Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)
ihr Dr. Meyer zu und folgte ihrem Blick auf das außerirdische Objekt. »Unglaublich. Es von der Nähe zu betrachten ist einfach…« Ihm fehlten die Worte, um so ein Ereignis beschreiben zu können.
»Mir war vollkommen klar, dass wir beide die einzigen hier draußen sein werden. Die anderen ziehen die Daten aus den Computern der tatsächlichen Beobachtung immer wieder vor«, sagte sie und hatte mit ihrer Aussage vollkommen Recht. Außer den beiden war weit und breit niemand zu sehen. Kein Soldat, kein Wissenschaftler, niemand war da. Bis auf Dr. Meyer und Elizabeth und das außerirdische Objekt.
»Wie ich immer gesagt habe: Unsere Art zu denken ist identisch«, sagte Dr. Meyer grinsend. Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass er lächelte.
»Und die Beweislage spricht für dich«, stimmte sie ihm zu. Nach einer kurzen Pause des Schweigens und den Blicken der beiden Wissenschaftler geradewegs auf das schwebende Objekt gerichtet, fragte Elizabeth: »Was hältst du von dieser ganzen Situation?« Es war ein plötzlicher und sehr abrupter Themenwechsel, den sie wohl mit Absicht herbeigeführt hatte.
»Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ein Teil von mir will es noch immer nicht wirklich glauben«, antwortete Dr. Meyer.
»So geht es mir auch. Vielleicht…«
»Hast du das gesehen?«, fragte Dr. Meyer plötzlich und kniff angestrengt seine Augen zusammen.
»Nein. Was denn?«
»Diese Lichter, dort an dem Objekt.«
Elizabeth versuchte angestrengt etwas zu erkennen. »Meinst du die Roten und Grünen?«
»Ja. Sie haben sich verändert. Zumindest die grünen wurden für einen kurzen Augenblick deutlich heller.«
»Bist du dir sicher?«, fragte Elizabeth.
»Natürlich bin ich mir sicher«, antwortet Dr. Meyer etwas zu schroff. Für einen Augenblick hatte er vergessen mit wem er eigentlich sprach. »Ich meine, ich bin mir sicher.«
»Dann sollten wir wohl besser zurück gehen und Bescheid geben«, sagte Elizabeth.
»Ja, das sollten wir. Werden wir uns wiedersehen?«, fragte Dr. Meyer und kam sich vor wie ein pubertierender Teenager, der sein erstes Date hinter sich gebracht hatte.
»Ich denke schon.«
»Na dann, viel Erfolg«, sagte Dr. Meyer freundlich und glücklich.
»Dir auch«, erwiderte Elizabeth lächelnd und wandte sich dem See ab. Dr. Meyer tat es ihr gleich und beide verließen sie den Ort des Geschehens, jedoch nicht ohne ein leichtes, wohltuendes Kribbeln im Magen zu verspüren.
Als Dr. Meyer wieder das provisorische Gebäude erreicht hatte, erwarteten ihn bereits General Foster und Martin.
»Was haben Sie gemacht?«, fragte der General streng.
»Ich habe die ersten Untersuchungen vorgenommen, General. Für gewöhnlich mache ich das mit meinen eigenen Augen.«
»Und haben sie etwas herausgefunden?«
»Das habe ich.«
»Und?«
»Sie sollten so schnell wie möglich ein Gerät installieren, dass jede noch so kleine Veränderungen der Lichtstärken des Objektes ermitteln kann.«
»Und was soll das bringen?«, fragte Martin mit dezent spöttischem Unterton.
»Es soll die Veränderungen der Lichtquellen auf dem Objekt messen. Ich bin mir nicht sicher, ob Sie es schon bemerkt haben, aber auf dem Objekt befinden sich sowohl rote, als auch grüne Lichter.«
»Das ist uns aufgefallen«, bestätigte der General.
»Ist Ihnen auch aufgefallen, dass sich diese Lichter verändern?«
Ein kurzes Schweigen. »Nein«, antwortete General Foster schließlich.
»Und aus diesem Grund beobachte ich alles gerne mit meinen eignen Augen, bevor ich mich auf das theoretische Wissen stürze.«
»Ihre Vorgehensweise interessiert mich nicht Doktor Meyer«, sagte der General schroff und versuchte so die gewonnen Informationen herunterzuspielen. »Ich will nur Ergebnisse.«
»Und die werden Sie bekommen. Sobald Sie dieses Gerät installiert haben«, erwiderte Dr. Meyer und ließ die beiden Herren einfach stehen. Er hatte Wichtigeres zu tun, als mit einem General und einem alten Studienfreund eine lange Diskussion anzufangen. Für ihn war Priorität Nummer eins die Auswertung, der bis zu diesem Zeitpunkt gesammelten Daten. Alles andere musste warten und dazu gehörten eben auch General Foster und Martin Rich.
Die Informationen, die das Militär gesammelt hatte waren sehr aufschlussreich und interessant. Dr. Meyer hatte seine sichtliche Freude am Studium dieser absolut geheimen Daten. Auf jeder einzelnen Seite dieser umfangreichen Analyse, wurde er mit Hilfe eines großen roten Stempelaufdruckes daran erinnert,
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