Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)
geöffnet werden.«
»Sehr gut. Dann ist das der Zeitpunkt an dem all unsere Fragen beantwortet werden können. Bis dahin befinden wir uns im Bereich der Spekulationen und der Ungewissheit. Ein Bereich, der mir nicht liegt und den ich nicht leiden kann.«
»Aber Spekulationen gehören zur Wissenschaft«, versuchte Martin eine erneute Führungsdiskussion zu entfachen.
»Trotzdem mag ich sie nicht«, sagte Dr. Meyer schlicht und beendete damit das Thema augenblicklich. »Wäre einer von Ihnen so freundlich und würde mir den Weg zu den Unterkünften zeigen?«
»Aber natürlich«, meldete sich Brice sofort zu Wort und erhob sich vom Sofa. »Folgen Sie mir bitte.«
»Gute Nacht Martin. Doktor Taylor wir sehen uns morgen früh«, verabschiedete sich Dr. Meyer.«
»Dir auch eine gute Nacht«, sagte Martin noch und warf seinem alten Freund einen vielsagenden Blick zu.
Dr. Meyer folgte Brice ohne weitere Kommentare von sich zu geben. Er war viel zu müde und erschöpft von der Reise, als das er sich zu diesem Zeitpunkt auf eine der endlosen Diskussionen mit seinem Kollegen einlassen konnte und wollte. Schweigend steuerten sie also direkt auf eine gewöhnlich aussehende Tür auf der linken Seite zu. Im Gegensatz zu den Sicherheitstüren öffnete sie sich nicht automatisch, sondern musste ganz altmodisch per Türgriff geöffnet werden.
»Am Ende des Flurs befinden sich die Unterkünfte der Wissenschaftler«, sagte Brice, als sie einen langläufigen, auf der vom Gebäude abgewandten Seite vollständig aus Glas bestehenden Flur erreichten. Auch hier war die Aussicht von dem weißen Stoff verdeckt worden. Sie gingen an weiteren Sicherheitstüren vorbei, die unbewacht darauf warteten endlich genutzt zu werden.
»Da sind wir«, sagte Brice und blieb vor vier nah beieinander liegenden einfachen Türen stehen. »Das hintere Zimmer ist Ihres.«
»Vielen Dank«, sagte Dr. Meyer kurz angebunden. »Ich würde Ihnen auch raten ins Bett zu gehen. Morgen wird ein anstrengender Tag.«
»Ja, natürlich«, stammelte Brice vor sich her. »Gute Nacht Doktor Meyer.«
»Gute Nacht«, wünschte Dr. Meyer und verschwand in sein Zimmer.
Der Raum war äußerst minimalistisch eingerichtet. Ein Kleiderschrank stand in der einen Ecke und ihm gegenüber stand ein schmales Bett. Neben dem Schrank stand ein mobiles Waschbecken, dass gerade groß genug war, um seine Zähne zu putzen. Mehr war in diesem Raum nicht vorzufinden und mehr hatte Dr. Meyer auch nicht erwartet. Immerhin war er hier um zu Arbeiten, und nicht um Urlaub zu machen. Etwas besorgt öffnete er den Kleiderschrank, um zu überprüfen, ob der General die Wahrheit gesagt hatte und für alles gesorgt wurde. Immerhin hatte er nur die Kleidung bei sich, die er gerade an seinem Körper trug. Doch der General sollte Recht behalten. Im Schrank hingen sowohl Hosen, als auch Oberteile, mehrere paar Socken, Unterwäsche, Zahnbürste und alles was noch für einen mehrwöchigen Aufenthalt von Nöten war. Nachdem Dr. Meyer das mobile Waschbecken und die zusammensteckbare Zahnbürste eingeweiht hatte, entledigte er sich seiner leicht nach Schweiß riechenden Kleidung und zog sich den bereit gelegten Pyjama über, der auf der Bettdecke ordentlich zusammengefaltet auf ihn wartete. Ob er in dieser Nacht überhaupt zu Ruhe kommen würde, stand in den Sternen. Zumal das Bett eine nicht besonders bequeme Erscheinung machte. Nur bei einem war sich Dr. Meyer absolut sicher: Der morgige Tag würde für immer den Lauf der Menschheitsgeschichte verändern.
Den Wecker hatte sich Dr. Meyer bereits für sechs Uhr in der früh gestellt. Er wollte um jeden Preis ein zu spätes Erwachen vermeiden. Im Nachhinein war seine Vorsichtsmaßnahme jedoch überflüssig gewesen, da er die gesamte Nacht so gut wie nicht geschlafen hatte und bereits seit einigen Stunden wach in seinem Bett lag. Müde war er deswegen trotzdem nicht. Ganz im Gegenteil. Die Aufregung auf das Bevorstehende ließ seinen Körper übermäßig viel Adrenalin produzieren, was ihm sowohl am Einschlafen hinderte, als auch wach und konzentriert hielt. Was würde er wohl alles bei dem mysteriösen Objekt entdecken? Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse würde er durch seine Forschung gewinnen? Fragen über Fragen, auf dessen Antworten er nicht mehr lange warten musste.
Nach weiteren ewig andauernden zehn Minuten des Herumliegens, erhob sich Dr. Meyer schließlich aus seinem Bett, um sich anzuziehen und das Möglichste aus dem kleinen Waschbecken
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