Science Fiction Jahrbuch 1983
verbleibt außer den genannten Reihen und Serien nur noch die SF-Heftreihe des Zauberkreis Verlags auf dem Markt.
Zwei Titel statt bisher einen im Monat bringt der Suhrkamp Verlag in seiner Phantastischen Bibliothek heraus. Diese vom Profil her etwas unklare Reihe – geboten wird eine Mixtur aus Phantastik, Weird Fiction, recht angestaubten Utopien sowie Science Fiction von Ballard über Autoren aus der DDR bis hin zu österreichischem Schriftstellernachwuchs – wird von Franz Rottensteiner herausgegeben. Eine weitere „Mischreihe“ aus SF und Weird Fiction kam bis 1982 unter dem Titel dtv phantastica im Deutschen Taschenbuchverlag heraus, wurde nun aber eingestellt.
Der Ullstein Verlag nahm seine SF-Reihe 1982 zunächst vom Markt zurück und machte ein halbes Jahr Pause. Ab Herbst 1982 soll es aber wieder mit zwei Titeln monatlich weitergehen. Ronald M. Hahn löst dabei den bisherigen Herausgeber Walter Spiegl ab. Die Subreihe Science Fiction Stories bleibt endgültig eingestellt.
Sieht man von den Verlagen Klett-Cotta, Diederichs und Zsolnay ab, die sich der literarischen Fantasy zugewandt haben (Zsolnay veröffentlicht außerdem eine verdienstvolle H. G. Wells Edition ), so bleibt im Hardcoverbereich vor allem der Hohenheim Verlag zu nennen, der 1981 eine Edition SF startete, aus der die Entwicklung der Science Fiction an herausragenden Beispielen nach vollzogen wird. Lektor und Herausgeber der Edition SF ist Klaus-Dietrich Petersen, für die Anthologie zeichnen Hans Joachim Alpers und Werner Fuchs verantwortlich.
Bleibt abschließend zu erwähnen, daß die SF 1981/82 auch verstärkt das Jugendbuch eroberte (wo es neue Reihen bzw. Serien bei den Verlagen Schneider, Weichert, Pelikan und Fischer gab) und daß der Tosa Verlag für Nebenmärkte wie Warenhäuser etc. eine bislang vor allem an Jugendliche adressierte Nachdruckreihe startete. (SF-Taschenbücher für diese Nebenmärkte produziert der Xenos Verlag.)
Der für die SF „legendäre“ Gebrüder Weiß Verlag ist mit neuem Besitzer wieder auf dem Markt, wenngleich vorerst nur alte Bestände neu angeboten werden.
Wie sehr SF und Fantasy zur Zeit den Leser interessieren, zeigen neben dem breiten Angebot auch die Ausnahmeerscheinungen: Nach dem Bestsellererfolg der Tolkien-Bücher in vergangenen Jahren führten 1981/82 mit Michael Endes Die unendliche Geschichte und Momo zwei Fantasytitel die deutschen Bestsellerlisten an.
Magazinszene
Nach Comet und 2001 wurde 1981 auch das letzte SF-Magazin in Zeitschriftenform, das Perry Rhodan-SF-Magazin, eingestellt. Obwohl erfolgreicher als die beiden erwähnten Objekte, war es letztlich dann wohl doch nicht erfolgreich genug. Wenn man von einigen Ansätzen im halbprofessionellen Bereich absieht, wo zarte Pflänzchen wie das Deutsche SF-Magazin und das Solaris-Magazin gedeihen, bleibt die Magazin-Szene also weiterhin auf den Taschenbuchbereich beschränkt. Hier allerdings ist sie breit entfaltet. Nach dem Story Reader, The Magazin of Fantasy and Science Fiction, Titan sowie Isaac Asimov’s SF-Magazin fügte der Heyne Verlag seiner Magazinpalette 1981 mit dem Heyne SF-Magazin ein weiteres Objekt hinzu – genaugenommen das erste „richtige“ Magazin, das außer Stories auch Artikel, Rezensionen, Bildseiten u.a.m. bietet. Der Moewig Verlag startete 1980 Kopernikus und den Science Fiction Almanach. 1981 kamen Auswahlbände von Analog (dem früheren Astounding, ein Magazin, das SF-Geschichte schrieb) hinzu.
Weitere Magazine bzw. magazinähnliche Taschenbuchreihen: SF-International,
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