Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)
angestrengt.
»Später«, fauchte Jakob und nahm das erhitzte Essen wieder aus dem silbern glänzenden Gerät. »Bring das Essen raus. Los!«
William gehorchte und brachte den lachenden und noch immer glücklich feiernden Männern ihr Essen.
»Hey Frischling!«, johlte Captain Hax, kaum dass er William erblickte. »Komm, feiere mit uns!«
William nahm die Einladung an und setzte sich neben Captain Hax. Augenblicklich vernahm er den starken Geruch von Alkohol, der ihm direkt ins Gesicht sprang.
»Warum so ein Gesicht Frischling?«, fragte Flint. »Du musst dich freuen! Wir machen Geld!« Ein kollektives Johlen begann von neuem. Die drei Männer stopften sich ihre Münder mit Essen voll und spülten es mit einem weiteren Schluck Hochprozentigem herunter. Woher sie den hatten, konnte William nur erahnen. Zumal das Mitführen von alkoholischen Getränken auf einem Raumschiff verboten war. Dennoch tranken Captain Hax und seine Crew ohne Ende ein Gesöff aus einer metallischen Schale, als wäre es Wasser. Jeder Bissen wurde mit einem Schluck heruntergespült und jeder Schluck wiederum wurde mit einem freudigen Aufschrei gefeiert. Selbst Jakob ließ sich zu ein oder zwei Schluck verleiten. Nur William hielt sich vollends zurück. Er wollte nüchtern bleiben und einen klaren Kopf behalten. Sollten die anderen sich nur betrinken, er würde schon wissen, wie er diese Situation am besten ausnutzen konnte.
Nach einer weiteren Stunde des Trinkens erreichten Lee und Flint einen komatösen Zustand. Ihre Köpfe lagen flach auf dem Tisch vor ihnen und ein leises Schnarchen war von ihnen zu vernehmen. Einzig Captain Hax schien noch in einem halbwachen Zustand verweilen zu können. Seine Augenlider fielen zwar immer wieder zu, doch zumindest war er noch ansprechbar. William tauschte einen kurzen Blick mit Jakob. Der verstand sofort, was William vorhatte und stimmte ihm nickend zu.
»Captain Hax?«, flüsterte William vorsichtig.
»Was gibs Fischling«, lallte der Captain.
»Darf ich Sie etwas fragen?«
»Türlich. Alles was du wills.«
William zögerte für einen Augenblick. Beinahe zu lange, denn Captain Hax war kurz davor in denselben Zustand wie Lee und Flint zu verfallen. »Haben Sie den Feind schon einmal gesehen?«
»Den Feind? Wo is er!?« Captain Hax fuchtelte angriffslustig mit seinen Armen umher, als müsse er sich verteidigen.
»Nein, Captain. Der Feind ist nicht hier!«, versuchte William ihn wieder zu beruhigen. Es funktionierte. »Ich wollte wissen, ob Sie den Feind schon einmal gesehen haben?«
»Ach so, sag das doch gleich«, sagte Captain Hax und beruhigte sich wieder.
»Und haben Sie den Feind gesehene?«, fragte William erneut und überlegte sich bereits, ob sein Plan so schlau gewesen war.
»Nein Junge. Nieman sieht ihn. Er is su schnell für uns.«
»Dann wurde er auch von keinem anderen Captain der Flotte gesehen?«
»Kein den ich kenn. Aber viele sin gestorben, die ich kannte… wegen Feind!«
»Wie sind sie gestorben?«
»Krawumms«, Captain Hax deutete mit seinen Händen eine Explosion an, »Sin alle weg und verschwunden.«
Wieder tauschte William und Jakob einen vielsagend Blick aus.
»Ich sagte es dir ja«, flüsterte Jakob.
»Ja«, sagte William nachdenklich und wandte sich erneut an den volltrunkenen Captain. »Captain Hax, was wissen Sie über das Pharmalien?«
»Was soll das William?«, mischte sich Jakob auf einmal ein.
»Captain? Was wissen sie über das Pharmalien?«, fragte William erneut und ignorierte Jakob.
»Das Pharmaien is ganz gefährlich«, lallte der Captain vor sich hin. »Tötet jeden.«
»Wie meinen Sie das Captain?«
»Is ein Geheimnis. Also pst, nicht weiter sagen.«
»Was ist ein Geheimnis?«
»Ich bin müde.« Jetzt legte auch Captain Hax seinen Kopf auf den Tisch.
»Captain Hax, was ist das Geheimnis?«, versuchte William noch eine Antwort auf seine Frage zu erhalten.
»Es vernichtet alles Fischling. Alles und jeden…«, sagte Captain Hax noch, bis seine Worte in ein lautes und regelmäßiges Atmen übergingen und er endgültig einschlief.
»Er weiß es«, murmelte Jakob erstaunt und gleichermaßen schockiert vor sich hin. William sagte nichts. Er wollte Jakob die Zeit und die Ruhe geben, um seine Gedanken zu sortieren.
»Ich muss los«, sagte Jakob plötzlich und sprang vom Tisch auf.
»Aber ich hab noch Fragen«, rief William ihm hinterher.
»Die müssen warten!«, sagte Jakob und verschwand aus dem Essensraum.
William sah auf die drei
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