Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)
dass jegliche Weitergabe der Materialien strengstens untersagt war und mit Geldstrafen und Freiheitsentzug geahndet werden würde. Doch das interessierte Dr. Meyer nicht. Für ihn waren nur die Informationen über das Objekt von Interesse, die das Militär in den wenigen Tagen seit dem Eintreffen gesammelt hatten. Und das waren bemerkenswert viele.
Bereits die Untersuchungsergebnisse der ersten Woche zeigten erstaunliche Ergebnisse und mit Abstand auch die außergewöhnlichsten. Das Objekt schien eine Art von unbekannter Strahlung zu emittieren und auch zu empfangen. Doch diese Strahlung war so außergewöhnlich, dass niemand erklären konnte, was sie überhaupt war. Die Wellenlänge der Strahlung änderte sich ununterbrochen, mal war sie als weiche Röntgenstrahlung identifizierbar und gleich im nächsten Augenblick erschien sie als gewöhnliche Mikrowellen. Zumindest erreichte diese Strahlung ungefähr diese Werte. Ein eindeutiges Ergebnis blieb bei jeder Untersuchung aus. All diese Veränderungen geschahen scheinbar vollkommen selbstständig und ohne jegliches Zutun von dem Objekt oder einer anderen Quelle. Es gab auch kein erkennbares Muster in den Veränderungen der Wellenlänge, kein Rhythmus oder eine bestimmte Vorgehensweise. Es schien sich um eine Strahlung zu handeln, die sich ganz den vorhandenen Bedingungen anpassen konnte. Eine intelligente Strahlung, wenn man so wollte. Nur war das vollkommen unmöglich und als Lösung nicht zu akzeptieren. Irgendetwas musste diese Veränderungen hervorrufen, da war sich Dr. Meyer vollkommen sicher. Jetzt lag es an ihm herauszufinden, was oder wer dies tat. Nur hatte er nicht die geringste Ahnung wo er mit der Suche beginnen sollte. Die Messungen und Analysen der Wochen zwei und drei gaben zumindest keinen Hinweis auf den Ursprung des ungewöhnlichen Verhaltens der Strahlung. Im Bericht der zweiten Wochen ging es hauptsächlich um das Objekt selbst und dem Material, aus dem es bestand. Es schien ein noch unbekanntes metallisches Material zu sein, das sowohl als Empfänger der Strahlung, als auch als Sender fungierte. Die Auswertung der empfangenen Daten, so vermutete man, wurde dann im Inneren des Objektes analysiert. Nur wusste man noch immer nicht, was für Daten das Objekt überhaupt sammelte. Genau aus diesem Grund bestanden die Untersuchungen der dritte Woche zum Großteil aus Mutmaßungen und Überlegungen. Fakten waren kaum mehr welche vorhanden. Stattdessen versuchte man die Fragen der Militärs zu beantworten. War das Objekt eine Gefahr für die Menschheit? Was könnte sein Zweck sein? Waren seine Absichten friedlicher Natur? Und so ging es über viele Seiten weiter. Die meisten Fragen blieben unbeantwortet, da niemand auf diesem Planeten eine korrekte Antwort geben konnte.
Am Ende der Auswertung konnte Dr. Meyer also nur eine Sache feststellen: Die Untersuchungen des Militärs waren schlampig und unpräzise durchgeführt worden. Das einzig Interessante war die intelligente Strahlung, der General Foster wohl kaum Beachtung geschenkt hatte. Dabei war sie es, die man hätte weiter untersuchen müssen. Nur so hätte man die Antworten auf alle Fragen bekommen können und nicht durch die Erkenntnis, dass das Material, aus dem das Objekt bestand, außerirdisch war. Das hätte Dr. Meyer dem General nämlich auch so mitteilen können, ohne eine Woche mit sinnlosen Untersuchungen zu verschwenden.
Als Dr. Meyer alle militärischen Unterlagen studiert hatte, war er gleichermaßen erleichtert und enttäuscht. Erleichtert, weil die gesammelten Daten noch keinerlei bahnbrechende Erkenntnisse hervorgebracht hatten und nun er diese spannende und herausfordernde Aufgabe lösen durfte. Enttäuscht war er, weil er vermutete, dass die Militärs der anderen Länder womöglich nicht den selben Fehler gemacht hatten und bereits viel weiter mit ihren Untersuchungen sein könnten, als das eigene Lager es war. Wie gerne würde er die gewonnenen Erkenntnisse mit denen von Elizabeth vergleichen und gemeinsam mit ihr an der Aufklärung der bestehenden Geheimnisse arbeiten. Doch Dr. Meyer konnte sich bereits die ungefähre Reaktion von General Foster vorstellen, wenn er ihm diesen Vorschlag unterbreiten würde. Die Möglichkeiten lagen zwischen einem einfachen Nein, bis hin zu einer offiziellen Exekution. Bei jemandem wie General Foster konnte man das nie wissen. Auf alle Fälle war das Risiko zu groß, um nach einem genehmigten Treffen mit einen der Gegenseiten zu bitten. Wenn er
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