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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
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ist nur noch ein lebloser Felsbrocken übrig. Mehr nicht.«
    William legte sein Messer beiseite und wartete gespannt auf eine Reaktion seines Vorgesetzten. Doch Jakob blieb nur regungslos und mit versteinerter Miene auf seinem Hocker sitzen. Er dachte nach, war tief in seinen Gedanken versunken. Nicht ganz die Reaktion, die sich William erhofft hatte, und doch weit von dem entfernt, was er befürchtet hatte.  
    »Wem hast du noch von deiner Entdeckung erzählt?«, fragte Jakob mit einem Mal. Seine Gedankenpause war wohl beendet.
    »Niemandem. Nur dir«, antwortet William wahrheitsgetreu.
    »Dann belasse es dabei.«
    »Wie bitte? Das kann doch nicht dein Ernst sein?«
    »Und ob das mein Ernst ist!«
    »Warum?«, fragte William entsetzt. »Warum sollte ich so eine wichtige Information für mich behalten?«
    »Weil dieses Wissen gefährlich ist. Viel gefährlicher als du es dir vorstellen könntest«, antwortet Jakob ruhig, aber bestimmt.
    »Gefährlich?«
    »Ja.«
    »Wieso?«
    »Deine Entdeckung ist nur die Spitze des Eisberges. Die Wahrheit geht noch viel tiefer und ist noch weitaus schrecklicher«, antwortet Jakob leise. Er befürchtete anscheinend, dass jemand das Gespräch belauschen könnte.
    »Welche Wahrheit? Woher weißt du das alles?« William wusste mit einem Mal nicht mehr, wen er da eigentlich vor sich hatte. Die Art und Weise wie Jakob sprach klang nicht nach einem einfachen Koch.
    »Wenn ich dir das beantworte, bringe ich dich in Gefahr. Und das kann und will ich nicht verantworten.«
    »Dann mache ich es dir leicht«, sagte William mit ernster Miene und ohne die geringste Spur von Angst in seiner Stimme. »Erzähle mir alles was du weißt, oder ich berichte jedem von meiner Entdeckung. Und mit jedem meine ich nicht die vier Leute auf diesem Schiff. Ich rede von jeder einzelnen Person, die ich kenne.« Seine Worte klangen schärfer und ernster, als es William beabsichtigt hatte. Er war gerade dabei seinen einzigen Freund an Bord dieses Schiffes zu erpressen. Falls Jakob nach dieser Aktion noch sein Freund war.
    »Warum willst du all das überhaupt wissen?«, fragte Jakob und seine Frage war durchaus ernst gemeint und nicht nur ein unbeholfener Versuch Zeit zu gewinnen.
    »Weil ich mir vorgenommen habe diese Reise so sinnvoll wie nur irgend möglich zu nutzen«, antwortete William bestimmt. »Ich will nicht von diesem Wrack gehen und jedem davon erzählen, wie ich tagein und tagaus das Essen zubereitet und die Flure geputzt habe, und mir dabei auch noch dumme Sprüche anhören musste. Ich will etwas leisten. Etwas zum Besseren verändern. Und diese Informationen scheinen mir der richtige Weg zu sein, um dieses Ziel zu erreichen.«
    Ein kurzes Schweigen trat ein, während dessen Jakob, mit einem nicht zu deutenden Blick William durchbohrte. Als könne er so Einsicht in die Gedanken seines Gegenübers bekommen, um festzustellen, ob dieser log oder die Wahrheit sagte.
    »Du meinst das ernst?«, durchbrach Jakob das Schweigen.
    »Das tue ich«, bestätigte William und verlor zu keiner Zeit seine Glaubwürdigkeit.
    »Dann sind deine Absichten…«
    »Das genaue Gegenteil von denen, die Captain Hax hat«, vollendete William den Satz. Jakob musste zufrieden grinsen.
    »Einverstanden«, sagte er. »Ich werde dir alles erzählen, was ich weiß.«
    »Danke.«
    »Für eine Danksagung ist es noch viel zu früh«, sagte Jakob und hob mahnend seine Hand. »Wenn ich dir alles erzähle, lege ich dir gleichzeitig eine Last auf, die nicht einfach zu tragen ist. Also bedanke dich noch nicht. Vielleicht wirst du mich nach unserem Gespräch auch verfluchen.«
    »Ich möchte es trotzdem wissen«, sagte William stur und legte seine Hände gefaltet in seinen Schoß. Als wolle er verdeutlichen, dass er nicht weggehen würde, bevor Jakob ihm nicht alles erzählte. Nur schien Jakob seine Geste anders zu interpretieren.
    »Das Essen wird sich in der Zeit aber nicht von alleine machen«, meckerte Jakob und deutete auf den Berg von ungeschnittenem Gemüse. William verstand sofort was er zu tun hatte. Immerhin würde es sehr verdächtig aussehen, wenn jemand in die Küche kam und keiner der Anwesenden würde arbeiten. Und seine Hände brauchte er beim Zuhören nun wirklich nicht. Er nahm also erneut das Messer in die Hand und begann mit seiner stupiden Arbeit, während Jakob anfing zu erzählen.
    »Zunächst einmal: Deine Entdeckung war korrekt. Das Pharmalien zerstört alles.«
    »Das ist ja wohl…«, wollte sich William gerade

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