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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
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aufregen.
    »Es wäre besser, wenn du mich nicht unterbrichst«, verhinderte Jakob das Gemecker seines Zuhörers. William nickte zustimmend und schwieg.
    »Die Konzerne hatten bereits vor vielen Jahren festgestellt, dass der Abbau von Rohstoffen einfacher und kostensparender ausfallen würde, wenn ein Planet leer geräumt wäre. Oder anders ausgedrückt, jede Art von Leben ausgelöscht wäre«, fuhr Jakob mit seiner Erzählung fort. »Also setzte man alles in Bewegung, um genau das zu erreichen. Die Frage war nur: Wie?« Jakob baute in seine Erzählung eine kurze Pause ein. Er schlenderte durch die Küche und trank ein Schluck Wasser. William schnitt derweil das Gemüse weiter und wartete gespannt auf die Fortsetzung.
    »Es dauerte nicht besonders lange, immerhin stand den Konzernen ein nahezu unerschöpflicher Geldpool zur Verfügung, bis irgendein genialer Wissenschaftler die giftigste und gefährlichste Substanz entwickelte, die die Menschheit bis zu diesem Zeitpunkt gesehen hatte. Das Pharmalien war geboren. Es war so wirkungsvoll und so gefährlich, dass für die Konzerne und für die Wissenschaftler zwei alles entscheidende Probleme auftraten«, erklärte Jakob und hob dabei seinen Zeige- und Mittelfinger. »Das erste betraf den Standort für die Herstellung des Pharmalien. Auf der Erde selbst wäre die Produktion viel zu gefährlich gewesen. Immerhin gefährdete es die gesamte Menschheit. Ein einziger Unfall und die Erde wäre in ihren steinigen Ursprungszustand zurückversetzt worden. Dieses Risiko konnten selbst die allmächtigen Konzernbosse nicht eingehen. Doch war die Lösung für das Problem sichtbar einfach. Man errichtete ein Labor auf einem anderen Planeten. Wo Männer und Frauen täglich Unmengen an Pharmalien herstellen können, ohne die Erde und ihre Bewohner zu gefährden. Die Arbeiter selbst haben keine Ahnung davon, dass ihr Tod nur einen kleinen Unfall entfernt liegt. Sie sollen nur produzieren und nicht alles über das Produkt wissen. Was uns zum zweiten und viel schwerer zu lösenden Problem bringt.« Erneut unterbrach Jakob seine Erzählung, um ein Schluck Wasser zu nehmen. William war sich beinahe sicher, dass er dies nicht tat weil er durstig war, sondern um seinen Worten mehr Bedeutung und Spannung zu verleihen.
    »Die Bosse und Manager der Konzerne, wir nennen sie die Mächtigen, stellten sich also die Frage: Wie könnten sie der Menschheit ihr Handeln verkaufen? Immerhin hatten sie vor, das Leben vieler Menschen zu gefährden und weiteres Leben auf den verschiedensten Planeten auszurotten. Sollten sie etwa das erste Mal in ihrer Geschichte die Wahrheit sagen? Oder sollten sie ein perfides Lügenkonstrukt erschaffen, das ihr zerstörerisches Handeln rechtfertigte?«, fragte Jakob in den Raum hinein, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten. »Sie entschieden sich natürlich für die zweite Möglichkeit. Wie schon so oft. Sie erfanden einen gefährlichen Feind, der durch nichts aufzuhalten war. Einen Feind, der aus den tiefen des Weltraums kam und eine ständige Bedrohung für jeden einzelnen Bewohner der Erde darstellte. Einen Feind, den es nie gab! Einzig das Pharmalien schien ein Hoffnungsschimmer gegen diese Gefahr zu sein. Die Mächtigen übertrafen sich sogar selbst mit ihren Lügen, als sie der Menschheit weiß machten, dass ihr Gift nur dem Feind schaden würde und sonst keinem anderen Lebewesen etwas zustoßen könnte. Um dem noch die Krone aufzusetzen, statteten sie ihre gesamten Flotten mit Pharmalienraketen aus, um die Planeten, mit ihren Worten, feindfrei zu machen. Auf diese Weise schafften es die Mächtigen, nicht nur ihr extremes Handeln zu rechtfertigen. Nein. Sie schafften es sogar, dass die Menschheit sie dafür bejubelte«, schloss Jakob seine Erzählung ab. Für William das Zeichen dafür, dass er endlich wieder reden und vor allem Fragen stellen durfte. Auch wenn ihm in diesem Moment nur eine einzige Frage wirklich beschäftigte: »Ist das wirklich wahr?«
    »Jedes einzelnen Wort«, antwortete Jakob. »Und ich kann es dir auch beweisen.«
    »Wie?«
    »Frage den Captain, ob er jemals den Feind wirklich gesehen hat? Ob er jemals angegriffen wurde? Er wird dir beides verneinen.«
    Genau in diesem Augenblick hörten die beiden das laute Johlen von Captain Hax, Lee und Flint, die nach ihrem Essen verlangten.
    »Wir reden später weiter«, sagte Jakob und warf das vorbereitete und ungekochte Essen in den Fix-Ofen.
    »Aber ich habe noch Fragen!«, flüsterte William

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