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Science Fiction aus Deutschland

Science Fiction aus Deutschland

Titel: Science Fiction aus Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers und Ronald M. Hahn Hrsg.
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anderen, die irgendein Grund veranlaßt oder gezwungen hatte, ihr viele Milliarden Lichtjahre entferntes Domizil zu verlassen und den Sternenlosen Abgrund zu überqueren, der die belebten Inseln des Universums trennte.
    Abrupt erhob sich Faro und suchte den Funkraum auf. Mit fahrigen Bewegungen tippte er die Identifikationsdaten und die erwünschte Bestätigung in den halbautomatischen Sender. Erst als die Rafferimpulse das Gerät verlassen hatten und noch in derselben Sekunde vom Linienschiff empfangen wurden, kam Faro zu Bewußtsein, was er getan hatte. Es schwindelte ihm, er beugte sich über die Kontrollen, fuhr sich mit der Rechten über das magere Gesicht mit den dünnen hellen Haaren, über der Stirn und verharrte so eine Weile.
    Wenn dem Schiff etwas geschah! Er hatte die Energie- und Materieortung nicht vorgenommen, die innerstellaren Gravitationsschwankungen nicht überprüft – und dem Schiff dennoch freie Bahn erteilt. Ein solcher Fehler war ihm noch nicht unterlaufen, so weit er zurückdenken konnte.
    Hastig verließ er den Funkraum und kletterte in die im obersten Stockwerk der Kuppel gelegene Ortungszentrale, wo er sich sofort an die Arbeit machte. Mehr denn je schien ihm das Ablesen der Instrumente Schwierigkeiten zu machen; er kniff die von kleinen Fältchen umgebenen Augen zusammen, sortierte ausgeworfene Lochstreifen, trug die Werte in eine Tabelle ein, übertrug sie auf ein Diagramm und stellte die Ergebnisse fertig. Lange bevor er seine Tätigkeit beendet hatte, hingen die Ergebnisse des Rechengehirns in Form eines Lochstreifens aus dem Schlitz, aber Faro ließ sich nicht beirren. Als er die Resultate des Rechengehirns mit den seinen verglich, nickte er befriedigt vor sich hin. Die Daten stimmten überein – es war alles in Ordnung. Die Gravitation war im gesamten System konstant, der Kurs des Schiffes frei von Fremdkörpern aller Art, auch waren keine Anzeichen für Energieemissionen oder sonstige Unregelmäßigkeiten zu erkennen.
    Auf dem Bildschirm der Energieortung konnte Faro das Raumschiff als leuchtendes Pünktchen wahrnehmen. Es flog mit 75 % Lichtgeschwindigkeit in das System ein, würde in sieben Stunden Standardzeit den Relais-Planeten I passieren, fünf Stunden später den Relais-Planeten II, auf dem sich Faros Station befand, dann die Sonne, die riesige rote Sonne des Relais-Systems hinter sich lassen und endlich – wiederum acht Stunden später – den Relais-Planeten III passieren und das System verlassen. Es würde wieder die Geschwindigkeit erhöhen und in halbmateriellem Zustand den Flug im Hyperraum fortsetzen.
    Es schien alles routinemäßig zu verlaufen, tatsächlich. Man konnte das Schiff wieder sich selbst überlassen.
    Mit zögernden Schritten betrat Faro wenig später wieder die kleine Ambulanz. Hinter der Schleuse der ultravioletten Dusche empfing ihn wieder der starke Geruch des sterilisierenden Ozons und das beängstigende pffffft – pffffft der Sauerstoffpumpe.
    Faro nahm Platz neben der Therapeutischen Automatik und betrachtete das Gesicht seiner Frau. Da begriff er, warum das monotone Keuchen der Pumpe sein Verantwortungsbewußtsein hatte verdrängen können, wieso er einige tausend Leben in Gefahr gebracht hatte, warum ihn nur ein einziges Leben interessierte – das bald enden würde.
    Von dem sichtlich verfallenden Antlitz der Frau ging eine unbeschreibliche Faszination aus, eine Faro unvertraute Erhabenheit und Güte zeichnete sich in den Linien um die Mundwinkel ab. Aus dem Gesicht sprach die müde und doch euphorische Zufriedenheit eines gleichmütigen Sterbens. Die Augen waren geschlossen.
    Faro schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, seit er mit Isloa diesen Relais-Planeten betreten hatte. Es war alles vorhanden, was eine mehrköpfige Familie zu einem angenehmen Leben benötigte: großzügige und wertvoll ausgestattete Wohn- und Schlafräume, eine perfekte Küchenautomatik, eine kleine Turnhalle mit Schwimmbecken, und die Ambulanz, welche ihnen bisher gestattet hatte, alle Krankheitsfälle selbst mit Erfolg zu bekämpfen.
    Diesmal aber gab es keinen Kampf, nur ein überflüssiges Hinauszögern eines fast selbstverständlichen Abschiednehmens.
    Die Oberfläche des Planeten II hatten sie seit ihrer Ankunft nicht mehr betreten. Dort gab es nichts, was für einen Menschen reizvoll gewesen wäre. Der Planet War eine trockene Steinwüste, über der mächtige Orkane tobten und Schwaden giftiger Gase von Pol zu Pol trugen. Beides machte den Aufenthalt auf der

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