickte. Und dann erklärte er ihr sehr sorgfältig und ohne die geringste Einzelheit zu übergehen, wie sie den Junior Biokalibrator benutzen mußte; wie sie den Schalter anknipsen mußte, um das Band in Bewegung zu setzen; wie sie jeden Quadratzoll ihres Körpers abtasten mußte. „An diesem kleinen Arm können Sie es auch gegen Ihren Rücken halten. Stellen Sie jetzt keine Fragen! Los!“
In fünfzehn Minuten war sie wieder zurück und stopfte sich die Bluse in den Rock. Das Band musterte sie voll Staunen. „Das ist eigenartig – nach der Spule ist mein Jodgehalt …“
Sam riß ihr den Biokalibrator schnell weg. „Denken Sie nicht mehr daran! Das Ganze ist eine Art Kode. Es sagt mir bloß, welche Größe und so. Sie werden ganz verrückt nach dem Geschenk sein, wenn Sie es sehen.“
„Ganz bestimmt!“ Sie beugte sich über ihn, als er niederkniete und das Band untersuchte, um auch ganz sicher zu sein, daß sie das Instrument richtig angewandt hatte. „Wissen Sie. Sam, ich habe immer das Gefühl gehabt, daß Sie einen ausgezeichneten Geschmack haben. Sie müssen uns oft besuchen, wenn wir verheiratet sind. Sie haben so herrliche

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